Rangatira Point

Mein Handy weckte mich um 06:00 Uhr und ich machte mich zügig fertig, packte meine Habseligkeiten und gab den Zimmerschüssel ab. Um halb sieben fuhr ich anschließend los zum Fährterminal. Heute vormittag regnete es nicht mehr! Dafür wehte ein kräftiger Ostwind, was mir allerdings deutlich lieber war. Nachdem ich mein Auto mit vielen anderen Reisenden im Rumpf der Fähre geparkt hatte, begab ich mich wiederauf direktem Wege an Oberdeck. Da ich heute noch lange genug im Auto sitzen sollte, genoss ich es an diesem vormittag noch an Deck zu stehen und mir den Seewind um die Nase wehen zu lassen.
Die Bergrücken, welche auf Picton hinabblickten, waren weiterhin von Wolken umwabert und einige schoben sich gemächlich ins Tal hinab. Ich sah zu, wie die kleine Hafenstadt hinter einem Berg verschwand, als due Fähre ihren Weg aus den vielen Buchten und Inseln nahm. Es waren nur wenig andere Leute mit mir auf dem Oberdeck, was ich als sehr angenehm empfand. Es dauerte an die anderthalb Stunden bis wir die zerfurchte Inselwelt verließen und in die Cookstraße, zwischen den beiden Hauptinseln, fuhren. Ab diesem Zeitpunkt begab ich mich unter Deck und holte mir einen Frühstückskaffee. Während ich diesen trank las ich weiter im Silmarilion von Tolkien und blickte immer wieder auf den Pazifik hinaus. Kurz vor Erreichen der Nordinsel ging ich wieder hoch. Mir fiel auf, dass der Schiffsführer einen ordentlichen Haken ausgefahren hatte und sehr spät erst zur Bucht von Wellington eindrehte, um das Schiff nicht quer zur See zu bringen.
Dieses Mal erblickte ich keine Delfine bei der Einfahrt in die Bucht von Wellington, aber der Anblick der auftauchenden Stadt hatte bereits etwas Vertrautes. Ich glitt mit den Augen über die Orte, die ich hier bereits besucht hatte und es kam mir vor als wäre es schon Monate her und nicht erst etwas mehr als eine Woche. Nachdem das Schiff angelegt hatte, reihte ich mich in die Autokolonne zum Verlassen der Fähre und damit begann der zweite Teil meiner heutigen Fahrt.
Den Großteil der Strecke kannte ich bereits, da sie mich wieder zum Tongariro Nationalpark führte. Diesmal führte sie mich aber östlich an dem Berg Mount Ruahepu vorbei. Ab hier regnete es auch immer wieder teils heftig zwischendurch. Landschaftlich durch ich eine große Ebene mit sanften Hügeln, zerrissen von kleinen Klüften, und von braunem niedrigen Gebüsch bedeckt. Mir kam dabei der Gedanke, wie sehr sich die beiden Inseln, obwohl beide von jeweiliger Vielfalt, doch in Gänze voneinander unterschieden. Ich konnte der Landschaft auf dieser Seite ebenfalls den vulkanischen Ursprung ansehen und schließlich kam ich wieder in eine Region mit vielen thermalen Quellen. Hier lag nun auch mein heutiges Ziel. Nach mehr als zehn Stunden, seit Aufbruch in Picton, erreichte ich das Wairakei Resort bei Taupō.
So checkte ich schließlich ein und bezog mein Zimmer in dem weitläufigen Areal des Resorts. Danach zog ich voraussichtlich zum letzten Mal meine Badehose für diese Reise an und begab mich zur Sauna und den thermalen Pools. Nach der angenehmen Wärme entspannt, ging ich ins zugehörige Restaurant zum Abendessen. Meine letzte Mahlzeit waren zum Frühstück ein Apfel, sowie ein paar Vollkorncracker und Haferkekse. Gesättigt und mit Restwärme im Körper ging ich zurück auf das Zimmer.Read more