Satellite
Show on map
  • Day 12

    Zwischen Reisfeldern und Motorrollern

    January 9, 2019 in Indonesia ⋅ ☀️ 30 °C

    Der Wecker klingelt erbarmungslos um 6 Uhr morgens... nicht gerade zur Freude von Susi, die sich nochmal unter die Bettdecke verkriecht. Aber ich habe geplant, in der Stille und Kühle des Morgens den Campuhan Ridge Walk zu machen, ein etwa einstündiger Spaziergang auf einem kleinen Trail durch die Reisfelder Ubuds. Auch wenn das Aufstehen schwer fällt, bereue ich mein Vorhaben nicht: die Straßen sind noch relativ leer, die Sonne dämmert noch kühl vor sich hin und alles wirkt heute morgen etwas entspannter. Mit chilliger Musik im Ohr schlendere ich durch die verschlafenen Straßen Ubuds, teilweise lediglich begleitet von ein paar Äffchen, die nach verwertbaren Resten des Vortages die Straßen durchkämmen. Es dauert allerdings nicht lange bis sich die Straßen wieder mit einer Horde von tosenden Motorrollern füllen und die Ruhe zu Nichte machen. Zum Glück befinde ich mich nach kurzer Zeit wieder abseits des Trubels am Start des Trails, der mich durch üppige grüne Wälder und hohes Gras führt und schließlich entlang von weiten Reisfeldern. Ich genieße die schöne Landschaft und kehre am Ende des Trails schließlich in ein hübsch gelegenes Café mit schönem kleinen Garten und Blick auf die Reisfelder zum Frühstück ein. Der Tag beginnt vielversprechend und ein Schild an einer Haustür gibt mir das richtige Motto für den Tag vor: „Today is a good day“.
    Nachdem wir den Tag über ansonsten sehr entspannt am Pool, mit Lesen und einer Klangschalenmeditation in unserem Yoga Studio verbringen, lädt uns Erwin dazu ein, mit ihm am Nachmittag einen Trek durch die Reisfelder zu machen. Das nehmen wir gerne an, hat Erwin doch früher als Guide für Jungle Trekking gearbeitet und kann uns vieles über Land und Leute erzählen. Über schmale, kaum erkennbare Pfade kämpfen wir uns durch die Reisfelder, immer die Augen nach Pythons aufhaltend, die wohl besonders gerne durch das hohe Gras der Reisfelder schlängeln (nicht gerade zur Beruhigung von Susi :-) ). Aber ich habe Vertrauen in Erwin, dass er uns sicher durch die Felder geleitet und außerdem habe ich noch von keinem Fall gehört, bei dem ein Reisender als Nachmittagssnack einer Python geendet wäre... :-) Mein Vertrauen wird nicht bestraft und wir erleben einen sehr authentischen Nachmittag ohne jeglichen Tourismus in den Feldern Ubuds, bei dem wir die Arbeiten der Reisbauer aus nächster Nähe erleben dürfen. Und so schwer diese Arbeit auch aussieht, wir werden von allen mit einem ehrlichen und herzlichen Lächeln begrüßt...
    Inzwischen ist in unserer Unterkunft auch noch ein weiteres Pärchen angereist: eine Kanadierin, die mit einem Balinesen namens Franky von Gili Island zusammen ist. Wir beschließen abends zusammen mit ihnen und Erwin bei unserem Stamm-Warung zu speisen. Zu späterer Stunde greift sich Franky spontan die Gitarre, welche im Warung hängt und wir fangen gemeinsam an Klassiker wie „Stand By Me“ oder „Country Road“ zu singen. Ein schöner Tag neigt sich dem Ende... :-)

    P.S.: Nicht zu vergessen zu erwähnen, dass uns auch heute Nacht in unserem Zimmer wieder unser Freund Gerry The Gekko erwartet. Inzwischen gehört er schon fast zur Familie...
    Read more