Finnischer Meerbusen

June - July 2017
A 22-day adventure by earlybird Read more
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  • Day 4

    Loksa

    June 28, 2017 in Estonia ⋅ ⛅ 14 °C

    Zweite Pause. 88 Km auf der Uhr. Der Radweg ist gut ausgeschildert, jedoch führt er uns fast nur auf Landstraßen entlang. Der Asphalt ist eher grobkörnig und nervt auf dauer. Die Ostsee sieht man selten. Dafür viel Wald. So langsam merken wir auch unsere Beine durch die andauernde Belastung. Hier in Loksa sind wir erstmal in einem guten alten Konsum einkaufen gegangen. Da kommen Ostalgie-Gefühle auf. Jetzt schnell einen Happen essen und was trinken. Es sind nur noch knapp 25 Km bis zu unserem ersten Domizil. Auf geht's.Read more

  • Day 4

    Võsu - Guest House Rannaliiv

    June 28, 2017 in Estonia ⋅ 🌬 14 °C

    Vom Wetter her hatten wir heute wirklich Glück gehabt. Angenehme Temperaturen bei herrlichem Sonnenschein. Mal schauen was die nächsten Tage so bringen. Angeblich soll morgen ein Sturm über Estland ziehen. Wir sind gespannt.

    Die letzten Kilometer liefen locker vom Pedal. Wir wählten eine Strecke abseits des eigentlichen Radweges, welche uns quer durch den Wald nach Võsu brachte. Das Gasthaus war schnell gefunden und wir wurden freundlich mit einem Kaffee empfangen.

    http://rannaliiv.ee

    Der kleine 3-jährige Sohnemann der Gasthausfamilie hing uns erstmal ne Weile am Rockzipfel. Wir haben mit ihm gerappt und getanzt. In welcher Sprache auch immer. Danach hat er uns gnädiger Weise zu unserem Zimmer geführt. Wir bedankten uns bei dem zukünftigen Hotelbesitzer. :-)

    Jetzt wird erstmal geduscht, danach wird sich der Ort genauer angeschaut.
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  • Day 5

    Võsu am Abend

    June 29, 2017 in Estonia ⋅ 🌙 10 °C

    Võsu ist ein kleines verstecktes Idyll. Es hat seine eigene kleine Bucht an der Ostsee mit einem wunderschönen Strand und einem kleinen Yachthafen. Für sportliche Betätigung ist hier alles aufgebaut. Von Beachvolleyballplätzen und Beachsoccer bis hin zum Wassersport. Zunächst waren wir im Dorfladen Wasser holen und erkundeten die Strandpromenade. Hier gibt es tatsächlich nur vier bis fünf Restaurants welche teilweise schon um 21 Uhr zu machten. Wir fanden noch ein Restaurant dass bis 23 Uhr geöffnet war, aber selbst hier war um 21:30 Uhr die Küche geschlossen. So vergnügten wir uns mit Nachos und Bier und schauten nebenbei, wie die Chilenen die Portugiesen im Confed Cup raushauten. Gegen Mitternacht begaben wir uns nochmal bei klirrender Kälte an die Promenade, um diesen niemals endenden Sonnenuntergang / Sonnenaufgang zu bestaunen. Der Mond stand wie selbstverständlich am Himmel und schien sich das Schauspiel ebenso anzuschauen.Read more

  • Day 5

    Eisma

    June 29, 2017 in Estonia ⋅ ☀️ 18 °C

    Tag zwei - erste Pause in Eisma.

    In unserem wünderschönen Guest House bekamen wir herrliches Frühstück mit selbstgemachem Porridge, gekochtem Ei, frischem Lachs und dem landestypichen Schwarzbrot gereicht. Lecker. Dementsprechend trödelten wir ein wenig herum. Die ersten 10 Kilometer führte uns der Radweg quer durch den Wald. Wir kamen nur langsam voran. Der Waldboden verlangte alles von den Fahrrädern ab. Querliegende Bäume, Äste, Wurzeln und teilweise Sandboden. Doch der Wald belohnte uns mit zwei Fünf-Euro-Scheinen. Danke.. Das machte alles gleich wieder viel erträglicher. Anschließend ging es auf Asphalt Straßen weiter. Wir hatten ganzschön viel Zeit und Kraft liegen gelassen. Deswegen jetzt auch schon die erste Pause. In der Ostsee spülten wir erstmal unsere dreckigen Beine ab.Read more

