Ecuador
Tarqui

Discover travel destinations of travelers writing a travel journal on FindPenguins.
Travelers at this place
    • Day 128

      Puyo und die Hunde

      June 21, 2023 in Ecuador ⋅ ⛅ 25 °C

      Ja, ich sitze mal wieder im Bus und habe Zeit was zu schreiben. Nach der Zeit in Quito geht es ja für mich weiter nach Puyo, einer kleinen Stadt im Rand des Amazonasregenwald. Naja, eigentlich geht es in einen Vorort. Tarqui.

      Also: ich arbeite gerade wieder freiwillig in einem Hundeheim. Das würde von Inga und Renato gegründet. Inga kommt aus dem Siegerland und wohnt inzwischen in Ecuador. Sie ist mit Renato zusammen, er ist Tierarzt. Zusammen haben die eine NGO gegründet, die vor allem Hunde in Puyo und Umgebung rettet. Was sehr cool daran ist, ist die gesetzliche Regelung. Teilweise darf die NGO sogar auf privatgelände und Tiere von dort retten. Leider gilt das nur in puyo.

      Das Haus, in dem die beiden leben ist quasi direkt am Regenwald, aber leider noch im Aufbau. Für die freiwilligen gibt es schon Räume, aber ohne Strom und Türen. Leider haben die zwei, wie ich im laufe der Zeit herausfinde, Schulden aufnehmen müssen, um das neue Tierheim aufzubauen. Deswegen ist wohl der Umbau am Haus grade eher hinten an gestellt.

      Das Team der kurzzeitfreiwilligen ist super cool und fragt mich direkt bei der Begrüßung, ob ich am nächsten Tag mit Campen kommen will. Na klar. Zu den kurzzeitfreiwilligen gehören Chloe und Niko, ein französisches Pärchen, Tessa, eine Belgierin, India, eine Australierin und Duarte, ein Portugiese.
      Ebenfalls begleiten uns die drei venezianischen langzeitfreiwilligen, die in der Hütte beim Tierheim wohnen.

      Der Abend beim Campen ist richtig schön. Erhöht auf einem Berg mit Blick auf den Regenwald und einem Feuer genießen wir die gemeinsame Zeit. Und ich verbringe die Nacht in der Hängematte 🥰

      Die Arbeit besteht hauptsächlich darin, die knapp 40 Hunde zu füttern, die Käfige sauber zu machen und Wasser zu geben. Wenn wir so viele sind haben wir auch Zeit für andere Sachen. So baue ich neben ner Hundehütte auch einen Kompost und streiche gefühlt 100 m Zaun😁
      Ach und auch Gassi gehen steht auf dem Plan.

      Leider verlassen die anderen kurzzeitfreiwilligen nach und nach das workaway. Vorher geben Chloe und Niko noch ein Gitarrenkomzert mit Gesang. Ein wundervoller Abend😊

      Jetzt habe ich noch bis Sonntag vor mir, bevor es für mich auch heißt weiter zu ziehen. Da ich aber quasi alleine in der Unterkunft bin fahre ich heute nach baños um die Aktivitäten dort etwas auszutesten 😁
      Read more

    • Day 3

      Meet the horses

      February 2 in Ecuador ⋅ ☁️ 26 °C

      Hola!

      Heute morgen war ich um 7 wach und was macht man dann folgelogisch? Sich anziehen, frühstücken und ne Runde laufen gehe. Aber hell is das anstrengend hier🥵

      Danach war ich ganz alleine am Haus und hab ein wenig die Ruhe mit den Hunden genossen, bevor ich nach Tarqui zum Markt gelaufen bin. Das sind ca. 2km pro Strecke, aber angenehm zu laufen.

      Wieder zurück am Haus war Sarah, meine Mitbewohnerin aus England da und wir haben zusammen gegessen. Zum Mittagessen gab es Mango und einen Bananensmoothie😋

      Dann war es so weit es ging das erste mal zu den Pferden. Abenteuerlich ist der Weg dahin ja schon. Steilhang hoch, runter, durch den Bach und dann den Steilhang aka weide wieder hoch, anschließend den Weg mit Pferd an der Hand zurück.

