Örebro & ein Elch

Heute sind wir in Örebro und stehen wieder frei in einem schönen Naturgebiet am Rande der Stadt, die im Mittelalter als Hafenstadt für den Eisenhandel entstand. 1854 brannte die Stadt komplettRead more
Heute sind wir in Örebro und stehen wieder frei in einem schönen Naturgebiet am Rande der Stadt, die im Mittelalter als Hafenstadt für den Eisenhandel entstand. 1854 brannte die Stadt komplett nieder und wurde aus Stein wieder aufgebaut. Heute ist Örebro Universitätsstadt mit rund 156.000 Einwohnern .
Am Fluss Svartån entlang führt ein schöner Fußweg ins Zentrum, gesäumt von großen Eichen und Linden, die gerade blühen.
Sehenswert ist das Freilichtmuseum Wadköping, ein kleines Holzdorf mit Kunsthandwerk und kleinen Geschäften, das zeigt, wie das Leben früher aussah. Die Häuser und Höfe standen früher im Stadtzentrum, bevor dies modernisiert wurde.
Auf einer kleinen Insel in der Stadt steht das Schloss Örebro mit einer langen Historie. Der ältesten Teil entstand im Mittelalter im 13. Jhd. und wurde später durch weitere Teile ergänzt.
Beeindruckt hat uns auch die Sankt Nikolai Kirche, die im 13.und 14. Jhd. erbaut wurde.
Umgeben sind all diese historischen Bauwerke von moderner Kunst, die in der ganzen Stadt ausgestellt sind - OpenArt, Örebros wiederkehrende Kunstbiennale.
Der Ausflug hat sich trotz instabilen Wetters wirklich gelohnt.
Auf dem Weg nach Örebro hab ich meinen ersten Elch gesehen 😃. Er stand fressenderweise direkt am Zaun, der komplett entlang der Straße am Wald steht, wohl, um zu vermeiden, dass Tiere auf die Fahrbahn laufen.Read more
Soso, mit 1 wöchiger Verspätung wird aus dem 7 Tage Resümee nun ein 2 Wochen Resümee (wir sind schwer im Stress 😅)
Emozioni, emozioni, nicht so Männers Sache aber gehört halt dazu... Also, wie waren die ersten Tage... Inzwischen sind wir kurz vor Stockholm und man/n gewöhnt sich ans leben im Auto. Was auffällt ist das es zum Happy sein nicht halb so viel braucht wie in der Wohnung eigentlich rumsteht (welche Wohnung 😆). Die Städte die wir gesehen haben waren super schön und doch zieht es uns tendenziell eher Richtung Natur als Stadt. Es ist dann halt doch irgendwie immer das selbe in der Stadt - über Museum, alte Bauten und Shopping (Konsum).
Wir vermissen unser Bett, die 6cm Matratze im Dachzelt hält nicht was Verkäufer Jan versprochen hat. Aber gut, am Abend zurück in seine Kuhle zu schlüpfen hat ja auch was heimisches☝️. Sich am Abend die senkrechten Stufen der Leiter hoch zu quälen und am morgen fast aus dem Bett zu fallen ist Gewohnheitssache. Das Adrenalin macht wach😉 und am morgen in den See zu hüpfen kostet nicht nur Überwindung sondern macht auch fit für den Tag und der Instandkaffee - mühsam über Gas gekocht - schmeckt um Welten verdienter.
Seine Klamotten nur aus der Tasche zu nehmen und jeden Tag das gleiche zu tragen macht das Leben schon einfach. Wer braucht einen grossen Kleiderschrank. ( o ton Chris - was ich mit dir alles mitmache 🤹). Dann mit viel laufen, joggen, Sport, Sightseeing und Waldwanderung bleibt auch ein gutes Odeur im Auto nicht aus. Naja, what to say, auch daran gewöhnt man sich 😳. Hat halt nur das Auto als trockenen Rückzugsort (und dreckigen mit Sand, Kiesel, Rasen und was man und Hund hält sonst noch so an schleppt). Wir haben dann heute auch Mal die Waschmaschine auf dem Campingplatz genutzt und alles fresh gemacht. Bleibt zu sagen, wir haben Klamotten für länger ohne Maschine aber gut ist es dann doch.
