Pauschalreise in den Südjemen

December 2022 - January 2023
Vier ungewaschene All-Inklusive Touristen auf der Suche nach Drachenblutbäumen auf Sokotra Read more
  • 37footprints
  • 2countries
  • 19days
  • 179photos
  • 21videos
  • 1.0kkilometers
  • Day 17

    11. Punkte bis ins Flugzeug

    January 10, 2023 in Yemen ⋅ ☀️ 26 °C

    Wie kommt man nun von Sokotra wieder nach Hause?
    1. Man fährt zum Flughafen
    2. Nach der Flughafenzufahrt steht man am ersten Sicherheitstor. Drei Soldaten bewachnen es schwerbewaffnet. Hier wartet man dann bis die ausgedruckte Passagierliste ans Tor gebracht wird. Ist sie da, drängeln sich alle wartende Autos direkt vor, um als Erster durchkommen zu können. Wenn man an der Reihe ist, wird das Auto von unten abgespiegelt. Und man kann sich selbst auf der Passagierliste wegstreichen. Da diese in Arabisch geführt wird, ist das natürlich eine spaßige Angelegenheit - hier hilft es, wenn man seine Passnummer kennt.
    3. Nach dem ersten Tor folgt gut 200m weiter die zweite Sicherheitsschrank - wieder schwerbewacht. Das Abspiegeln entfällt. Das Abhaken auf der Liste nicht.
    4. Dann kann man vor auf den Flughafenparkplatz fahren, ausladen, sich von allen, die dableiben verabschieden und das Flughafengebäude betreten. Das wird wieder schwerbewaffnet bewacht. Man zeigt wieder seinen Pass vor und hakt sich das dritte Mal auf der Passagierliste ab.
    5. Kaum ist man drinnen, wird jeder Passagier einzelnd abgetastet.
    6. Man lässt sein Gepäck durchleuchten und kommt zum CheckIn-Schalter vor. Hier arbeiten ausschließlich (verschleierte) Frauen, mega cool dass es hier Jobs auch für Frauen gibt. Man wartet, bis der PC hochgefahren ist (etwa 20min), dann erhält man eine handschriftliche Board-Karte.
    7. Mit dieser läuft man durch den nächsten Sicherheitsscanner, wo das Handgepäck nochmal durchleuchtet wird zur Ausreise. Der Ausreiseprozess dauert ebenfalls 15min. Tipp: Keine Spitzen Teleskopwanderstöcke dabei haben. Hiermit wird man schnell von Sicherheitspersonal umringt, die dann über statt mit einem beratschlagen was zu tun sei. Man wird auf Pos. 6. zurückgebracht, um dort festzustellen, dass es kein Aufgabegepäck gibt. Dann entscheidet man sich, dass abegschraubte Spitze von Teleskopwanderstöcke doch keine Gefahr sind.
    8. Mit dem ausgestempelten Pass läuft man zum Ausgang und zeigt diesen in Kombination mit der Bordkarte vor. So wird man in den Wartebereich gelassen.
    9. Der Wartebereich ist mega cool. Es gibt eine Moschee, eine Spielecke, Toiletten die zum heimlichen Rauchen benutzt werden, sowie zwei konkurrierende Kioske mit gleichem Angebot. In der Regel wartet man 2 Std. Länger als verabredet, da der Flug sich durchschnittlich um diese Zeit verspätet. Wenn alle Menschen ans Fenster rennen, um zu sehen wie der Airbus den tiefen Überflug macht und dann landet, dann weiß man, es dauert nicht mehr lange. Die Landung und Entladung saudischer Militärmaschinen kann die Wartezeit gut überbrücken.
    10. Ist der Flieger da, geht es aus dem Wartebereich in den Vorflugsicherheitsbereich. Hier wird man nochmal samt Gepäck durchleutet, dieses Mal etwas strenger als sonst. Dann abgetastet. Dann zeigt man seinen Pass, seinen Ausreisestempel und die Boardkarte vor und darf ggfs. aufs Vorfeld.
    11. Hier läuft man dann unbegleitet zur Maschine. Oben auf der Gangway wartet dann die Stewardess die die Bordkarte nochmal checkt, und man darf einsteigen. Der Flug kann beginnen.
    Read more