      Danach gings noch in die Stadt einkaufen. Stand 18:30Uhr 17.000 Schritte auf der Uhr. Ich geh duschen und lass den Abend entspannt ausklingen
      Read more

    • Day 5

      Laufen, Laufen, Laufen

      February 4 in Ecuador ⋅ ☁️ 22 °C

      Hola Amigas y Amigos,

      Heute morgen war ich bei den Pferden, es war sehr rutschig und matschig, aber nun gut. Danach waren Renato und ich Encebollado essen. Was ich dabei zu trinken hatte weiß ich immer noch nicht so genau. Hafermilch mit Gewürzen.

      Danach hab ich im Haus ein bisschen aufgeräumt und bin mit Roxypup auf mir in der Hängematte eingeschlafen.

      Gegen Nachmittag bin ich mit 2 der anderen freiwilligen los gezogen zum Rio de Puyo in der Hoffnung Schwimmen zu gehen. Ja ne, das wasser war sehr braun. Hingelaufen sind wir etwa eine Stunde, dann weiter nach Puyo rein einkaufen und gelaufen sind wir 2,5 Stunden. Den Rückweg haben wir dann mit dem Bus gemacht.

      Ende des Tages hatte ich 25.000 Schritte auf der Uhr. Ich geh mal duschen und mach mir was zu essen.

      Buenas noches!
      Read more

    • Day 7

      Shelter life

      February 6 in Ecuador ⋅ 🌧 20 °C

      Buenas Tardes!

      Gestern morgen bin ich wach geworden und Roxypup lag in meinem Bett neben mir. Das passiert wohl, wenn man abends vergisst die Tür zu schließen😅naja seit dem klebt mein Baby an mir wie nichts🙊Ich hab mich dann zu den Kitten in den "Käfig" gesetzt und die kleinen sind an mir auf und ab geklettert😍

      Morgens war ich mit im Tierheim bei den Hunden und katzen. Das füttern hier ist glaub ich der albtraum für jede der rumgematsche nicht mag. Gefüttert wird eine Suppe aus Reis, Hafer und Schlachtabfällen (Knochen, Haut...) und nach dem Kochen muss man die Knochen raus holen und das restliche Fleisch abtrennen.
      Aber das knuddeln und spazieren macht umso mehr spaß. Mein Liebling ist ein Linus. Ein alter Dogo Argentino. Er wurde für Kämpfe genutzt, hat deshalb keine Öhrchen mehr, überall Narben und Knubbel und als er zu alt war wurde er ausgesetzt🥲 Trotzdem ist er dem Menschen gegenüber freundlich, aufgeschlossen und verschmust🥰

      Danach gings mit dem Bus zum Haus Mittagessen und nachmittags zu den Pferden. Das erste mal Falko reiten. Hat er sehr sehr gut mitgemacht.

      Wieder zurück am Haus festgestellt, dass das WLan ausgefallen ist und Netz für mobile Daten hab ich hier nicht. Deswegen kommt das Update erst heute. Also laufen gegangen. Das ist immernoch anstrengend wie ich weiß nicht was hier, aber gut.

      27.000 Schritte später war ich dann auch müde und erschöpft und ich hab Roxypup eingesammelt und bin ins Bettchen gegangen.
      Read more

    • Day 7

      Day off

      February 6 in Ecuador ⋅ ☁️ 21 °C

      Buenas noches

      Heute gibt es gar nicht so viel zu erzählen, ich hab meinen ersten Day off gemacht und bin nur nach Puyo rein gefahren mit dem Bus, auf den Markt einkaufen gehen. Mein Spanisch wird immer flüssiger😁

      Ansonsten ist es jetzt die völlige Normalität, dass wo auch immer ich bin Roxypup ist. Ich geh in die Hängematte, sie kommt mit. Ich geh ins Bett, sie kommt mit.