  • Day 5

    Viru Nigula

    June 29, 2017 in Estonia ⋅ ☀️ 18 °C

    Die zweite Etappe war hart. Unsere Route führte fast ausschließlich auf eine stärker befahrene Landstraße entlang. Nicht nur, dass hier die Busse und LKWs mit 80 Sachen an uns vorbei sausten und uns teilweise aus der Bahn warfen. Die Straße ging zuletzt über 10 Km stur geradeaus und stieg stetig an. Hinzu kam dieser hässliche Frontalwind. Eine Tortur. Die ganze Zeit kein einziger Baum am Straßenrand, welcher mal den Wind hätte brechen können. Der absoluten Erschöpfung nahe peilten wir eine in der ferne erscheinende Kirche an. Pause! Endlich! Zu unserem Glück entdeckte Maddin einen Supermarkt, sodass wir uns nochmal versorgen konnten. Aber es tat auch mal gut einfach nur alle Viere gerade sein zu lassen.Read more

  • Day 5

    Liimala

    June 29, 2017 in Estonia ⋅ 🌙 15 °C

    Die Pause war wichtig gewesen. Die letzten 20 Km zogen sich wie Kaugummi. Und wieder ging es bergauf. Wussten gar nicht, dass es hier in Estland an der Ostsee Berge gibt. Aber das Festland liegt einfach einige ordentliche Meter über dem Meeresspiegel. An der Abzweigung zu unserem Campingplatz kurz vor Liimala ging es auch promp steil bergab. Nur doof, dass wir die oben gelegene Einfahrt verpassten. Also nochmal umdrehen und ein letztes Mal einen Berg besteigen. Auf dem Campingplatz Mereoja

    www.mereoja.eu

    begegneten wir einem sehr coolen Betreiber, der uns später mit seinem Laptop ermöglichte das Deutschlandspiel zu schauen. Fernsehen gab es hier nicht. Einen Supermarkt auch nicht. Um noch was vor dem Spiel zu essen, empfahl er uns ein am Strand gelegenes "900m" entferntes Restaurant. Von wegen 900 Meter. Gefühlte 5 Km Steinstrand später landeten wir in einem Nobel Restaurant mit nur vier Hauptgerichten. Sagen wir mal so, es war lecker und sah hübsch aus, machte aber nicht wirklich satt. Anschließend schauten wir uns den grandiosen Sieg der Deutschen über Mexiko an. Das heißt wir werden beim Finale in Sankt Petersburg ganz in der Nähe sein. Wir überlegen jetzt schon, ob wir das irgendwie hinbekommen würden, das Spiel dort live zu sehen.
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  • Day 6

    Voka Alevik

    June 30, 2017 in Estonia ⋅ ☁️ 14 °C

    Tag 3

    Wir verabschiedeten uns auf dem Campingplatz und erhielten noch ein paar nützliche Informationen. Unter anderem dass über Tallinn gerade ein Unwetter zieht, welches sich in unsere Richtung bewegt. Nach den Wettervorhersagen soll es in 4-5 Stunden hier sein. Das heißt, mir müssen uns beeilen und hoffentlich vorweg fahren. Wir machten uns zügig zum nächsten Supermarkt auf, da es auf dem Campingplatz außer Kaffee kein Frühstück gab. Pünktlich beim Losfahren fing es auch gleich leicht zu regnen an. Nicht nur dass wir auf der kurzen Strecke auf der Landstraße von oben nass wurden, die vorbeifahrenden LKWs klatschten uns das Wasser auch von unten gegen die Beine. Super. Am Supermarkt angekommen, war dieser dann noch nicht mal geöffnet, sondert erst ab 10 Uhr. Also nass wie schonmal waren, suchten wir uns eine windgeschützte Ecke zum Warten. Nach dem Frühstück im Bushäuschen ging es dann endlich los. Der Regen hatte sich wieder beruhigt, dafür kam jetzt heftiger Wind auf. Und selbstverständlich immer von vorne. Durchgeschwitzt und angefroren durch den Wind wechselte ich kurz die Klamotten. Nach knappen 45 Km suchten wir uns ein windstilles Plätzchen für die erste Pause. Doch vergebens. Weit und breit nur vereinzelte kleine Grundstücke und keine Baumgeschützten Ecken. Als wir in Voka reinkamen dann endlich die Rettung. Ein Gebäude hinter dem man sich vor dem Wind verstecken konnte. Zum Glück war dieses Gebäude gleich ein Supermarkt. Also auch gut um die Wasserreserven aufzufüllen. Hier liefen schon komische Gestalten herum. Lauter besoffene Männer wankten die Straßen entlang. Also schnell wieder weiter. Immer weiter gegen den Wind.Read more

