• SonnenuntergangDer neue Tag kündigt sich an

    Von Barcelona nach Nador

    Jan 21–24 in Spain ⋅ ☁️ 13 °C

    Nachträglich denke ich, es war sinnvoll, diesen ruhigen Tag auf dem Camperstop Barcelona Beach in Cabrera de Mar zu verbringen. Gut habe ich mich nicht verleiten lassen, noch kurz einen Städtetag in Barcelona reinzudrücken.

    Ankommen am Meer, Recherchieren, Einkaufen, Gas und Wasser nachfüllen - und mich um die defekte Wasserpumpe kümmern. Die 5A-Sicherung war OK, also besorge ich mir vorsorglich gleich zwei neue Wasserpumpen beim nahegelegenen Camper-Verleih. Dann noch passende Klemmen vom Baumarkt samt Kleinmaterial. Erst später - als ich die Pumpe bereits gewechselt hatte und es immer noch nicht ging - sollte sich herausstellen, dass ganz versteckt am Elektroblock noch eine zweite 5A-Sicherung steckt und diese ist nun tatsächlich defekt. Auswechseln und siehe da ....!🤗
    Sollte mir auf der Fahrt durch Marokko jemand mit defekter Wasserpumpe begegnen, ich kann nun aushelfen.

    Vermutlich wäre mir das in der Wüste nicht passiert, da hätte ich wohl - notgedrungen - gründlicher gesucht. Die leichte Aufregung vor der Fährüberfahrt, der letzte Tag in Europa - und die nahegelegene Camper-Werkstätte hat diese Strategie erst ermöglicht.

    Im frühmorgendlichen Stau auf der Autobahn zum Puerto de Barcelona beginnt zu allem Überfluss der Motoren-Sensor zu leuchten: bitte lassen Sie den Motor kontrollieren. OK, dann stellt sich in Marokko eine erste Aufgabe. Zunächst also zum Hafen und Warten, warten, warten. Check-In und Zoll-Formalitäten verlaufen gut, wenn auch nicht wirklich speditiv. Viele Beamten sind beschäftigt, kontrollieren mit ernster Miene, was der Kollege vor ihnen bereits kontrolliert hat. Harmlos eigentlich, und doch jedesmal von einer leichten Spannung begleitet. Aha, sie reisen alleine; weshalb denn das zweite Fahrrad auf dem Ständer? "Meine Frau kommt später nach, wir treffen uns in zwei Monaten in Andalusien, deshalb das doppelte Reisegepäck." - diese Auskunft scheint zu überzeugen und plötzlich geht's zügig weiter.

    Zwei Stunden später als geplant legt die GNV-Fähre ab. Es folgt eine ruhige Überfahrt bei meist glattem Meer, unendliche Weite, frischer Seewind und ein herrlicher Sonnenuntergang. Die 25-stündige Überfahrt bietet ausreichend Zeit zum Lesen. Wunderbar.

    Die 4er-Kabine zur Einzelnutzung ist sehr OK, sauber und ruhig. Das Essen auf der GNV-Fähre hingegen ist legendär schlecht; sollte man eigentlich wissen und doch hab ich wieder mal gehofft. Gute Zutaten zwar, aber kaum lauwarm und ziemlich verkocht. Weshalb nur kriegen die Italiener das nicht besser hin?

    Dann Ankunft in Nador, Zoll-Formalitäten (dasselbe in rot-grün), Diesel tanken, SIM-Karte kaufen und den ersten Minze-Tee trinken. Übrigens: die Motorleuchte ist wieder erloschen, war wohl dem niedertourigen Fahren im Stau geschuldet.🙏 Somit bin ich gerüstet für die Marokko-Tour.
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