• Day 17–21

    La Digue, Seychellen

    August 1, 2024 on the Seychelles ⋅ ⛅ 27 °C

    Die Fähre benötigte etwa 90 Minuten von Mahé nach La Digue, inklusive eines kurzen Zwischenstopps auf der Insel Praslin. Der Wellengang war nicht angenehm und schlug auf den Magen. Ich hatte zum Glück etwas gegen Seekrankheit eingenommen, viele andere Leute litten erbärmlich und entleerten ihren Mageninhalt in Papiertüten. Immer wieder brachte die Crew an Seekrankheit Leidende aufs Aussendeck.

    Nach Ankunft am Fährhafen in La Digue wurde ich von einem Sammeltransport abgeholt und zu Lucy’s Guesthouse, meiner Unterkunft für die kommenden
    4 Tage und Nächte, gebracht. Dieser Service wurde offeriert. Ich schätzte es sehr, denn eine Taxifahrt, egal wohin, kostete auf dem Inselchen stolze USD 10. Motorfahrzeuge gibt es auf dem Eiland nur wenige, denn das Fortbewegungsmittel Nr. 1 ist auf La Digue das Fahrrad. Leider ist hier die Zeit auch nicht stehen geblieben und der Wechsel aufs e-bike allgegenwärtig. Das brauchte ich nicht, denn mein Hauptgrund für den Besuch der Seychellen war das Ent- und nicht das Beschleunigen. Ich lieh mir also einen ganz gewöhnlichen Drahtesel, mit dem ich in den nächsten Tagen die kleine Insel erkunden wollte. Nach dem Check-In ging es erst einmal zum nahegelegenen Supermarkt, wo ich mir die Frühstücksverpflegung für die nächsten Tage besorgte. In der Inselbäckerei kehrte ich noch auf ein erfrischendes Kokoseis ein und radelte weiter zu Trek Divers, denn ein Mal wollte ich auf den Seychellen sicher tauchen gehen. Am nächsten Morgen sollte es soweit sein: 2 Tauchgänge im Indischen Ozean waren reserviert. Nachdem die Einkäufe erledigt und eingeräumt waren und das Tauchen organisiert war, machte ich mich mit dem Fahrrad nochmals auf, um einen Strand zu suchen, an dem ich etwas entspannen konnte. Es dauerte nicht lange und ich erreichte ein traumhaft schönes Fleckchen Erde. Eine paradiesische Bucht, die Anse Patates. Ich begann mich richtig in diesen Strand mit den hohen Granitfelsen und den schattenspendenden Palmen zu verlieben und kam in den nächsten Tagen immer wieder hierhin zurück. Am Abend holte ich mir ein Fischcurry bei einem Take away und genoss 1-2 Seybrew auf meinem tollen Balkon. Die Ruhe war magisch und mein Schlaf himmlisch.

    Am nächsten Morgen radelte ich gegen 8.30 zum Tauchshop. Wir waren 7 Taucher, eine 5 Jährige und eine Schwangere, die nebst der Tauchcrew an diesem Vormittag auf dem Boot weilten. Das Wetter zeigte sich von einer eher unbeständigen Seite und das Meer war unruhig. Da ich nichts eingenommen hatte, kämpfte ich gegen meine Übelkeit an. Als der Tauchlehrer dann die Advanced Diver bat, ins Wasser zu springen und abzutauchen, bekam ich wegen des hohen Wellengangs Panik und wurde zurück zum Boot gebracht. Dort waren noch 2 Taucher aus Frankreich, die mit der Engländerin Aisha unter Wasser wollten. Ich nutzte meine zweite Chance und diesmal gelang mir der Abstieg problemlos. Bei beiden Tauchgängen mit der englischen Tauchlehrerin war einiges zu sehen, wie Schildkröten, ein Marmor- Zitterrochen, eine Muräne, ein Hai, ein Büffelkopf-Papageienfisch, viele Red Snapper und Schwärme tropischer Fische. Trotz nicht optimaler Sichtverhältnisse waren es 2 lohnenswerte Tauchgänge. Die Rückfahrt an Land erfolgte gegen
    13 Uhr. Im Tauchshop durfte ich für den Tauchausflug €145 bezahlen und entschied mich, es dabei zu belassen. Nachdem ich mich vom Vormittag etwas erholt hatte, radelte ich nochmals zur kleinen Traumbucht und verbrachte dort den Rest des Tages.

    Den Samstag nutzte ich für den Besuch der Anse Cocos, ein weiterer hinreißender Ort auf La Digue. Die Anreise mit dem Drahtesel ohne Gangschaltung war etwas beschwerlich, aber machbar. Ich parkte das Fahrrad an der Grand Anse, denn von hier musste man zu Fuß weiter. Da es noch recht früh war, war ich eine der ersten Besucherinnen, die um ca. 10.30 Uhr bei bewölktem Himmel und etwas Niederschlag den Traumstrand erreichte. Das Wetter änderte sich im Verlauf des Tages glücklicherweise noch zum Positiven ☀️. Ich spazierte am Strand entlang und schaffte es nach weiteren 20 Minuten schließlich zur Anse Caiman, wo ich mich fast alleine in den landschaftlich einzigartigen, natürlichen Pools abkühlen konnte. Wundervoll. Nun blieb mir nur noch der Sonntag auf diesem traumhaften Eiland. Ich wurde langsam etwas wehmütig, denn die Tage im Paradies waren bald vorbei.

    An Tag 4, einem Sonntag, hatte ich mir das Highlight auf La Digue vorgenommen: die Anse Source d’Argent, ein Traumstrand wie er im Buche steht. Der Mix aus flachem, türkisblauem Meer, weißem Sandstrand und eindrucksvollen Granitfelsen machen ihn zu einem der fotogensten Strände auf den Seychellen. Leider war mir das Wetter wieder nicht hold und bereits nach Eintritt in den Nationalpark, Eintrittsgebühr ca. USD 10 für 24h, begann es zu regnen. Ich blieb längere Zeit bei den Landschildkröten, die man hier in einem Steingehege untergebracht hat. Als der Himmel nach dem Mittag endlich aufklarte, fuhr ich weiter zum Strand. Mir war er ehrlich gesagt zu stark besucht. Ich kehrte in einer netten Strandbar ein, gönnte mir für viel Geld einen tropischen Cocktail 🍹 und spazierte dann vor allem, um ein paar Fotos von der Szenerie zu machen, die Source d‘Argent entlang. Man kann sich am Strandeingang auch Kanus mit Klarsichtboden ausleihen, aber dazu konnte ich mich nicht hinreißen lassen.

    Obwohl die Zeit auf La Digue gefühlt langsamer zu vergehen scheint, als andernorts, verging sie doch viel zu schnell. Es war der Montagmorgen des 5. August und ich checkte um 10 Uhr in Lucy’s Guesthouse aus. Mein Fahrrad konnte ich glücklicherweise noch behalten, bis ich auf die Fähre musste, denn das war erst um 14 Uhr. Ich radelte nochmals zu meiner kleinen Traumbucht, der Anse Patates und verbrachte die wenige Zeit, die mir noch blieb, dort. Um 13.30 Uhr kam ich am Hafen an und konnte alsbald auf die Fähre, welche mich in nur 15 Minuten auf die zweitgrößte der
    3 Hauptinseln, nach Praslin bringen sollte. Ich war schon gespannt, wie ich meine letzten Urlaubstage dort verbringen würde. Die Wahrscheinlichkeit, dass es an einem Strand sein würde, war hoch.
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