  • Day 16

    Kilometerlanger Sandstrand

    January 9, 2023 in Yemen ⋅ ☀️ 27 °C

    Der Trick um Delfine zu sehen ist möglichst früh kommen. Je später es wird, desto unruhiger wird die See und die Delfine verziehen sich in tiefere Gewässer. Wir sind die ersten an den Booten, und mit Abstand auch die ersten draußen auf dem Wasser und sehen nach keinen 20min Fahrt mindestens 50, 60 Tiere glücklich aus dem Wasser springen (Vielleicht waren es auch nur 25 :) Aber halt wirklich ein großer Schwarm) - Meeega 🐬. Da wir noch so früh sind, schauen wir uns noch ein paar Brutplätze von ein paar Birdy Birds an 🐥. Für mich sahen die alle aus wie schwarze Möwen, sollen aber ganz endemische Seevögel gewesen sein.
    Nach insgesamt fast 1h Fahrt haben wir den Strand von Shoab erreicht. 4km reinster Sandstrand, glasklares Wasser, sanfte Wellen, und außer uns Niemand. Fantastisch. Also für 10min, dann kamen die ersten Booten mit den anderen Touristen und der Strand fühlt sich. 🫤 J. und ich beschließen einmal den Strand hoch und wieder runterzulaufen. Auf dem Weg sehen wir hunderte, tausende, unzählige von ulkigen Krabben, die kurz bevor man sie erreicht sich seitwärtslaufend ins Meer retten. Und komische Sandhügel, wo ich bis heute noch nicht weiß, welche Termiten die gebaut haben.
    Read more

  • Day 15

    In der Lagune von Qalansiyah

    January 8, 2023 in Yemen ⋅ 🌙 24 °C

    Jetzt wo der Sturm definitiv weg war, zeigt die Lagune von Qalansiyah ihre ganze Pracht: springende Fische, Seesterne, Seegurken, Seeschnecken, Krabben und Kugelfische, die sich selbst aufpumpen, wenn sie der Meinung sind, sich in delikaten Situationen zu befinden. Der Standardtourist bekommt in der Höhle eigentlich eine Führung von einem "Höhlenmenschen" der mit Speer und Lendenschurz durch die Bucht jagt und einem die Dinge erklärt. Unser Guide, der vorher noch als Fischer gearbeitet hatte, entpuppte sich als mindestens genauso guter Lagunenführer. Was man alles entdeckt, wenn man jemanden dabei hat, der sich auskennt.Read more

  • Day 15

    Ein Besuch beim Barbier

    January 8, 2023 in Yemen ⋅ ☀️ 27 °C

    Als Tourist bekommt man eine Rasur so für 2 USD auf Sokotra. Da wir nun bei zwei Barbieren waren, und die Prozedur genau gleich ablief, möchte ich diese hier kurz beschreiben:
    1. Man nimmt Platz
    2. Der Barbier greift in ein großes Plastikglas und holt irgendwas Gelbes heraus. Auf dem Plastikglas steht etwas in Richtung Shampoo bzw. Conditioner. Die Konsistenz erinnert mehr an Haargel. Bei einigen Gästen wurde es auch nach dem Haarschnitt als Styling in die Haare gerieben. Bei uns dient es als Rasierseife und wird entsprechen auf die Wangen massiert. 🤨
    3. Die Erstrasur ganz klassisch mit Wechselklinge im Rasiermesser. Tip-top!
    4. Dann wird gepudert 🤨🤨
    5. Die Zweitrasur findet elektrisch mit einem Gerät statt, dass an einen Epilierer erinnert 🤨🤨🤨
    6. Als After-Shave gibt es irgendein Haarwasser, das nach Rose duftet.
    So ab der Hälfte ist man etwas über das Rasterprogramm verwundert, aber ich kann bestätigen: das Ergebnis ist das glatteste, was je bei mir herauskam! 🥳 Und man muss schließlich gut rasiert im Urlaub herumlaufen :)
    Read more

  • Day 15

    Griechen / Inder / Araber / Äthiopier ..

