- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- May 1, 2025, 6:07 PM
- ⛅ 26 °C
- Altitude: 889 m
ZambiaLivingstone17°52’49” S 25°48’11” E
Tag 245, 17 Km/34027 Km

Ich tausche die Bremsbeläge. Niemals hätte ich gedacht, dass der Verschleiß in Afrika derart hoch ist, die Beläge sind schon unter dem Mindestmaß von 3 Millimeter. Da die Reifen sowieso runter sind, mache ich die Monatswartung gleich mit. Frisch gewartet und mit neuen Bremsen geht es an die Probefahrt und wo kann man die neuen Bremsbeläge besser einschleifen als bei einer Safari. Es gibt einen kleinen Nationalpark direkt am Sambesi und nicht weit weg von der Campsite. Im Nationalpark gibt es insgesamt 7 Nashörner, die 24 Stunden, 365 Tage lang von Parkrangern mit Maschinengewehren bewacht werden. Die Gefahr, die letzten Nashörner hier an die Wilderer zu verlieren ist einfach zu hoch.
Um die Tiere zu sehen hat man zwei Optionen. Entweder man zahlt 200€ für eine der geführte 'Rhino-Tour' - die dann von einem der Hotels in der Umgebung startet - oder man fährt einfach zum Parkeingang, besticht die Ranger mit 10 Dollar und bekommt die Position der Nashörner gezeigt. Die Nashörner sind ein Stück weg von der Straße, also führen mich zwei der bewaffneten Ranger zu Fuß in den Wald. Vier Tiere sind anwesend, darunter ein Jungtier. Sich bis auf wenige Meter zu Fuß zu nähern ist einfach unbeschreiblich, kein Zaun, keine Autotür ist dazwischen. Das Horn wurde nicht gekürzt, eine absolute Seltenheit und nur an wenigen Stellen so noch zu sehen. Zumindest von diesen Nashörnern wird sich kein reicher Chinese geriebenes Horn zur Potenzsteigerung auf sein Abendessen streuen.
Als ich dann zum Auto zurückgehe, steht ein weiteres Tier direkt neben Heiner. Vermutlich bewundert er die neuen Bremsbeläge. Das Nashorn ist mit der Reparatur einverstanden und zerstört nichts am Fahrzeug.
Ich fahre weiter durch den Park, begegne Geier, Pavian und Elefant, die heute ähnlich nah am Auto stehen wie vor ein paar Tagen, glücklicherweise mit Fressen und nicht mit Aggression beschäftigt sind. Im Nationalpark gibt es eine Geisterstadt, der alte Stadtkern von Livingstone der vor fast 100 Jahren aufgegeben wurde. Ich fahre irgendwann mit fertig eingeschliffener Bremse zurück und werde morgen Livingstone in Richtung Zimbabwe über die Victoria Falls Brücke verlassen. Auch im dritten Aufenthalt hat mich Livingstone nicht enttäuscht. Ich bin ziemlich sicher, dass es noch weitere Reisen hierher geben wird.Read more
Traveler Also wenn man für 10 Dollar den Parkwärter bestechen kann, ist es wohl auch für die Wilderer kein Problem die Ranger zu bestechen, welche die Nashörner "bewachen".