      Es hat den gesamten Tag in einem durch geregnet, aber das WLan wurde in Ordnung gebracht. Also hab ich nach 2 Tagen mit jeweils über 20.000 Schritten heute einen, wo ich so grade eben die 10.000 Schritte voll bekommen habe🙊
      Read more

    • Day 8

      Shelter and Horses

      February 7 in Ecuador ⋅ 🌧 20 °C

      Buenas tardes,

      Heute morgen bin ich spontan mit zum Tierheim gefahren, da die anderen sonst nur zu zweit gewesen wären und das doch sehr wenig ist bei der Menge an Tieren. Wir sind mit einer Gruppe spazieren gegangen, wobei unser Weg durch einen Bach geführt hat.

      Mittags hab ich dann nur schnell eine Kleinigkeit gegessen, bevor ich zu den Pferden gefahren bin. Pandora war leider lahm, so dass Renato kommen musste. Er hat erst mal nichts auffälliges entdeckt, wir beobachten das die nächsten Tage. Falco hingegen hat einen tollen Job unterm Sattel gemacht😁 Renato hat Linnea und mich dann mitgenommen zum Haus zurück und unterwegs haben wir noch Kochbanane mit Grüner Salsa, Käse unf Knoblauchsauce gegessen. Sowie eine unterart der Mango. Da macht man oben ein Loch rein und saugt die dann aus, statt sie zu schälen, wie eine normale Mango. Das war beides mega lecker.
      Ich bin gerne mit Renato unterwegs, er zeigt einem echt das beste Essen Ecuadors🤝😁
      Read more

    • Day 10

      Another day at the shelter

      February 9 in Ecuador ⋅ 🌧 21 °C

      Buenas dias

      Heute war ich wieder mit im Tierheim, ich wechsle wahrscheinlich ganz von den Pferden zum Tierheim. Ich bin die einzige, die für die Pferde hier ist, du brauchst aber immer 2, damit du beide von der Weide holen kannst, bist auf den Nachmittag angewiesen und irgendwie ist das nicht so das wahre dadurch. Im Tierheim hast du wirklich das Gefühl was gutes zu tun, den Tieren wirklich zu helfen, bist immer mit mehreren und bist so gegen 13 Uhr wieder am Haus und fertig, das ist mehr mein Rhythmus🐶💞

      Heute waren wir wirklich viele im Tierheim, so dass ich endlich mal dazu gekommen bin mit Mamba spazieren zu gehen. Sie ist eine absolut unverträgliche stafford-mix-hündin, die ganz alleine in ihrem Zwinger in der letzten Ecke leben muss😪. Immer wenn man in ihren Zwinger kommt, will sie spielen und knuddeln, heute bin ich endlich mal dazu gekommen eine Stunde mit ihr spazieren gegangen, sie hat es wirklich sichtlich genossen.

      Nachmittags bin ich dann noch laufen gegangen, obwohl es mit 35°C heute unendlich warm war, weil es den ganzen Tag nicht einmal geregnet hat. Belohnt wurde ich mit dem schönsten Sonnenuntergang🥰
      Read more

    • Day 11

      Tattooappointment

      February 10 in Ecuador ⋅ ☁️ 20 °C

      Buenas Dias,

      Heute morgen ist meine Zimmernachbarin abgereist, finally. Wir haben uns das Zimmer für 4 Tage geteilt. Nach 12 Stunden war meine Geduld mit ihr ausgereizt. Ich habe heute morgen also erst mal das Zimmer aufgeräumt und sauber gemacht, zu einem Zuhause für die nächsten Wochen.

      Danach bin ich dann zu meinem Tattootermin gefahren, 6 neue tattoos zieren meinen Körper und ich liebe alles daran.

      Danach bin ich noch über den Mercado Puyo Sector Amazonica geschlendert. Es war definitiv interessant, aber nichts was ich unbedingt mitnehmen wollte😊

      Zurück am Haus hab ich erst mal vorgekocht für die nächsten Tage, Reis mit Zwiebeln, Tomate, roten Bohnen, Mais und Gurke.

      Dann hab ich mir meine kleine Roxypup geschnappt und bin eine Runde spazieren gegangen, inkl Leinentraining für die Maus.

      Abends gabs meinen üblichen Obstteller🥰Ich könnte mich wirklich an das Leben hier gewöhnen.

