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  • Day 6

    Powernap in Ljubljana

    September 5, 2019 in Slovenia ⋅ ⛅ 17 °C

    Auf meiner Fahrt von Innsbruck nach Pula hatte ich einen Zwischenstopp von etwas mehr als sieben Stunden in Ljubljana. Um 20:42 Uhr sollte ich planmäßig in Ljubljana ankommen und der nächste Zug kam um 4:32 Uhr. Vor Antritt meiner langen Reise, sendete ich meiner Mutter meinen Reiseplan zu. Verwundert fragte sie mich, was ich denn die lange Zeit über in Ljubljana machen werde und ob ich schon eventuell ein Hotelzimmer zum Schlafen gebucht hätte. Zahlreiche Verlinkungen zu Betten in der Nähe des Bahnhofs folgten. Als junger frei reisender Mensch macht man sich über solch Dinge natürlich keinerlei Gedanken und so war ich froh, dass sie mir die Idee unterbreitet hatte. Die versendeten Links wurden in Zeiten des Internets aber nicht geöffnet, auch wenn es lieb gemeint war. Ein Blick in die Karte von Ljubljana auf Booking.com und sofort wurde eine Unterkunft favorisiert. Das Hostel Metro Ljubljana. Denn das hatte das Wichtigste: eine 24 Stunden geöffnete Rezeption. Die Reise verlief nach Plan und nach einem kurzen einchecken, wollte ich noch schnell duschen, um dann frisch ins Bettchen zu hüpfen. Der Duschraum war ein geteilter, also für Frauen und für Männer. Mehrere Duschen standen aneinandergereiht mit jeweils einem Vorhang. Als ich eintrat erblickte ich drei Brasilianer, die zu lauter Musik in Unterhose tanzten. Sie erröteten, als sie mich sahen. Doch schnell wurde der Scham überspielt, indem sie begannen mit ihren Muskeln zu protzen und mir zuzuzwinkern. Lachend suchte ich mir eine Dusche aus und sang zusammen mit den Brasilianern zu lateinamerikanischen Hits. Erick suchte nach der Dusche das Gespräch und so erfuhr ich, dass die drei Männer Soldaten der Marine sind und gerade auf Durchreise waren. Schnell verabschiedete ich mich jedoch wieder, denn mir blieben noch 5 Stunden für einen ausgewogenen Schlaf. Mein Zimmer war ein 8-Bett Zimmer. Neben meinem Bett schlief eine weitere Person. Ein Mann, höchstwahrscheinlich Ende 40, der kein Wort Englisch konnte. Mir lief ein Schauer über den Rücken, als ich daran dachte, dass wir die einzigen beiden Personen im Raum waren, da er nicht gerade einen netten Eindruck machte. Das Taschenmesser wurde gezückt und als Kuscheltier mit unter die Bettdecke genommen. Es war der erste Moment meiner Reise, bei dem ich mich doch etwas unwohl fühlte. Aber die Müdigkeit gewann und ich fiel schon schnell in einen tiefen Schlaf bis 3:30 Uhr der Wecker klingelte. Auschecken war angesagt. Ich packte meine sieben Sachen und ging zur Rezeption. An dem Empfangsbereich war keine Person aufzufinden und die Tür war zugeschlossen. Die Zeit drängte. Ich entdeckte in der Mitte des Raumes einen Mann der fest schlief. Auch wenn er nicht den Eindruck machte der Rezeptionist der Anlage zu sein versuchte ich ihn zu wecken. Von Ansprechen zu Anstupsen zu leichtem Rütteln, nichts half. Erst als ich ihn so stark es ging wachrüttelte sprang er vor Schreck auf. Er entschuldigte sich und öffnete die Tür. Draußen vor der Tür warteten die 3 Brasilianer darauf hereingelassen zu werden. Als sie mich sahen verabschiedeten sie sich alle noch mit jeweils einem Handkuss und Küsschen rechts und Küsschen links auf die Wange und wünschten eine gute Reise.Read more