Ja, die Zwiebel 🧅, wer kennt sie nicht. Nicht nur lecker zum Essen. Das Prinzip der Zwiebeltechnik beim anziehen kennt ja auch jeder. Wir werden Experten darin was noch wo drüber zu ziehen ist um einen warm zu halten. Hatten wir doch schon Nächte wo wir bei 10 Grad im Zelt liegen ohne zu frieren🥶
Apropos Zwiebel. Das mit dem Kochen und essen klappt ziemlich gut. Wir hatten alles mögliche eingekauft und kommen auch ohne Kühlung gut zu Recht. Ein Eintrag mit Leckereien die wir gegessen haben folgt. Einziges Manko ist der viele Wind der die Gasflamme und damit das Gas ziemlich beansprucht. Wir arbeiten an einem Windschutz für den 2🔥gen Gasherd (danke an jens fur die Leihgabe ✌️). Da Luxus jetzt neu interpretiert wird freuen wir uns über heißes und abwechslungsreiches essen inklusive kochen an ungewöhnlichen Orten (Rastplatz, am Straßenrand, am See, im Wald) das Niveau sinkt in soweit als das aus Töpfen gegessen wird, das Gemüse grob gehackt in Topf kommt und überhaupt improvisiert wird. Umso weniger wir nutzen umso weniger muss abgewaschen werden... Aus 2 Weingläsern wurde 1, aber hey, der Wein schmeckt auch aus na Plastiktasse 🍇🍷☕...
Die Tage hier sind lang und Chris als Frühaufsteher kommt das gelegen. Ich passe mich an und liege oftmals schon um kurz nach 10 im Bett um meinen Schlaf zu bekommen. Wer meint ich steh um 7 auf dem Rasen kennt mich schlecht 😁 aber um halb 8 dann 👍
Chris beschreibt die Reise in 3 Worten:
-natur -abwechslungsreich -caping: neue Welt.
Tim beschreibt die Reise in 3 Worten: -spannend -sorgenfrei -naturvebunden
Was würden wir anders machen:
Von allem ein bisschen weniger einpacken.
Was bleibt noch zu sagen. 24h zusammen zu sein kennen wir ja schon Recht gut. Öfters mal war das mit dem einen oder anderen ein Thema wie Arbeit&Privat -so gut- klappt. Auch jetzt hier beim Campen und Skandinavien Cruisen klappt das gut. Man stellt sich neuen Reibungspunkten und diskutiert mal über Sachen die sonst ohne die Reise wohl nie Thema waren -zb in welche Richtung jetzt das Dachzelt stehen soll... Aber auch hier finden wir schnell den gemeinsamen Nenner. Wir wissen ja das die Herausforderung/die aktuelle Frage das Problem ist uns nicht der Partner. Und bei so viel Stunden aufeinanders lernt man auch ein gemeinsames schweigen zu schätzen wenn man auf den See schaut.
Alles in allem würde ich sagen das die Reise entschleunigt und uns viel neues zeigt. Nicht nur Stadt&Land sondern auch persönlich und in Bezug aufeinander.
Das Motto ist wohl - nicht so viel denken sondern einfach Mal machen!
In diesem Sinne - Happy day🥳🥰Read more
Mein Tag beginnt heute nach einer ziemlich kalten Nacht schon um sechs. Ich habe mir extra den Wecker gestellt, da ab jetzt das Duschhaus geöffnet ist, ich dementsprechend Wasser holen und meine hartgefrorenen Schuhe hier drin auftauen lassen kann. Um 6:12 Uhr betrete ich das Gebäude. Die Tür ist automatisch schon entriegelt, trotzdem piept innen der Alarm los und durch die Bewegungsmelder hört er auch nur auf, wenn ich lange Zeit bewegungslos bin, dafür gibt’s natürlich nur einen Ort.
Ånnaboda ist sowas wie ein Ski-Resort, schon recht früh kommen diverse Leute her, die mit Langlaufski hier auf dem Areal ihre Runden drehen oder mit Mountainbikes auf die Trails ziehen.