      Buenas noches
      Read more

    • Day 13

      Shelterlife

      Yesterday in Ecuador ⋅ 🌧 22 °C

      Moin!

      Nachdem ich gestern vergessen hab was zu posten, hier die Zusammenfassung für beide Tage. Whoopsie.

      Beide Tage war ich am Tierheim und wir waren sehr fleißig💪🏻Heute morgen auf dem Weg hin hab ich noch eine Tote Schlange gesehen, im ersten Moment hab ich mich ziemlich erschreckt, aber nun gut. Vorallem sind wir beide Tage sehr viel mit den Hunden spazieren gegangen und haben einen neuen Ausbruchskünstler enttarnt. Sowohl gestern, als auch heute ist es Bruno gelungen aus seinem Zwinger kurz abzuhauen. Gestern haben wir ihn einfach wieder eingesammelt. Heute meinte er die Kühe von gegenüber zu attackieren. Dabei ist er selber multiple male getreten worden😓 Wir standen daneben und konnten nicht viel machen, wegen der Kühe... aber ihm gehts soweit zum Glück sehr gut und den Kühen auch.

      Gestern war ich dann noch in Puyo, ein bisschen einkaufen und die Stadt erkunden. Ich war unter anderem Kaffee kaufen und hab Street food probiert. Cevichocho, eine Mischung aus Kochbananenchips, Popcorn, Kichererbsen, Zwiebeln und Tomatensauce. Eigentlich gehört noch Hühnchen dazu, das hab ich abbestellt. Und ein Frozen Yoghurt musste einfach sein.
      Heute hab ich einfach am Haus entspannt, der Morgen war trouble genug für mich😅Ich hab mich aber mal an Yuka kochen probiert, das hat wirklich gut geschmeckt.
      Read more