  • Day 6

    Narva Jõesuu

    June 30, 2017 in Estonia ⋅ ⛅ 13 °C

    Als wir von unserer ersten Pausen aus starteten, setzte so langsam der Regen wieder ein. Im Zusammenspiel mit Wind, welcher übrigens immernoch von vorne kam, peitschte uns das Wasser ins Gesicht. Zudem dachte sich der örtliche Bauer, dass es bestimmt sehr hilfreich ist, den ohnehin schlechten Ackerweg an unzähligen Stellen mit fetten Steinbrocken zu befüllen. Maddin kam da noch locker drüber weg. Aber meine dünnen Reifen hüften von Steinkante zu Steinkante. Später führte uns die Route wieder auf die große Landstraße Nr. 1 zurück. Das war heftig. LKWs, Busse und Russen rasten so knapp sie nur irgendwie konnten an uns vorbei und schoben uns mit ihren Druckwellen fast von der Straße. Der Regen wurde immer heftiger und wirkte wie kleine Nadelstiche im Gesicht. So langsam waren unsere Regenfesten Klamotten vollkommen durchnässt. Das konnten selbst die besten Kleidungsstücke nicht aushalten. Hinter Sillamäe bog unsere Route endlich von der Hauptverkehrsstraße ab ins Ländliche. Weniger Autofahrer weniger Stress. Sie führte uns wieder ran an die Ostsee. Doch wirklich Beachtung konnten wir ihr nicht schenken. Waren wir zusehr damit beschäftigt gegen Wind und Regen anzukämpfen, welcher übrigens immernoch von vorne kam. In Narva Jõesuu ließen wir uns letztlich in einem kleinen überdachten Häuschen nieder. Maddin wechselte für die letzte Strecke seine völlig durchnässten Socken. Insgesamt fühlte sich alles nass an und je länger wir aßen umso kälter wurde es. Wir wollten noch kurz zu einem Aussichtspunkt, der hier direkt an der Grenze zu Russland stehen sollte. Aber irgendwie fanden wir den nicht. Also ab aufs Rad und die letzten 16 Km abspulen. Das Wetter war eh sch..ße, also Augen zu und durch.Read more

  • Day 6

    Narwa

    June 30, 2017 in Estonia ⋅ ☁️ 13 °C

    Die letzten 16 Km waren nochmal sehr feucht. Die Straße nach Narva war stark befahren. Einen Radweg gab es erstmal nicht, sodass wir am Straßenrand fahren mussten. An den Seiten säumten sich diverse Denkmäler Russischer Streitkräfte, welche hier in der Vergangenheit am gleichnamigen Fluß die Grenze zu Russland hielten. Die Straße war jedoch im schlechten Zustand und an den Seiten mit Schlaglöchern gespickt. Hier sammelte sich das Regenwasser in riesigen Pfützen quer über die Fahrbahn. Die vorbeifahrenden Autos schossen eine Fontäne nach der anderen in die Seitenbegrünung. War schön anzusehen, doch für uns war das kein Spaß. Nach knapp 2 Km verlief seitlich ein kleiner Weg, den wir vorerst nutzten. Wirklich besser waren die Bodenverhältnisse hier jedoch auch nicht. Die Nässe kroch jetzt immer weiter in unsere Kleidung. Ich spürte kurze Zeit später meine Füße nicht mehr und musste knapp 100 m laufen, um sie wieder zu durchbluten. Es waren nur noch wenige Kilometer. Also durchhalten. In der Stadt Narva fanden wir auch recht schnell unser Hotel.

