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  • Day 46

    Wir bauen eine Mauer

    March 18, 2019 in Namibia ⋅ ☁️ 30 °C

    Erste Woche im Volunteerprojekt: Das Base Camp

    Donald Trump, komm nach Namibia! Hier werden ganz viele Mauern gebaut! Erst letzte Woche war ich an der Fertigstellung einer solchen beteiligt. Aber von vorne.

    Ich war mit EHRA - Elephant Humans Relation Aid - zwei Wochen im namibischen Busch. Ausnahmesituation. Kein Strom, kein fließend Wasser, keine Dusche und eine, sagen wir mal „Naturtoilette“. Bei knapp unter vierzieg Grad im Schatten. Wir waren eine bunte Gruppe von elf Leuten zwischen 18 und 62 Jahren alt, aus der Schweiz, USA, UK, Deutschland und Südafrika.

    Etwa fünf Stunden Fahrt von Swakopmund in Richtung Norden liegt das Basecamp von EHRA. Ausschließlich aus Holz und Stein errichtet zwsichen hohen rotbraunen Felswänden oberhalb eines Flussbettes, das allerdings so gut wie nie Wasser führt.
    Unser Schlafplatz war eine Holzplattform in etwa drei Metern Höhe eines Baumes. Jeder erhielt eine rollbare Matratze für die kommenden zwei Wochen. Die waren allerdings ziemlich dünn, habe mir daher noch eine zweite geben lassen - Prinzessin auf der Erbse halt...
    Im Camp gab es lehmgemauerte Duschen, über Wassertanks gespeist und zwei lehmgemauerte selbstkompostierbare Toiletten, heißt ohne Spülung. Eine kleine Küchenzeile mit Gaskocher und Spüle. In der Mitte eine Feuerstelle und einen überdachten Essplatz. Alles größtenteils erbaut von Fabio, einem von namibischen Eltern adoptierten Italiener, der in England ein Tattoostudio betrieben hat, bevor er zurück nach Namibia kam.

    Außer uns elf Volontären waren noch einige EHRA-Mitarbeiter vor Ort. Die beiden Praktikantinnen Alice und Anna, unser Guide Markus sowie Andreas, Philipp, und Adolf (bis auf Alice alle schwarz). Hat sich scheinbar noch nicht bis hier herumgesprochen, dass dieser deutsche Name seit längerem nicht mehr so en Vogue ist.

    Ich war gleich am ersten Tag im Duty Team eingeteilt, also kochen, abspülen, morgens Kaffee und Tee kochen und den noch schlafenden Kollegen an die Rollmatratze bringen. Zum Frühstück gab es jeden Morgen Porridge im Eisentopf überm Feuer gekocht. Wahlweise aufgepimpt mit etwas Erdnussbutter, Zucker oder Sirup. Schmeckte recht gut, trotzdem musste ich ihn mir nach ein paar Tagen dann doch etwas reinzwingen. Nach einer Nacht im Camp packten wir einen Minibus und einen Allrad mit Hänger mit allem, was wir für die kommenden 5 Tage benötigen würden um uns zu verpflegen und brachen auf, um eine Mauer zu bauen.

    Warum eine Mauer? Es gibt in diesem Landstrich Namibias immer wieder Konflikte zwischen Einheimischen und den frei lebenden Wüsten-Elefanten. Auf der Suche nach Wasser passiert es oft, dass die Elefanten Wassertanks und Pumpen zerstören, die die einzige Wasserversorgung für die Einheimischen darstellen. Das Konzept des Mauerbaus sieht vor, die Tanks und Pumpen zu schützen, den Elefanten aber nicht den Zugang zum Wasser zu verwehren, denn auch für sie sind diese Quellen überlebenswichtig.

    Mit Zement, Schubkarren und, Schaufeln bewaffnet steurten wir also unsere Baustelle in der Nähe von Fransfontein an.
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