    • Day 31

      Ein Tierheim im Dschungel

      September 1, 2022 in Ecuador ⋅ ⛅ 27 °C

      Als Sarah und ich, nach unserer aufregenden Grenzüberschreitung, wieder in Quito gelandet sind, waren wir einfach nur noch müde und fuhren zu unserem bekannten Hostel. Dort klingelten wir das Personal 2:00 wach und wurden freudig empfangen. Wir strahlten die beiden Männer an, dass wir uns selbst schon fragten ob das noch freundlich ist oder schon beängstigend wirkte aber es war nach diesem Tag einfach so schön bekannte Gesichter zu sehen und sich auf das weiche Bett zu freuen.
      So hatten wir am Ende nun doch einen Tag Zeit, um uns Quito anzuschauen. Die höchstgelegene Hauptstadt der Welt, mit 2.850m, liegt unweit vom Äquator weg. Also wollten wir als aller erstes auf dieser gedachten Linie stehen. Sarahs großer Wunsch war es, mit den Füßen einmal auf der Südhalbkugel zu stehen. Bei ihrer Recherche nach der genauen Lage und dem damit verbundenen Denkmal stellten wir fest, dass jenes 23km im Norden der Stadt liegt. Beim genaueren Lesen stellten wir dann fest, dass dieses Denkmal allerdings falsch erbaut wurde und die exakte Linie nochmal 230m weiter nördlich lag. Viele offizielle Seiten beschreiben die Lage nach wie vor falsch. Sicher ist allerdings, dass die Inka damals schon mehr wussten und die genaue Lage verorten konnten. Uns beiden war dadurch irgendwie die Lust vergangen. Wir wollten nicht so weit rausfahren, um dann ein Foto zu machen, wo man über einer falschen Linie mit beiden Füßen auf der Südhalbkugel stand. Glücklicher Weise liegt Quito ja schon so weit südlich, dass Sarahs Wunsch erfüllt wurde und wir mehr Zeit zum Rumschlendern hatten. Das Wetter war sonnig, wenn auch nachts richtig kühl und wir bummelten durch die Straßen. Irgendwie passierte jedoch nicht viel. Wir waren den Trubel aus Kolumbien so gewohnt, dass wir ihn in dieser Stadt sehr vermissten. Keine laute Musik, weniger Menschen trotz knapp 3 Millionen EinwohnerInnen und auch nicht so schöne bunte Fassaden. Auch als wir in das bekannte, historische Zentrum fuhren war alles irgendwie nicht so lebendig und die Gesichter nicht so fröhlich. Wir waren etwas irritiert und gleichzeitig fasziniert, einen Unterschied der Länder zu vermerken. Man sagt, dass die Ecuadorianer eher zurück haltender und etwas grimmiger sind. Letzteres kann ich noch nicht bestätigen, denn alle Begegnungen waren sehr freundlich. Dennoch spürt man, dass die Höflichkeit und die Lebensfreude in Ecuador im Vergleich zu Kolumbien wesentlich weniger ist. Ich werde Anfang September nochmal in Quito sein und bin gespannt, ob ich noch einen anderen Eindruck gewinnen kann. Wie Sarah, war auch ich auf dem Sprung Quito zu verlassen. Für sie waren die 4 Wochen nun um und es ging wieder nach Berlin zurück. Für mich ging es Richtung Süden, durch die Anden nach Puyo. Ich finde dieser Satz klingt wunderschön und ich bin voller Ehrfurcht. „Ich fahre durch die Anden“. Dementsprechend sieht man wunderschöne Landschaften, die man aus dem Bus bestaunen kann. Hier in Ecuador zeigt sich auch ein ganz anderer kleiner Mikrokosmos während der Busreisen. Wenn der Bus hält, strömen zumeist Verkäuferinnen in den Bus mit fertig geschnippelten Obstbechern, selbstverständlich jeglichem frittiertem Zeug, Zutrinken oder Nüssen. Sie fahren dann eine Weile mit, steigen wieder aus und fahren dann wieder zurück. Alles ist sehr günstig und man könnte auf keinen Fall verdursten oder verhungern. Ich glaube, ich komme als Melone zurück, oder als Ananas 🍍🍉
      In Puyo, oder genau genommen im nahegelegenen Tarqui ist ein Tierheim, indem ich als Volunt(i)eer arbeiten werde. Ich habe hier 10 Tage Zeit, mal an einem Ort zu sein, den Tieren zu helfen, das Heim zu unterstützen und vor allem massenhaft Liebe zu geben und von den Hunden zu erhalten. Die großartige Auffangstation nimmt Tiere von der Straße auf, oder gerettete aus dem Müll, Verletzte, Misshandelte oder Verstoßene. So schön wie es ist von den Felltieren umgeben zu sein, so sehr schmerzt es mich auch zu sehen, wie sehr sie sich nach einem zu Hause verzehren und teilweise nie abgeholt werden. Gerade die, die nur noch 3 Beine oder ein Auge haben, etwas älter sind oder eine kleine Macken haben, tristen ihr Dasein im Käfig. Gerade um die Verstoßenen versuche ich mich besonders zu kümmern und Liebe zu spenden. Wie sehr mir das ans Herz geht, habe ich an einem Tag bei einer Adoption gespürt. Mir kamen die Tränen vor Freude und ich war ganz ergriffen zu sehen, wie ein Hundchen in die neue Familie aufgenommen wurde.
      Mein Alltag besteht nun darin früh aufzustehen, die Hunde zu füttern und bei ihnen sauber zu machen. Dabei gibts immer wieder Streicheleinheiten und Spielereien. Dazu kommen verschiedene Aufgaben, die erledigt werden müssen: Tabletten geben, Hunde waschen, mit ihnen raus gehen oder die Käfige reparieren. Es macht mir großen Spaß mit anzupacken, neue Dinge zu bauen und mit dem Team zusammen zu sein. Das Auslaufen mit den Hunden ist gar nicht so ohne und ich habe großen Respekt für die, die das täglich machen. Man kann immer nur mit einer bestimmten Anzahl laufen gehen. Sobald man die Leinen in der Hand hält und sie gesichtet werden, bellen alle 40 Hunde gleichzeitig und die, die das Halsband bekommen, flippen völlig aus. Natürlich wollen sie alle aus ihrer Misere raus. Wenn man es dann, mit einige Kratzern mehr, aus dem Gelände geschafft hat, ohne das dabei ein Hund entwischt ist, gehts draußen weiter. Die Hunde ziehen teilweise so stark an den Leinen, dass man eigentlich joggen geht. Und das bei konstanten humiden 28 Grad. Meistens sind wir Menschen danach mehr fertig aber sie sollen ja ihren Auslauf bekommen. Aber dennoch spürt man in diesem Tierheim die mitschwingende ecuadorianische Lebensart. Alles etwas lockerlose, bisschen chaotisch und provisorisch. Was selbstverständlich kein Wunder ist, da alles auf Spendenbasis läuft und die Tiere dennoch verpflegt, operiert oder anderweitig versorgt werden müssen. Dazu benötigen sie eigentlich Spielzeug und die Käfige müssen repariert werden. Bei dem Pensum an Arbeit heißt das aber auch, dass die Freiwilligen mit fürs Kochen zuständig sind, oder abends hungrige GastgeberIn nach Hause kommen und sich über eine warme Mahlzeit freuen. Ich wohne übrigens in einem Bambushaus, das relativ neu errichtet wurde. Von meinem Balkon kann ich in den Dschungel schauen und alles ist offen. Man hört Flora und Fauna und auch hier wohnen 8 Hunde und 3 Katzen. Also den Tag mit Hunden zu verbringen und Nachts mit Katzen einzuschlafen ist mein Himmel auf Erden, auch wenn ich das Bellen echt nicht vermissen werde.

