Eternal Flame am Mount Chimära
24. november 2024, Tyrkiet ⋅ 🌬 13 °C
In der letzten Nacht hat es ordentlich geblasen. Wir fahren vom Strand weg an eine geschützte Stelle zwischen den leeren Ferienwohnungen. Das Ergebnis heute Morgen war phantastisch. Der Wind hat alle Wolken weggeblasen und die Taurusberge zeigen sich in aller Pracht. Insbesondere der Tahtali Dagi, was übersetzt „Der Hölzerne“ bedeutet, zeigt sich von seiner besten Seite. Er ist mit seinen 2366 m der höchste Gipfel der Ausläufer des Taurusgebirges, der der Küste am nächsten kommt. Die Seilbahnstation ist deutlich zu erkennen. Dieser klare, blaue Himmel, die wolkenfreien Berge und der nächste schöne Sandstrand lassen uns die zeitweise heftige Schaukelei in der Nacht schnell vergessen.
Später am Nachmittag fahren wir dorthin wo das Fabelwesen Chimära wohnt. Homer beschreibt die Chimaira in der Ilias als feuerspeiendes Mischwesen, das vorne wie ein Löwe, in der Mitte wie eine Ziege und hinten wie eine Schlange oder ein Drache gebildet sei.
Hier auf dem Berg, in der Olympos Region, bedrohte das Mischwesen Mensch und Tier; dort treten seit Urzeiten als seltenes Naturphänomen Gase aus, die sich entzündet haben bzw. die man anzünden kann. Die „ ewigen Feuer der feuerspeienden Chimaira“.
Auf dem großen Parkplatz ist nichts los als wir ankommen. Der Eintrittspreis ist dieses Mal für alle Besucher gleich. 1,20 Euro ungefähr bezahlen wir um zu dem sagenumworbenen Ort zu gelangen. Der Weg nach oben hat es in sich. 1000 Höhenmeter geht es über Natursteintreppen nach oben.
Es brennen nur wenige Feuer in den Felsspalten, der Wind bläst manche aus. Mein „Feuermännchen“ hat einige wieder zum Brennen gebracht. Dieter freut sich, dass er mit einem Stück Holz den „Berg anzünden kann“.
Familien grillen mit ihren Kindern Marshmellows über den Feuerstellen. Dennoch ein wirklich magischer Ort.
Wir übernachten in der Nähe des Bergs am Strand von Cirali in einem Naturpark. Sehr idyllisch diese Ecke. Wir kommen durch einige Dörfer mit kleinen Pensionen und Baumhäusern für die Feriengäste. Hier wird der „sanfte Tourismus“ propagiert, so steht es im Prospekt der Gegend. Einige wenige Wanderer sind unterwegs. Jetzt in der Nachsaison ist es total entspannt auch auf den schmalen Straßen durch die kleinen Ortschaften.
Die Holzboote, mit denen in der Saison die Touristen übers Meer geschippert werden, liegen auf dem Strand „geparkt“.
Hier verläuft auch der „Lykische Fernwanderweg“. Dazu später mehr.
Übrigens: Das Fabelwesen Chimära wurde mittlerweile „eingedeutscht“ und bedeutet in der Neuzeit, dass jemand, der einem Trugbild, einem Hirngespinst oder einer fixen Idee nachjagt, einer Schimäre hinterherläuft. 😲Læs mere






















