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  • Day 160

    Streifzüge und Streiflichter

    February 5 in Italy ⋅ ☀️ 17 °C

    Mazara del Vallo, die angeblich "sauberste Stadt Siziliens" (nach Eigenwerbung des Campingwarts Marco) hat es uns angetan. Denn hier sind wir am Abend des Abreisetags gleich nochmals gelandet. Die Geschichte dazu:
    Für den 3.Februar, Namenstag des Hl.Blasius (San Biagio), war in Salemi ein traditionsreiches Fest angesagt und mit vielen Plakaten beworben. Das wollten wir nicht verpassen und so ging's durch abwechslungsreiche frühlingsgrüne Hügellandschaft zu einem der "borghi piú belli d'Italia".
    Salemi ist eines der Dörfer, das 1968 sehr stark vom Erdbeben betroffen war. Manches ist renoviert, aber sehr viele Gassen und Häuser stehen noch massiv mitgenommen da, gähnende Leere in den Fensterlöchern, kleine Gassen und Treppen die ins Nichts führen. Mag sein, dass wir - an einem Samstagmittag im Februar - auch zeitlich ungünstig lagen. Die kaum belebten Gassen und das ärmliche Fest in einer kleinen Quartier-Kirche waren kein Grund zum Bleiben; dafür erfreuten uns an diesem milden Südhang die ersten blühenden Mimosen- und Mandelbäume.

    Bald war also ausgemacht, dass wir nochmals die 30km zurück nach Mazara fahren, uns in der Gelateria "mucho gusto" ein Gelato im Brioche gönnen und als kulturelles Dessert ein Konzert im Teatro Garibaldi besuchen. Das junge Duo Mimesis spielte sich mit Sopran-Saxophon und Fisarmonica virtuos durch drei Jahrhunderte von J.S.Bach bis Astor Piazzolla.

    Damit ändert sich auch unsere Reiseroute ein wenig. Nun kommen wir doch noch in Marsala vorbei, besuchen den dortigen Parco Arceologico Lilibeo und erfahren viel Interessantes über den einstigen karthagischen Stützpunkt auf europäischem Boden. Funde eines Schiffes aus der Zeit der punischen Kriege sind eindrücklich präsentiert und beispielhaft rekonstruiert.

    Sonntags sind die Marsala-Kellereien geschlossen, weshalb wir leider nüchtern nach Trapani weiterfahren. Im dortigen Hafengelände verbringen wir anschließend eine - unruhige - Nacht. Der grosse Parkplatz auf der äußeren Mole scheint der bevorzugte Wendeplatz zu sein für all jene, die eine Abend- bzw Nachtrundfahrt im Korso durch die Stadt machen, wahlweise mit Bummbumm-Musik, Reifenquietschen oder gar Knallkörpern. Eine Stadt, die uns nicht in ihren Bann zu ziehen vermochte.

    Umso leichter der Entscheid, anderntags zu den idyllisch gelegenen "terme libere" von Segesta zu fahren, um schließlich die letzten Nächte vor Renata's Rückreise in Castellamare del Golfo zu verbringen.
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