      Durch den hiesigen Austausch kann ich mein Spanisch ein klein wenig erweitern und ich erfahre einiges über die Kultur von Ecuador. Zum Beispiel wird mir erzählt, dass eigentlich nur wohlhabende und gut ausgebildete EcuadorianerIn reisen dürfen. Vielen ist es nicht vergönnt, das Land zu verlassen und sehen die USA als ein Land an, dass sie niemals erreichen werden. Also sagen sie sich, warum sollte man eine andere Sprache lernen, man wird sie ohnehin nie nutzen dürfen. Dennoch wird mittlerweile versucht, gute SpanischlehrerIn an die Universitäten zu bringen, um eine Fremdsprache zu etablieren.
      Ich erfahre auch, dass Ecuador, im Größenvergleich zu den anderen südamerikanischen Ländern, den größten Anteil vom Amazonas Regenwald hat. Dazu leider auch ein hohes Ölvorkommen, dass immer wieder zu Verpestung und Verunreinigung des Waldes führt. Die Leitungen sind schlecht gebaut, das Öl tritt immer wieder aus und die Arbeitsbedingungen sind katastrophal. Seit 2007 wurde von der ecuadorianische Regierung ein Vorschlag gemacht, auf die Erdölförderung in dem bedeutenden Nationalpark Yasuní zu verzichten, wenn sie die Hälfte des zu erwartenden Gewinnes von der Staatengemeinschaft für den Waldschutz bekämen. Es wurden Programme ins Leben gerufen und Gelder gespendet, damit die illegale Holznutzung ein Ende nimmt. Zusätzlich sollten die Indigenen davon profitieren. Auch Deutschland sagte damals zu, aber der FDPler Dirk Niebel nahm die Zusage schnell wieder zurück, ohne weiter darauf eingegangen zu sein. So folgten ihm viele Länder und der Vorschlag wurde 2013 von der ecuadorianischen Regierung für gescheitert erklärt, da nicht mal ein Bruchteil der Ausgleichszahlungen zusammen gekommen waren. Anstatt 4 Millionen ha Waldfläche, wurden nur 600.000 ha kurzfristig geschützt. Im selben Jahr wurden die Ölbohrungen wieder erlaubt. Dabei gilt Ecuador als eines der artenreichsten Länder. Es schmerzt sehr, wir hatten es in der Hand…
      Im Dschungel versucht man den Tourismus mit sogenannten Eco Lodges voran zu bringen. Mit Sicherheit ein wunderbares Erlebnis, mitten im Wald zu schlafen aber mehr und mehr schädlich für den Dschungel. Deshalb sollte man hier auch gut aufpassen, wenn man so eine Übernachtung in Erwägung zieht.
      Read more

    You might also know this place by the following names:

    Tarqui

    Join us:

    FindPenguins for iOSFindPenguins for Android