La Paz
5 mars 2019, Bolivia ⋅ ⛅ 4 °C
Um 6.15 Uhr Früh landen wir in La Paz. Gerade fängt es an zu dämmern. Das nächste Taxi soll uns in unser Hotel im Zentrum bringen. Michael verhandelt den Preis, der ähnlich dem ist, der uns vom Hotel genannt wurde und los geht's! Uns kommt schon bald vor, dass der Fahrer nicht sooo genau weiß, wohin es gehen soll. Tatsächlich bleibt er bald am Straßenrand stehen und fragt uns noch einmal nach der Adresse.
Alles fein! Wir fahren weiter - und rauschen an jener Kreuzung vorbei, an der wir laut Google Maps abbiegen hätten sollen, laut Navi des Fahrers aber nicht. Wir verlassen trotz mehrfachem Nachfragen das Zentrum und finden uns am Stadtrand in einer netten Wohngegend wieder. Michael gelingt es nun doch den Fahrer zu überzeugen, dass das nicht stimmen kann und lässt ihn im Hotel anrufen. Zurück geht es ins Zentrum, wir umkreisen letztendlich das Hotel mehrfach, bis wir endlich nach einem weiteren Anruf und einer einstündigen City-Tour dort ankommen. Der Fahrer ist so erleichtert uns loszuwerden, dass er uns gleich zu viel Wechselgeld herausgegeben will.
La Paz ist eine beeindruckende Stadt mit zwei Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern. Gelegen zwischen 3.500 und 4.000 Meter sind die Häuser in die steilen, oft senkrechten Felswände hineingebaut. Als Verkehrsmittel dienen unter anderem die neun Linien des Telefericos (zwölf sollen es insgesamt werden), die Häuserschluchten und Felswände durchspannen.
Nach dem morgendlichen Abenteuer und gestärkt durch ein reichhaltiges Frühstück erkunden wir die Stadt in einer Free-Tour. Viel zu sehen gibt es nicht in La Paz Down Town: Plaza San Pedro mit dem Gefängnis, Gemüsemarkt, Hexenmarkt, Franziskus-Kirche, Hauptplatz mit Präsidentenpallast und Regierungssitz. Dafür ist die Tour umso mehr gewürzt mit Geschichten und G'schicht'ln. Zum Beispiel mit jener über das Gefängnis im Stadtzentrum, das etwa in den 1840er Jahren für rund 450 Insassen erbaut wurde. Heute sind dort über 3.000 (!) Personen - Gefangene und deren Familien - untergebracht. Das Gefängnis wird autonom verwaltet. Es ist eine Stadt in der Stadt und ein Zentrum der Drogenproduktion und -handels.
Wir erfahren, dass der Faschingsdienstag ein Feiertag ist, fast alles hat geschlossen. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt opfern an diesem Tag der Mutter Erde, Pacha Mama. Das sind einerseits Reis und Wein und andere Lebensmittel, die rund um die Häuser verstreut werden. Andererseits werden auch Brandopfer dargebracht, um Wünsche erfüllt zu bekommen. Das entsprechende Zubehör kriegt man am Hexenmarkt.
Am Bauernmarkt erfahren wir mehr über die Cholitas, die meist älteren Damen in Tracht mit ihren ausladenden langen Röcken und zu klein wirkenden Melonen. Diese Mode entwickelte sich in den 1920er Jahren.
Hübsch ist auch die St. Franziskus-Kirche mit Abbildungen der Pacha Mama an der Fassade.
Natürlich darf politische Geschichte nicht fehlen. Um die Details der gegenwärtigen Politik zu erfahren, werden wir in ein Hinterzimmer eines Gasthauses gebracht. Da erfahren wir mehr über die Errungenschaften der Regierung Morales aber auch von seinen Eigenheiten. So ist der Präsident bis heute noch der Vorsitzende der Vereinigung der Kokabauern.
Unser Almuerzo nehmen wir am Nachmittag in einem netten Bistro, das einem Briten gehört und lassen das lauter werdende Faschingstreiben an uns vorbeiziehen. Dann verziehen wir ins Hotel, um uns auszuruhen. Nicht nur die lange Reise sondern auch das Hügel-Rauf und Hügel-Runter auf 3.500 Meter Höhe machen müde. Außerdem wollen wir ja unseren Blog pflegen und unsere weitere Reise planen.Läs mer












Resenär
Der Außen-Minister von Bolivien hat gesagt: Es ist ganz natürlich, dass unsere Uhr anders herum geht. Wir sind ein Land auf der Süd-Halb-Kugel. Wir wollen zeigen, dass wir anders sind als die Länder auf der Nord-Halb-Kugel. Dafür soll die Uhr ein Zeichen sein. Früher haben die Länder im Norden über die Länder aus dem Süden geherrscht. Die Uhr soll auch zeigen, dass Bolivien heute unabhängig ist. Die Uhr hängt jetzt am Parlament in der Stadt La Paz. Politiker aus Bolivien verteilen solche Uhren auch als Geschenke an Politiker aus anderen Ländern. Die Uhr zeigt die gleiche Zeit wie Uhren, die rechtsherum gehen. (https://www.nachrichtenleicht.de)
Resenär
On hier oben hat man einen tollen Blick auf die Stadt. Macht euch die Höhe eigentlich nichts aus?
FolgedemPinguin
Das Atmen ist manchmal nicht so einfach, vor allem beim Bergsufgehen