    January 8, 2023 in Yemen ⋅ ☀️ 27 °C

    Seit mindestens der Steinzeit ist Sokotra bevölkert. Anfangs kamen immer wieder Südarabische Schiffe, Äthiopische Schiffe, Griechische Schiffe, Baktrische Händler vom Hindukusch und Palmyrische Schiffe aus dem heutigen Syrien auf die Insel. 52 AD wurde Sokotra christianisert, um 800 Jahre später von den Äthiopiern orthodoxiert zu werden. Kurz vor 1000 AD kamen über den Oman arabische Herrscher, auf die Insel, die die Insel jedoch größtenteils christlich beließen. Von denen haben die Portugiesen die Insel um 1507 befreit und selbst kolonisiert. Da Sokotra keine guten Ankerplätze aufweist, ließen sie 1511 weder ab. Das nutze ein Sultan aus dem heutigen Jemen um sich selbst die Insel zu schnappen und nun auch alle Inselbewohner zu muslimisieren. Gänzlich gelungen scheint ihm das nicht zu sein, denn noch 1737 stellt eine französische Marineexpedition fest, dass auf Sokotra immer noch christliche Stämme leben. Etwa 100 Jahre später um 1834 kommen die Briten, bauen eine Garnison, stellen fest, hier kann man nirgends gut ankern, und verziehen sich ein Jahr später wieder. Anstelle dessen kolonisieren sie sich das Festland Jemen um Kohlehäfen für ihre Schiffe von/aus Indien zu haben. 1886 halten Deutsche Kriegsschiffe Ausschau nach guten Ankerplätze. Das schreckt die Briten auf, und zack wurde Sokotra doch britisch kolonialisiert. Mit ihnen kamen die ersten biologischen Expeditionen. Ende der 1960er fand sich Sokotra auf der Seite des marxistisch-leninistischen Südjemens wieder. Nun schleppt die Sowjetunion im Zuge von sozialistischer Brüderhilfe ihre alten Panzer nach Sokotra. 1990 findet neben der deutschen auch die jemenitische Wiedervereinigung statt. 2015 kam ein vernichtender Zyklon über die Insel, wo die UAE mit Hilfslieferungen eingesprungen sind. 2016 baute die UAE die Hilfslieferungen zu Militärbasen aus, und übt de-facto alleinige Kontrolle über die Insel aus - während der Rest vom Festland Jemen in einem wilden Bürgerkrieg versinkt.
    So viel zur Geschichte Sokotras. Aus welchem Zeitraum diese Skizzen von Erioš stammen weiß man nicht. Man vermutet: Südarabischen Ursprungs, mit griechisch-römisch-äthiopischen Einfluss.
    Read more

  • Day 14

    Steinig, steiniger, am Steinigsten

    January 7, 2023 in Yemen ⋅ ⛅ 27 °C

    Die letzte Etappe von Firmin herunter zur Südküste der Insel wird graduell steiniger und trockener. Je weiter man läuft, desto weniger Bäume, Buschwerk oder sonstige Ablenkung kommen. Vereinzelt sieht man noch Kolonien trockener Flaschenbäume in der Landschaft stehen - alles ziemlich karg hier. Da auch hier wieder die Sonne gut vom Himmel ballert, sind die notwendigen Kamelpausen gar nicht mehr so schlimm. Irgendwann machen wir Rast unter einem einzelnen großen Baum. Kaum haben wir die Matte ausgepackt, kommen von irgendwo irgendwelche Menschen angelaufen - spannend, wie das hier so funktioniert. Man trinkt Tee zusammen, und speist ein wenig.
    Da wir das angedachte Nachtlager nicht mehr finden können, gehts noch die Klippen herunter bis kurz vor die Küstenstraße. Das resultiert auch in einer vernünftigen Tagesdistanz von über 25km Strecke - tschakaa. Damit haben wir erfolgreich Sokotra von Nord nach Süd durchquert :)

    Hier die Stats:
    62,11km gelaufene Strecke
    17:27 Std. Bewegungszeit
    2.490 Höhenmeter
    16:52 Minuten / Kilometer
    12,3 BigMäcs verbrannt
    Read more