Ich mache ordentlich Frühstück und ziehe dann schon um kurz nach acht los, da mein Weg heute um die 32 km ist, Ziel ist der Norasjön. Eigentlich ist er 37 km entfernt, ich habe aber eine Abkürzung rausgesucht, wo der Weg wie ein großes U zeichnet, hier kann ich einfach gerade durchlaufen und spare dadurch 5km. Heute Abend werde ich von der deutschen Delegation erwartet.
Es ist Sonnenschein und herrlich blauer Himmel, die Wege sind hier recht breit und gut gepflegt. Lediglich einmal sehe ich auf meiner Karte eine Abkürzung, ein schmaler Pfad, den ich gehen kann und mir ein paar hundert Meter sparen kann, bezahle diese Abkürzung aber recht teuer, in dem ich nur am Klettern und Turnen bin und mir alles, was an Schnee auf den Bäumen liegt, ins Genick und auf die Klamotten fällt. Naja, Schnee macht ja immerhin keine Rotweinflecken…
Der Weg zieht sich über Hochwiesen, auf denen es vor langer Zeit Höfe gab. Hier und da sind alte Bilder zu sehen mit Pferdewagen, auf denen Riesenfuder Heu eingefahren werden. Dementsprechend ist es mal nicht so bewaldet, sondern auch manchmal der Blick in 30-40 km Entfernung übers Land möglich, weil ich immer noch auf einer Anhöhe bin.
Der Weg zieht sich jetzt länger Richtung Ost-Nordost, da ich ein großes Militär-Übungsgelände umlaufe, es geht wieder in Wäldern ewig auf und ab, aber heute bei dem Wetter und auch die Vorfreude auf heute Abend lässt mich einfach laufen. Begünstigt wird das zusätzlich noch durch die Tatsache, dass ich in meinem Vorratskeller ziemlich was ausgefressen habe, d.h. am Ende des Tages wird nur noch die eiserne Staatsreserve übrig sein.
Auf einer Wiesenfläche im Sonnenschein lasse ich mich zu einer langen Mittagspause mit Kochkurs nieder, das Wasser dazu besorge ich bei einem Haus, das kaum 100m entfernt ist.
Später verlaufe ich mich einmal auf einen Weg, den ich in der Karte erst nicht gesehen habe, er endet vor einem Dickicht mit einem Wendehammer. Zurückgehen? Niemals! Also krauche ich durch das dichte Unterholz um jeden einzelnen Baum, um nach gut 400 Metern wieder auf den Weg zu treffen.
Am späten Nachmittag gegen sechs dann stehen meine Lapplandfreunde Verena, Sandra und Manu im letzten Moor wenige Kilometer vor dem Norasjön und empfangen mich. Welch eine Freude, sie alle hier in Schweden wiederzusehen. Herzlich willkommen!
Wir fahren gemeinsam zum Einkaufen und dann in ein Haus am See, wo wir gemeinsam die kommende Woche verbringen werden. Mein Bruder Tobi, aktuell noch in Norwegen im Angelurlaub unterwegs, wird nächste Woche auch noch dazukommen. Dann geht es auf meinen Geburtstag zu.Read more
Traveler Da hätte wohl auch Peter Fox seine Freude, im Haus am See. Dir eine ebensolche!
In der Nacht ist es deutlich kälter geworden. Es hat leicht geschneit, aber wirklich nur ein wenig. Ich kleide mich gleich in die Regensachen, da ich das selbe erwarte wie gestern. Tatsächlich ist es aber so kalt, dass der Schnee gar nicht wirklich taut. Je weiter ich mich von dem Höhenzug entferne, also weiter ins Tal komme, desto weniger Schnee liegt noch, bis am Ende gar keiner mehr da ist. Nach der großen Hofpause lasse ich dann gleich den Hoodie an, weil ich merke, dass es doch nur im Hemd bei der Temperatur langsam zu frisch wird, selbst beim Laufen. Hatte ich eigentlich schon mal erwähnt, dass mir die neuen billigen Handschuhe sehr gut stehen? Bei diesem Wetter hätte ich sonst spitze Finger wie die Zehen vom Kranich.
