• Am Kastanienfest in Marvão

    13 november 2022, Portugal ⋅ 🌙 9 °C

    Ein wundervoller Ort, der wie ein Adlernest auf der Felsrippe der Sierra de São Mamede thront. Strahlendweiss und intakt in seiner historisch gewachsenen Dimension. Da am Wochenende nach Martini die traditionelle Feira da Castanha stattfindet, müssen wir beim Friedhof parken. Die letzten zwei Kilometer erklimmen wir deshalb auf der alten Römerstrasse, durch die herbstlich bunten Kastanienhaine an der Nordflanke kräftig ansteigend.

    Der ganze Ort pulsiert im Festfieber. Kastanien und Rotwein aus heimischer Produktion bilden das Hauptgericht. Strassenmusik von mittelalterlich über folkloristisch bis zu jazzig und fasnächtlich erfüllt die Atmosphäre, die trotz der vielen Gäste entspannt und gemütlich ist.

    Der fantastische Weitblick von der Stadtmauer und besonders vom Kastell ist atemberaubend. In der Zisterne der Burg (die dem Dorf im Belagerungsfalle den Wasservorrat für sechs Monate gesichert hätte) nimmt uns die unvergleichliche Akustik in ihren Bann: da müssen wir einfach wieder die Obertöne hervor locken.

    Nachvollziehbar, dass der deutsche Dirigent und mein (nahezu doppelter) Namensvetter Christoph Poppen vor 9 Jahren hier in Marvão ein internationales Musikfestival initiierte. Verdient bei GoogleMaps ein "da möchte ich hin"-Fähnchen, definitiv.
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