- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Jun 16, 2024, 10:02 PM
- ⛅ 27 °C
- Altitude: 722 m
UzbekistanSamarqand39°39’14” N 66°58’33” E
Die Seele der Welt

Mitten in der Nacht stürzte sich Peter ins Bad. Die letzte Mahlzeit schien ihm alles andere als gut bekommen zu sein. Der Darm und Magen rebellierten und wollten die Speisen von sich geben... 🤢 Nach dieser struben Nacht war klar, dass für ihn Bettruhe angesagt war. Unsere beiden Mediziner Franz und Jean-Claude machten Visite und gaben dem Patienten und mir gute Ratschläge. Jacques überreichte Coca Cola und ein Gläschen Cognac. Schön zu sehen, wie die Gruppe füreinander da ist, wenn es drauf an kommt. Peter hatte das Gefühl, dass ich trotz seines misslichen Gesundheitszustandes an der Stadtbesichtigung von Samarkand teilnehmen solle.
Die Schöne aus dem Morgenlande, hat viele Beinamen, aber " die Seele der Welt" dürfte der poetischste und aussagekräftigste sein. Wenn man die Ruinenstadt von Afriasab als Vorläuferin des mittelalterlichen Samarkand nimmt, hat man es zweifellos mit einer der ältesten Städte unseres Planeten zu tun. Mit seinen fast 2800 Jahren, durch archäologische Untersuchungen verifiziert, ist Samarkand so alt wie Rom. Unser erstes Ziel galt dem Registan-Platz, dem Herzen der Stadt. Registan bedeutet Sandplatz. Unter der Herrschaft Timurs wurden die hier lebenden Bauern im 14. Jahrhundert enteignet und für den im Aufschwung befindlichen Handel ein grosser zentraler Kuppelbasar angelegt. Der Sand auf dem Sandplatz war insofern von entscheidender Bedeutung, damit die vielen Karawanenkamele hier problemlos niederknien konnten. Der Platz wurde 50 Jahre später für Versammlungen, Paraden, Verkündungen, Feierlichkeiten und Hinrichtungen genutzt. Ab 1417 entstanden die drei fantastischen Medresen: Ulugh Beg, Scherdor und Tillya Kari. In der Tillya Kari Medrese bewunderten wir die prächtige Kuppel. Auf dem grossen mit Marmorplatten belegten
Platz der heute nicht mehr sandig ist, beobachtete ich diverse Fotografen mit ihren Modellen die sich in prächtigen Gewändern räkelten.
Der Hintergrund bot genügend Inspiration. Bevor es uns weiterzog bekamen wir einen kurzen Ohrenschmaus mit landestypischen Musikinstrumenten. Anschliessend gings mit dem Bus weiter zum Gur Emir Mausoleum. Timur liess diese Grabstätte für seinen auserkorenen Nachfolger und Enkel Muhammad-Sultan erbauen. Timur ahnte da noch nicht, dass Muhammad bereits mit 27 Jahren sterben wird und er kurz darauf 1405 an den Folgen eines Gelages am Beginn seines China-Feldzuges sein Leben verlieren wird. Nun liegt er hier neben seinem Enkel.
Ein kurzer Blick in eine russisch -orthodoxe Kirche zeigte uns , dass auch ein schlichtes Gotteshaus viel Ambiance ausstrahlen kann. Die wohlverdiente Mittagspause verbrachte ich mit Ruth, Jean-Claude, Edith und Adrian zusammen in einer Pizzeria. Ziemlich kurz darauf versammelten wir uns alle wieder vor dem Bus. Die Seidenpapiermüle Konogil-Meros wartete auf uns. Das handgeschöpfte Papier stammt ursprünglich vom Maulbeerbaum. Das konnte ich mir nicht verkneifen: ein paar Seiten Seidenpapier nenne ich jetzt mein Eigen. Das Sahnehäubchen für die heutigen Besichtigungen war der Besuch des Sharisabz. Ein Friedhof etwas ausserhalb der Stadt, dessen Gräber nur für Adlige bestimmt waren. Trotz aufkommender Müdigkeit versuchte ich möglichst eindrucksvolle Bilder für Peter zu machen. Das gemeinsame Nachtessen unter einem schützenden Blätterdach und gemütlichen alten Lampenschirmen lockte sogar Peter von seinem "Krankenstuhl" hervor.Read more
Traveler Gute Besserung an Peter 🤢👍🤗
Traveler Herzlichen Dank, es geht mir schon wieder besser. Leider hat es jetzt Jeanine auch erwischt.
Traveler Gueti Besserig Jeanine 😵💫
Traveler 🫠