Zum wievielten Mal verliere ich heute meine Uhr, ein Stift aus dem Armband ist diesmal ganz weg, ich packe sie jetzt ein und werde dieses Armband nicht noch einmal reparieren lassen. Am frühen Nachmittag kreuze ich die Autobahn E18, später treffe ich Björn am Wegesrand. Seine Hunde machen ziemlich Radau, als ich am Zaun entlang gehe und einen der beiden sehe ich im Geiste auch schon auf meiner Seite des Zauns. Wir unterhalten uns eine Weile, er ist auch viel auf den hiesigen Wanderpfaden unterwegs.
Gegen halb zwei komme ich in den Garphyttans Nationalpark, es wirkt hier irgendwie touristischer als in den letzten Tagen, die Wege sind deutlich breiter und es läuft sich recht einfach. Der Weg zieht sich Stück für Stück wieder höher und so wird auch der Schnee wieder mehr, sogar deutlich mehr als der, den ich zuletzt hatte. Am späten Nachmittag komme ich an den Falkasjön. Ich blicke vor eine steile Felswand und natürlich zieht sich der Weg hinten im Wald in kürzester Zeit bis ganz hoch, so dass ich dann einen wunderbaren Ausblick aus ca. 40 bis 50 Metern Höhe über den See habe. Man will ja für sein Geld auch was geboten bekommen. Hier am See gibt es einen Shelter, den ich erst angepeilt hatte, später aber gesehen hab, dass es nur 1,5 km weiter einen anderen See ebenfalls mit einem Shelter gibt und direkt daneben einen Zeltplatz, bei dem ich heute vielleicht mal nach einer Dusche fragen will. Der versprochene Shelter existiert nicht an der Stelle, immerhin gibt es aber eine Värmstuga (Wärmhütte). Es ist ein großes verglastes Gebäude mit Tischen und Bänken direkt am See, in dem sich Wanderer zwischen 6 und 22 Uhr aufhalten können. Ein Paar kommt mir entgegen und ich frage sie nach dem Zeltplatz und der Dusche: Welch ein Zufall, es gibt hier eine öffentliche sehr gut eingerichtete und sehr saubere, besser als auf manchem Zeltplatz. Auch hier ist von 6 bis 22 der Zugang möglich. Was brauch ich mehr? Sie wollen mir auch gleich am See einen Shelter zeigen, ich orientiere mich aber erst mal zur Dusche. Nachdem ich ausgiebig geduscht habe, sehe ich draußen neben dem Gebäude ein größeren Unterstand, der mich irgendwie anlacht, doch hier zu übernachten, statt wieder runter zum See zu gehen und den Shelter zu suchen. Nachdem ich meine Sachen schon abgelegt habe, entscheide ich mich aber doch, nach Gutsherrenart in einem Shelter zu schlafen und gehe runter zum See.
Laufe um den See zur Hälfte rum, ohne den Shelter zu finden, komme dafür aber an eine Sauna und treffe dort auf Johan und seine Freunde. Wir unterhalten uns und sie bieten mir freundlicherweise zwei Bratwürste an, die von ihrem Grillen noch nicht vernascht sind. Vielen Dank dafür, ihr lieben Leute. Ich ziehe noch weiter und suche den Rest des Sees nach dem Shelter ab, erfolglos. Hat mich jetzt auch nur zwischen drei und vier Kilometer gekostet, aber dafür nette Leute getroffen. Komme dann wieder an die Värmstuga und treffe dort auf ein paar junge Schweden, die übers Wochenende auch mit Zelt und Rucksack unterwegs sind. Wir unterhalten uns etwas und dann ziehe ich doch wieder zurück an den Platz, an dem ich vorhin schon einmal war und werde hier auf dem Boden im Schlafsack bei einigen Grad minus übernachten. Bei der Gelegenheit kommt Johan‘s Kumpel noch kurz zu mir, weil er mich noch so spät hat rumschleichen sehen und fragt, ob ich jetzt endgültig unter bin, andernfalls würde er mir anbieten, mich mit nach Örebro zu nehmen, um dort zu übernachten. Aber ich habe mich ja schon entschieden. Eigentlich wollte ich mir auch noch was zum Essen kochen, aber es ist ziemlich genau 22:01 Uhr, als ich mich frage, ob ich denn aus dem Duschhaus noch Wasser holen kann. Finde den Fehler!Read more
