• Inselhüpfen in Estlands Westen: Muhu

    June 29 in Estonia ⋅ ☀️ 17 °C

    Die drei größten estnischen Inseln sind an der Westküste Estlands zu finden. Alle drei sind dünn besiedelt und jede hat ihren eigenen Charakter. Wir sind gespannt ob wir das auch so empfinden und ob die Fähren uns überallhin mitnehmen. Zumindest die erste Fährverbindung von Virtsu nach Kuivastu auf die kleinste Insel Muhu hat schon mal geklappt. Mein Fahrer hat die Fahrkarte vorher online gebucht. Am Fährhafen an der Schranke wird das Nummernschild gescannt und die Schranke öffnet sich. Die Überfahrt dauert ca. eine halbe Stunde.
    Die Idylle der kleinen Insel beginnt allerdings erst nach dem Fährhafen mit seinen ganzen Souvenirläden, Burgerbuden und Infocentern. Allerdings lohnt es sich, trotz des ganzen Gedöns, hier anzuhalten. Es gibt etwas versteckt eine einfache Bäckerstube, die Leute stehen dort geduldig in der Schlange. So auch wir. Unser Reiseführer hatte die Zimtschnecken so lecker beschrieben, mir lief beim Warten schon das Wasser im Mund zusammen. Leider waren sie ausverkauft als wir endlich drankamen. Die Bananenkekse, Mohnschnecken und das frisch gebackene warme traditionelle Inselbrot entschädigen uns. Denn auch Estland verfügt -wie Deutschland- über eine echte Brotkultur. Im Mittelpunkt steht ein dunkles Roggenbrot. Die Esten haben eine Liebesbeziehung zu ihrem traditionellen Brot. Das estnische „must leib“ ist das landestypische Schwarzbrot. Immer wird es aus Roggenmehl und Sauerteig gebacken. Ich kann euch sagen, wir genießen jede Brotscheibe.

    Noch schnell die gotische Kirche angesehen und schon geht es in das schönste Dorf auf der Insel, nach Koguva.

    Muhu hat ca. 2000 Einwohner. Die Dörfer verstecken sich zwischen Waldflächen und Feldern. Die Steinhäuser in Koguva sind mit Reet gedeckt und umgeben von einer bemoosten breiten Steinmauer. Mitten im Dorf befindet sich ein Freilichtmuseum, wo man auch in die Häuser hineingehen kann, die originalgetreu, wie in früheren Zeiten üblich, möbliert sind. Auf uns wirkte das gesamte Dorf wie ein großes Museum. So schön das Ganze! Ein Idyll. Einige Häuser sind noch bewohnt. Man wird angehalten die Privatsphäre der Anwohner zu berücksichtigen.

    Auch die alte Bockwindmühle hinter dem Parkplatz passt malerisch ins Bild. Bockwindmühle bedeutet, dass sie aufgebockt steht und mit Stangen in den Wind gedreht werden kann.

    Über einen Damm gelangt man auf die größte der drei Inseln, nach Saaremaa. Dazu mehr beim nächsten Mal!
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