  • Day 13

    Einmal einen Drachenblutbaum pflanzen

    January 6, 2023 in Yemen ⋅ ⛅ 26 °C

    Wieviel Menschen braucht man, um ein Kamel auf ein Berg zu bekommen? Drei! Einen, der vorne zerrt; einen der den Schwanz "zur Stabilisierung" hebt; und einen, der mit dem Stecken von hinten losdräscht 😪 Und für den Anstieg zurück nach Firmen hoch braucht's mindestens drei Stecken, da die nach einer gewissen Zeit immer durchbrechen 😭 Das alle paar Hundertmeter-Warten kommt ja noch oben drauf. Und, da unser Kamel gerade läufig ist (oder rollig, oder was halt so ein Kamel ist, wenn es Lust hat), bläst es von an und an in seinen Brüllsack, ein kameltypisches Organ neben der Zunge. Der Brunftschrei der folgt, hört sich ganz stark nach undichter Toilettenspülung an. Hinzu kommen die kameltypischen Pausen alle paar Hundertmeter. Nie wieder mit Kamel wandern!
    Oben wieder in Firmin beim Drachenblutbaumwald angekommen, nehmen wir den alten Lagerplatz wieder in Beschlag. Einmal im Leben soll man ja einen Baum pflanzen, ein Haus bauen, und heiraten - für den ersten Teil sind wir zurückgekommen. Hier hat der alte Mohammed junge Drachenblutbaumstecklinge heran gezogen. Mega! Das bedeutet viel Arbeit und viel Aufwand. Gegen eine Spende kann man sie pflanzen. Das ist ne gute Sache, da es viel Aufwand ist, diese Palmen groß zu kriegen. Wir erinnern uns, es dauert etwa 50 Jahre, bis aus einem Steckling, ein junger Baum wird. Und der Wald schrumpft gefühlt jeden Tag. Die Ziegen knabbern alle jungen Bäume weg, und die, die leicht trocken sind, werden irgendwie direkt verfeuert.
    Die zweite Nacht im Drachenblutbaum schlafe ich tief und fest, mit dem Wissen, dass an 12.5044652N, 53.0212533E bei Vollmond selbst gepflanzt, nun auch ein Drachenblutbaum wächst, und an mich denkt :)
    Read more

  • Day 12

    Der Abstieg aus den Hajhir-Bergen

    January 5, 2023 in Yemen ⋅ ⛅ 20 °C

    Dieses Mal waren wir klüger, als wie am Aufstieg - wir tragen unser Gepäck selbst. Soll sich das Kamel bloß Zeit lassen, wir laufen in unserem Tempo. Der Abstieg aus den Hajhir-Bergen schenkt uns richtige Starke Ausblicke. Eine tolle Berglandschaft mit klaren erfrischenden Bächen und sonst niemand außer uns.
    Unser Guide zeigt uns, wie man an lustige orangene Früchte kommt, die unterwegs immer mal wieder wachsen. Wenn man geschickt mit dem Wanderstock im Geäst herumfuchtelt, fallen direkt hunderte von denen herunter. Sie sehen etwa aus wie Physallis, nur ohne umhüllende Blätter, dafür mit Kern. Der Geschmack ist wie bei nichtssagenden Äpfel, leicht sauer, bei einer Konsistenz, wie mehlige Kartoffeln. Vielleicht kennt irgendjemand ja diese Früchte?
    Ohne den ständigen Wartepausen machen wir gut Strecke. Jetzt nervt nur die Sonne, die uns bei 30°C gefühlt durchbrät. An einer verlassenen Hütte machen wir kurz Rast. Unser Beduinen-Guide klettert kurzer Hand in den reichen Obstgarten und kommt mit zwei ultra saftigen Papayas zurück - Vorzüglich!
    Read more