Ich bin erst um acht aufgewacht, der Liegeplatz war doch ein wenig schräger, als es am Abend aussah. Musste halt schnell gehen bei dem einsetzenden Regen. Ich nehme wahr, dass es wohl geschneit hat. Als ich herausgucke, ist tatsächlich alles weiß, auch das Zelt ist komplett mit Schnee bedeckt. Trotzdem gehe ich meinem Wunsch, hier im See zu baden, eifrig nach. Sie haben eine kleine Sauna auf dem Schwimmsteg und da gibt es eine Leiter, wo ich gut einsteigen und dementsprechend eine Runde schwimmen, mich dann waschen und danach noch mal eine kurze Runde schwimmen kann. Ohne Leiter ist es immer ein ewiges Gestakele über steinigen, wackeligen Untergrund und bis der Oberkörper das Wasser erreicht hat, bin ich untenrum schon blitzeblau. Darüber wird es mit Frühstücken und Einpacken alles in allem elf, bis ich loskomme. In der Zwischenzeit ist allerdings der Himmel zumindest teilweise schon wieder blau. Nachdem ich wieder durch das Dorf von gestern Abend und eine gute halbe Stunde unterwegs bin, der Weg irgendwann in den Wald abbiegt, muss ich doch noch mal alles absetzen und die Regen-Klamotten anziehen. Der nasse Schnee und die Tropfen an Ästen und Zweigen und auch das Strauchwerk, das bis in Kniehöhe in den Weg rein ragt, schütteln sich bei jedem Schritt an mir ab. Alle Pfützen stehen rappelvoll, teils bis Gummistiefelhöhe, es ist schmierig und ich habe es schon frühs bemerkt: Es wird nicht mein bester Tag. Deshalb beschließe ich schon recht früh, obwohl es ja gar nicht mehr so früh ist, bei 15 km rum einen Shelter anzusteuern. Ich mache zwischendurch ausreichend Pausen, eine ziemlich lange von anderthalb Stunden. Hier trockne ich mein Zelt und telefoniere mit meiner Mutter, was ich schon seit drei Tagen versuche, aber Rentner und ihre Zeit halt. Als ich aufbreche, es ist alles so schön trocken und auch der Poncho gerade weggepackt, beginnt es zu graupeln, also hole ich den ganzen Kram wieder her und ziehe damit weiter. Eben Aprilwetter, zwischendurch Graupel, Sonnenschein oder irgendeine Komposition daraus. Der Weg zieht sich wie die letzten Tage immer durch die Wälder. Dabei habe ich Unmengen von umgestürzten und teils weiter oben abgebrochenen Bäumen zu überwinden oder irgendwo rechts oder links großflächig drumrum zu laufen. Es zieht sich mehr und mehr auf einen Höhenzug hin, das bemerke ich schon von weitem daran, dass ich auf ein paar Windräder zulaufe. Die sind ja hier in Schweden nicht so sehr geläufig, aber seit dem Vättern habe ich immer mal vereinzelt 2-5 Stück gesehen. Hier vor mir kommt geradezu ein Windpark mit ganzen zwölf Windmühlen. Es sind recht hohe Anlagen und auffällig ist, dass sie mit absolut geringer Geschwindigkeit laufen. Der Weg führt relativ dicht an einem dieser Luftquirle vorbei und es ist erstaunlich, dass sie geradezu geräuschlos laufen, mal vom Motorgeräusch abgesehen, wenn die Gondel gedreht wird. Ich habe gleichzeitig von diesem Höhenzug aus einen weiten Blick in Richtung Vänern-See, der von hier aus gute 40 km entfernt liegt.
Es geht ab jetzt noch gute anderthalb Stunden weiter Richtung Lillsjön. Da ist der Shelter, den ich eigentlich für die Nachmittags-Pause angedacht hatte, der aber heute mein Endziel sein wird. Das Wetter ist weiterhin wechselhaft, die letzten 500m kriege ich noch mal eine Ladung gekörntes, aber das ist mir egal. Es ist heute bei meiner geringen Geschwindigkeit und den vielen Pausen doch immerhin dreiviertel sieben geworden.