    http://narvahotell.ee/en/

    Die nette Rezeptionistin war sichtlich angetan von unserem Zustand und bot uns an, auch unsere Unterwäsche waschen zu lassen. Das ganze war ein kleiner Versprecher in englischer Sprache, der aber sehr zur Erheiterung beitrug. Unsere Räder konnten wir in einem Extraraum abstellen. Hoch ins Zimmer, die nassen Klamotten abwerfen und eine heiße Dusche genießen. Wir brachten der Dame an der Rezeption neben unseren Sportsachen auch unsere Unterwäsche und liefen in die Stadt hinein. Hier rüsteten wir uns in einem Sportgeschäft für weitere Wetter Eventualitäten aus. Noch schnell Verpflegung für den morgigen Tag besorgen und zurück ins Hotelrestaurant. Wir werden morgen erst spät wegkommen, da wir erst nach 8 unsere Unterwäsche zurück bekommen und später noch über die Grenze müssen. Ein Glück haben wir nur eine kürzere Strecke anvisiert. Dem Wetter scheinen wir wohl erstmal davon gefahren zu sein. Jetzt wird geschlafen.
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  • Day 7

    Willkommen in Russland

    July 1, 2017 in Russia ⋅ ☁️ 12 °C

    Das Frühstück im Hotel war herrlich. Anschließend holten wir unsere frisch gewaschenen und getrockneten Klamotten von der Rezeption ab. Wir räumten das Hotelzimmer und kamen in der Lobby mit der sehr netten Morgenrezeption Julia ins Gespräch. Sie war begeistert, endlich mal wieder deutsch zu sprechen. Wir lernten bei ihr ein paar zusätzliche russische Wörter. Maddin's Bremse schien unter dem gestrigen Regen gelitten zu haben und zog nicht mehr richtig. Wir fragten Julia, ob sie uns ein wenig Öl besorgen könne. Sie machte sich sofort auf den Weg und brachte uns ein Schälchen Öl aus der Küche. Also rieben wir den Bautenzug mit reinstem Rapsöl ein.

    Vor dem Hotel lief plötzlich Rocky Balboa über die Straße.
    https://vimeo.com/223916886
    Das Passwort ist Rocky.

    Julia gab uns noch wichtige Tipps, wie wir unsere Wertsachen mit uns tragen sollten. Insgesamt sollten wir in Russland auf uns aufpassen, weil wir wohl als Deutsche erkannt werden könnten. Was bedeutet, dass wir Geld haben. Sie schien Angst um uns zu haben. Wir begannen uns immer mehr zu verquatschen. Doch so schön es auch war, wir mussten uns leider verabschieden.

    Der Grenzübergang nach Russland war nur drei Querstraßen entfernt. Es gab eine kurze Passkontrolle am Eingang und anschließend nach einem langen Gang die Kontrolle auf der russischen Seite. Hier konnte man nochmal einen Blick auf die große Burg von Narva werfen, welche in die estnische und russische Seite unterteilt und vom Fluß Narva durchbrochen war. Auf der russischen Seite füllten wir noch die Migrationskarte aus, welche ein sehr wichtiges Dokument in Russland ist. Während der Zeit des Ausfüllens schauten uns schon die ersten Russen komisch an. Wir beschlossen in der Zukunft nur noch leise deutsch zu reden. Willkommen in Russland. Quasi jeder, an dem wir vorbeifuhren, musterte uns mit unserem Touristen-Travel-Rad-Outfit. Verdammt, uns stand der Tourist auf der Stirn geschrieben. Wir machten uns schnell auf in Richtung Landstraße, welche uns nach Kingisepp führte. Das Wetter war okay. Nur leichter Nieselregen und frische Temperaturen. Auf der Landstraße gab es keinen Seitenstreifen und teilweise war der Asphalt schon ganzschön ausgefranzt. Wir kamen dennoch sehr gut voran. Hinter Kingisepp suchten wir uns eine ruhige Ecke für unsere Pause. Hier gab es zwar jetzt keine zwielichtigen Gestalten, dafür fingen die Mücken an, gefallen an uns zu finden. Also nichts wie weg hier.
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