  • Day 11

    Der höchste Berg, der gar keiner ist

    January 4, 2023 in Yemen ⋅ ⛅ 22 °C

    Wir wollen auf den höchsten Berg der Insel klettern. Der Ausblick da oben muss phänomenal sein. Wir wissen, der höchste Gipfel ist etwa 1.500m hoch, also falls ohne schwierige Kletterpassagen auf jedenfall machbar. Und unser Tour Operator meinte, der liegt auf der Tour, den könnt ihr mitnehmen - ausgezeichnet, genau das wollen wir.
    Es geht los. Man kämpft sich die ganze Zeit durchs Gebüsch. Wenn mal eine weniger verbüschte Stelle auftaucht, dann guckt man in eine Wolkensuppe. Unterwegs kommen wir an einer Alm vorbei, wo ein Ochse grast. Oder Stier. Oder eine gefährliche Kuh. Genau konnte ich das nicht erkennen, aber der Beduinen-Bergführer hat sie auch direkt Steine werfend und mit den Händen hochfuchtelnd verscheucht - es kann weiter gehen. Kurz unterm Gipfel machen wir Rast, um abzuwarten, bis die Wolken weg sind. Die Sichtweite beträgt echt nur maximal 50m, nicht so geil, um den Ausblick zu genießen.
    Gegen Mittags mehren sich die Wolkenfenster - und wir wollen den Gipfel wagen. Da, plötzlich ein Fenster, und wir können bis zur Küste schauen. Fantastisch! Die Wolken hängen offenbar tatsächlich alle nur kurz vor dem Berg hier. Wir freuen uns und drehen uns um. Hinter uns, noch ein Gipfel, nur etwa 200m höher. Mhmm, blöd. Wir sind gar nicht ganz oben. Fast unterm Gipfel gibts sogar nen Drachenblutbaum. Wir versuchen unseren Guide zu überzeugen, dass eine Wanderung unter den Gipfel nicht zählt, und wir das Geröllfeld ja wohl noch leicht überwinden können. Der bleibt aber hart - "viel zu gefährlich". Wir fügen uns. Später erfahren wir, der höchste Gipfel wäre sowieso noch 2,5km Luftlinie entfernt gewesen, und man kommt nur über die andere Seite leicht hoch. Na toll...
    Zurück unten bei den Hütten, erwarten uns selbstgemachte Pommes mit selbstgemachte Popcorn in ganz netter alpiner Atmosphäre. Die Hajhir-Berge sind schon ganz nett anzusehen.
    Read more

  • Day 10

    Ein völlig überladenes Kamel

    January 3, 2023 in Yemen ⋅ ☀️ 25 °C

    Unser Tour Operator überzeugt uns, ihr wollt einmal über die Insel wandern, das wäre toll. Und Wandern geht nur mit Kamel, wegen dem Gepäck und der Verpflegung, das bräuchten wir auch unbedingt. Na gut, nehmen wir.
    J. & Felix verspäten sich beim Barbier (muss schließlich gut frisiert auf ne Wanderung gehen), weswegen die Abfahrt nun schnell passieren muss um noch den Kamel und Kameltreiber nicht zu verpassen. Am Treffenpunkt wird ausgeladen, Kisten über Kisten. J. bekommt einen Rappel. Wieviel darf denn so ein Kamel tragen wollen wir wissen: na so etwa 30kg. Eigentlich ist es ja ein Dromedar. Zur leichteren Lesbarkeit nennen wir es weiterhin Kamel. Das Kamel wird mit fünf Mann beladen. Später schätzen wir, es müssen gut austarierte 90kg sein, die das Kamel nun auf seinem Rücken geschnallt hat.
    Es geht los. Die Wandergruppe setzt sich zusammen aus: unserem Guide, ein Beduine der den Weg kennt, dem alten Kamelbesitzer, seinem Sohn, dem Kamel und uns beiden. J. bekommt bei der Menge an Menschen wieder einen Rappel. Vom Startpunkt führt die Straße zum Pass in den Hajhir-Bergen. Ein Wort zur Straße, die wurde vor wenigen Monaten beim Regen größtenteils weggeschwemmt. Also ist es Abschnittsweise mehr ein Geröllfeld als eine Straße, aber man kommt hoch. Das Wetter wechselt zwischen Wind, Regen, Wolken ab - das drückt was auf die Stimmung.
    Auf halbem Weg zum Aufstieg, wir sind gerade eingelaufen, heißt es "Pause". J. bekommt wieder einen Rappel. Es gibt Rohkost. Am Bach an unserem Rastplatz gibt es Flusskrebse. Cool, die Wasserqualität stimmt schonmal. Es geht weiter. Oben auf dem Pass angekommen heißt es auch schon Schlafplatz suchen und Zelte aufbauen. Der Rest der Reisegruppe schläft in einen der kleinen Hütten, wo auch gekocht und Tee getrunken wird.
    Read more