Dort angekommen bin ich total überwältigt, es ist der kleinste Shelter, den ich jemals hatte, aber irgendwie mit einer der schönsten; an diesem See auf riesengroßen Felsen und in totaler Ruhe. Ich genieße ein deftiges Abendessen, kann dabei dem Sonnenuntergang bis zum Ende zusehen und den Abend wirklich in dieser herrlichen Umgebung genießen. Schön, dass ich heute so schwach war.Read more
Nach einer trockenen Nacht am plätschernden Bach ist der Himmel am Morgen blau und die Vögel wecken mich. Die Sonne scheint schon durch die Bäume. Während ich frühstücke, ziehen ein paar graue Wolken durch und es beginnt kurz zu tröpfeln, ist aber nur für mich die Erinnerung an die Katzenwäsche. Ich höre in weiter Entfernung dumpfe Donnerschläge, anfangs denke ich an Gewitter, aber es ist wohl doch eher von einem der Übungsplätze der Militärs. Das geht noch bis circa zum Mittag so weiter.
Der Weg geht heute schon gleich am Vormittag an einigen Hochmooren entlang, es sind also weite Grasflächen mit eher Sträuchern und kleinen Bäumen, über die man einen weiten Blick hat. Der Weg führt nicht nur hier ganz häufig über Holzplanken, die über längere oder kürzere Strecken ausgelegt sind, da es doch zu nass zum Laufen ist oder einfach nur die Vegetation vor den Tritten und Schritten der Wanderer geschützt werden soll. Die Wolken bauen sich so wie gestern mit jeder Stunde weiter auf und bilden fantastische Formationen. Auf dem Weg durch die Wälder habe ich immer mal zwischendurch für eine Sekunde einen feinen Geruch in der Nase, er erinnert mich an Fichtennadel-Schaumbad, ist aber viel, viel lieblicher. Den kenne ich auch aus den Jahren zuvor, konnte aber nie ausmachen, welche Pflanze es ist oder wodurch er entsteht. Stehen bleiben und weiter genießen is nich', weil es immer nur für einen kurzen Moment da ist. Um zwei rum höre ich sehr rapide ein Geräusch. Es erinnert mich an einen Jagdflieger und ich gucke auch erst mal nach oben, nehme aber kurz darauf war, dass es ein Schnellzug ist, der einen guten halben Kilometer von mir entfernt mitten durch den Wald hastet. Irgendwo müssen die ja auch lang durch dieses weite Land. Nachdem ich kurz darauf an einer kleinen Unterführung die Trasse gekreuzt habe, mache ich eine Pause. Es ist ein großer freier Platz, sowas wie eine Notfallsammelfläche. Und da das Auge ja bekanntlich mit isst, kommt irgendwann noch ein leerer Holzzug ganz gemächlich hier durchgerasselt. Als ich weitergehen will, merke ich im Gesicht, dass da irgendetwas ist, fühlt sich erst an wie etwas Grind, bis ich merke, dass es eine Zecke ist, die sich unter dem Ohr festgesetzt hat. Natürlich kann ich da ganz schlecht hingucken und deswegen ist es günstig, dass gerade ein Auto auf diesem Platz steht, dessen Außenspiegel ich mir zu Nutze mache und mehr schlecht als recht den Plagegeist entferne.
Etwas später, als ich wieder unterwegs bin, treffe ich einen alten Mann hier im Nirgendwo. Er ist der einzige, dem ich heute überhaupt begegnet bin, aber er spricht nicht meine Sprache und so sind es nur ein paar Sätze in händisch und füßisch, aber grammatikalisch einwandfrei.
