Uydu
Haritada göster
  • Gün 95

    Ordesa & Valle de Pineta

    17 Temmuz 2023, Ispanya ⋅ 🌙 21 °C

    Buenas tardes aus dem Valle de Pineta am Oberlauf des Rio Cinca! Eigentlich hatte ich ja nur wenig Lust, dem GR11 weiter durch den Ordesa-Nationalpark zu folgen, doch im Nachhinein bin ich froh, mich dennoch dafür entschieden zu haben. Wenn man schon in der Nähe ist, wäre es bitter, sich dieses UNESCO-Naturerbe, dessen Felskulissen nicht ohne Grund zu den schönsten der Welt gezählt werden, entgehen zu lassen. Außerdem konnte ich mir so einen alten Wunsch erfüllen: Lange hing über dem Schreibtisch in meinem Hannoveraner Büro eine Fotografie des Circo de Soaso (das Ende des Ordesa-Canyons), die ich dort nach einem Urlaub mit Ernie vor 12 Jahren aufgehangen hatte, und auf die ich oft schaute und mich fragte, wie es wohl hinter dem Wasserfall aussehen würde. -Jetzt weiß ich es.
    Gestern machte ich mich im Valle de Bujaruelo -viel zu spät- am späten Vormittag auf den Weg in Richtung Ordesa. Auf mir teilweise schon bekannten Pfaden erreichte ich das untere Ende des Tals. Um dem Touristenstrom in der Talsohle zu entgehen, entschloss ich mich leichtfertig dazu, vom Hauptweg abzuweichen und stattdessen über den Höhenweg Faja de Pelay (oder Senda de los Cazadores) zum Ende des Canyons zu gelangen. Vieles erkannte ich auf diesem Weg wieder, Anderes hatte ich total vergessen. -Zum Beispiel, wie anstrengend der Aufstieg schon damals gewesen war. Groß war die Versuchung, an gleicher Stelle wie damals mit Ernie mein Lager aufzuschlagen, aber die Regeln im Nationalpark sind sehr streng und schon früher wurden wir beinahe von einem patroullierenden Ranger erwischt. Als ich endlich an der Abzweigung zum Refugio und Höhen-Camp Góriz ankam -es war bereits nach 18 Uhr- erwartete mich ein Schild mit der wenig ermutigenden Aufschrift: "Very dangerous path! Do Not start after 3 p.m.!" Umkehren war keine Option. Also Augen zu und durch. Anstrengend war's, aber arg gefährlich fand ich den Weg nicht. Dennoch kam ich wohl als Letzter am Refugio an, das gut besucht war. Wer in das Herz des Nationalparks vordringen möchte, ist quasi gezwungen, hier zu übernachten oder (gegen Gebühr) zu biwakieren. Es wurde ein kurzer, schöner Abend mit Himalaya-Flair.
    Mein heutiger Wandertag begann in aller Herrgottsfrühe und -trotz spektakulärer Ausblicke- konnte ich ihn nicht so recht genießen. Es waren am Ende zwar "nur" ca. 1000 Höhenmeter Aufstieg, aber fast 2000 Höhenmeter Abstieg. Das tatsächliche Sichtfeld des Wanderers misst da während der meisten Zeit nur etwa 2x2 m, weil er bei jedem Schritt bergab aufpassen muss, sich nicht alle Knochen zu brechen. Auch das Ende der Etappe an einem Refugio war eher deprimierend. Sehr hatte ich mich auf ein Bad im Rio Cinca (mein absoluter Lieblingsfluss) gefreut, doch zu meiner Überraschung lag das Flussbett trocken. Daher wanderte ich über den PR-HU-137 noch ca. zwei Kilometer talabwärts bis zu einem Campingplatz, auf dem ich es mir mindestens bis morgen Früh gutgehen lassen werde. Unterwegs wurde ich Zeuge, wie aus einem schmalen Bach ein stattlicher Strom wird. Bis demnächst!
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