Finland
Lehtisaari

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Travelers at this place
    • Day 17

      Geht's naus und fangt's Fische.

      July 30 in Finland ⋅ ☁️ 21 °C

      Tiistai, 30. Heinäkuu 2024.

      Die vergangene Nacht war alles nur nicht erholsam. Mehr als dreieinhalb Stunden Schlaf waren es nicht. Dennoch habe ich mich nach dem Duschen verhältnismässig gut gefühlt was wohl an dem kalten Wasser und dem exzellenten finnischen Kahvi liegen muss. Schnell noch etwas essen, wir waren nämlich schon wieder verabredet.

      Nach etwa Zwanzig Minuten Fussmarsch sind wir an unserem Wunschort, zumindest für die nächsten Zehn Minuten angekommen. Der Koskipuisto, was auf Deutsch so viel wie "Stromschnellen-Park" bedeutet, ist nicht nur ein wunderschöner Park im Zentrum von Tampere mit Blick auf die Finlayson-Gebäude und Tammerkoski (ein "Fluss" welcher die beiden grossen Seen Pyhäjärvi im Süden und Näsijärvi im Norden verbindet), sondern auch eine Bushaltestelle, welche uns nach fast überall bringen wird. Unser designiertes Ziel ist jedoch die Wirtschafts- und Kulturstadt Vuores zwischen Tampere und Lempäälä. Wir nehmen einen von zwei Bussen, die die Metropole in Pirkanmaa ansteuern und sind nach knapp 25 Minuten angekommen.

      Gespannt erwarten wir Markus und Aleksi mit denen wir den Tag verbringen werden. Als beide eintreffen sind wir uns schnell durch non-verbale Kommunikation einig, dass wir uns zuerst im benachbarten K-Market mit Verpflegung eindecken müssen. Welche Leckereien den Weg in unsere Taschen finden ist ja wohl klar. Zwei Äpfel pro Nase, Haferkekse, Gurke, Tomate, Wasser und ungesüsster Tee.

      Nach einer zweiminütigen Autofahrt sind wir bereits durch die ganze Siedlung gefahren und biegen rechts ab um den Parkplatz des Särkijärvi zu erreichen. Markus kann dort dank seinem Arbeitgeber kostenlos Ruderbote, Kajaks und SUPs mieten. Und ja, für einen echten Urlaub in Finnland muss man fischen gehen, sonst war man eigentlich nicht in Finnland.
      Schnell beide Boote parat machen, Teams bilden und vorwärts! Da Markus im Angeln wesentlich erfahrener ist als ich, übernehme ich den Task des Ruderers und Markus den des Fischers.
      Während der Zeit auf dem Boot sprechen wir über ganz viele verschiedene Dinge, geniessen die Ruhe und den Ausblick auf Boot 2 mit Vincent und Aleksi welche bereits nach kurzer Zeit ihr Wasser und ihren ungesüssten Tee zu grossen Teilen verhaftet hatten. Der Ausblick auf die Mökkis am Strand des Sees lassen mich träumen von einer Zukunft hier in Finnland.
      Während meine Gedanken in der Zukunft schwelgen, bringt Markus mich wieder ins Hier und Jetzt und verrät mir einige wertvolle Tipps fürs Angeln. Wo im See findet man welchen Fisch, welcher Fisch schmeckt besonders gut, welche gibt man lieber wieder an den See zurück? Ebenfalls will das Auswerfen der Rute gelernt sein. Auch hier lerne ich schnell durch seine Hilfe und habe sehr viel Spass daran.

      Nachdem wir nun mehrmals dachten, etwas gefangen zu haben, der Widerstand sich jedoch als Seerosen oder Pflanzen herausstellte, war sich Markus nun sicher, einen echten Fisch an der Angel zu haben. Und tatsächlich, dass war ein Hauki (Hecht). Ein wirklicher Prachtkerl, zumindest in meinen Augen. Markus war natürlich erfreut über den Fang, entschied sich jedoch aufgrund der zu geringen Grösse des Fisches und des scheinbar schwierigen Geschmacks des Fisches, ihn wieder in sein natürliches Habitat zurück zu lassen.

      Kurz danach wurde kollektiv entschieden langsam aber sicher wieder an Land zu schippern, da wir die Boote zurückgeben mussten - es waren bereits dreieinhalb Stunden vergangen. Dies sollte jedoch keinen Grund zur schlechten Laune bieten. Als nächstes haben wir zwei SUPs gemietet. Ausser Markus hatte noch niemand von uns SUPs ausprobiert was die Vorfreude aller massiv gesteigert hat.

      Sogleich starte ich meinen ersten Versuch und bin positiv überrascht über die Simplizität des Bewegungsablaufs, zudem macht es wirklich viel Spass. Man kommt wirklich schnell vorwärts, merkt, dass man die Bauchmuskeln gut aktiviert und fühlt sich obendrein frei wie ein Vogel.

      Wir haben Spass, reissen Witze, trinken den Rest unseres Wassers und ungesüssten Tees aus und bekommen allmählich ziemlich Hunger.

      Zeit zu gehen.

      Markus wohnt ganz in der Nähe und bereitet direkt den Grill vor. Es gibt Tappara Makkara, Hähnchenfleisch und Juustomakkara (Käsewurst).
      Irgendwann trifft Daniel noch ein, isst wieder sein Abendessen und trägt zur allgemein sehr sehr guten Stimmung bei. Ebenfalls merke ich, dass ich trotz einer katastrophalen Nacht top fit bin. Muss wohl an Finnland liegen..

      Der Abend wird abgerundet von Musik, tollen Gesprächen, Sauna und einer bunt durchgemischten Selektion an regionalen, ungesüssten Tees.

      Daniel fährt Aleksi, Vincent und mich nach Hause und hilft meinem Bruder und mir sogar unser Gepäck runter zu bringen, da wir dies für die kommenden Tage in seiner Firma unterbringen. Morgen wird klar, warum wir dies tun mussten.

      Hyvä yöttä, kaikille.
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    Lehtisaari

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