Der Weg führt heute auch durch abgebrannte Wälder, davon habe ich vor kurzem mal gehört. Teilweise werden sie bewusst angezündet, um sämtliches Strauchwerk und Kleinzeug im Unterholz zu vernichten, die Kiefern mit ihrer Borke überstehen das Feuer schadlos. Ganz nebenbei bemerkt verlasse ich den Mönchspfad, bin jetzt nur noch auf dem Bergslagsleden und natürlich dem E1. Am Nachmittag zieht sich der Himmel mehr und mehr zu, es ist angenehm kühl zu laufen. Um vier komme ich an einem Shelter am See vorbei und mache hier die letzte größere Pause. Koche mir noch mal neuen Tee und genieße die Stelle. Für den Abend habe ich mir einen See ausgeguckt, an dem es allerdings keinen Shelter gibt, ich muss ja meine Festung auch mal wieder bemühen. Je später der Nachmittag ist, desto mehr fühlt es sich an, als wird es bald regnen, hält sich aber doch bis circa um acht rum trocken. Am See ist ein Dorf, für diese Verhältnisse recht groß, es sind acht oder neun Häuser auf einem knappen Kilometer verteilt. An einem der Häuser öffne ich die Gartentür in der Hoffnung, keine schlafenden Hunde zu wecken. Auf dem Weg zur Haustür kommt natürlich ein Hund angelaufen, aber der ist total friedlich und freut sich über mich. Johanna bittet mich direkt herein und aus dem einfach nur Wasser holen wird sicher eine Dreiviertelstunde lang Unterhaltung über verschiedene Dinge des Lebens zusammen mit ihrem Mann Mårten und dem Sohn John. Unten am See haben sie eine kleine Sauna auf dem Steg und sie bringen mich am Ende mit dem Auto dorthin, es ist gut 1km auf meinem Weg zurück. Noch bevor der Regen richtig fest einsetzt, habe ich das Zelt fertig und beende den Tag.Read more
Ich bin wieder gesund und werde morgen weiterfahren. Nach der erholsamen Pause bin ich bereit für die nächsten Etappen mit dem Ziel Oslo. Ich werde zunächst noch nördlich Fahren bevor es dann Richtung Norwegen geht. Ich freue mich auf die hügelige Landschaft und darauf zahlreiche Pässe hochzufahren. Daumen drücken, dass ich morgen einigermaßen Glück mit dem Wetter habe. Der Wecker ist auf 6:00 gestellt, damit ich die trockenen Morgenstunden ausnutzen kann und schon ordentlich Kilometer schaffe, bevor es zu regnen beginnen soll.Read more
Wir verbringen eine sehr ruhige Nacht in Nusnäs direkt am See. Der Platz ist wirklich sehr schön. Im Sommer soll hier die Hölle los sein. Jetzt stehen wir alleine hier. Über Nacht hat es weiter getaut und wir kommen von der Eisfläche ganz gut runter. Wir fahren durch schön verschneite Winterwälder nach Falun. Der Parkplatz ist unglaublich glatt und ich hole heute zum ersten Mal meine Greudel raus. Damit läuft es sich ganz gut. Viele tragen die hier und die meisten haben sogar Spikes in den Schuhsohlen. Matthias hat nix davon und so ist unser kleiner Stadtrundgang recht anspruchsvoll🙈 Rumlaufen macht einfach keinen Sinn bei dem Eis. Also beschließen wir weiter in den Süden zu fahren, wo kein Schnee und Eis mehr ist. Wir fahren bis kurz hinter Nora nach Pershyttan. Hier wollen wir morgen eine Runde wandern gehen. Zum Abendessen gibt es einen CampinKlassiker... Nudeln mit Tomatensauce und nach ner Runde Rommee geht's ins Bett.Read more
Nach einer wettertechnisch abwechslungsreicher Fahrt (inklusive kurzer Pause) und einem Schauer kurz vor dem Ziel habe ich Örebro bei herrlichem ☀️ erreicht.
Diesmal ist ein vorzeitiger Check-in leider nicht möglich, jetzt heißt es 15 Uhr abzuwarten.
UPDATE:
Punkt 15 Uhr konnte ich einchecken. 👍Read more
So, in Örebro angekommen und Eltern& Schwiegereltern getroffen😍 Was für ein Zufall, in der Mitte von Schweden. So können sich die Wege kreuzen😃
Gestern Abend schön gegrillt und zusammen gesessen. Die Stadt an sich scheint uns mehr Pfui als Hui. Sehr schön um das Schloss Rum, ansonsten aber überschaubar. Glück hatten wir - alle 2 Jahre hat es eine grosse Kunstausstellung überall in der Stadt. Sehr interessante Exponate dabei. Es bleibt aber zu sagen, Kunst liegt im Auge des Betrachters😉Read more
Traveler
☺️
Traveler
😂
SYLWIA B.
Mit „normalen“ Rädern darf man aber fahren🤔