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  • Day 11

    Harnas Wildlife Foundation

    January 17, 2023 in Namibia ⋅ ☁️ 28 °C

    Der Tag heute startet mies, ganz mies. Manon aus Frankreich, eine der neuen Volunteere nimmt sich völlig selbstverständlich ohne zu Fragen oder irgendein Wort zu verlieren meinen Espressokocher der beim Frühstück vor mir auf dem Tisch steht und macht sich über meine frisch gemahlenen Bio-Arabica-Bohnen her. Ich weise sie im Rahmen meiner morgendlichen Höflichkeit darauf hin, dass die Kaffeebohnen nicht zum allgemeinen Volunteer Frühstück gehören, sondern mein persönlicher Luxusgegenstand in der afrikanischen Wildnis sind, was sie etwas angepisst hinnimmt. Sie stellt mir den Esspressokocher wortlos zurück und ich gebe mein Vorhaben direkt wieder auf französische Landsleute endlich mal zu verstehen, geschweige denn lernen sie zu mögen. Ich hab’s versucht! Ehrlich! Die wollen das einfach nicht.
    Der restliche Tag wird dann tatsächlich mal ein Routine-Tag. Wir kümmern uns am Vormittag beim Caretaking um die Frühstücksfütterung aller innerhalb des Ressorts lebenden Tiere. Natürlich einschließlich meiner neuen Erdmännchenfamilie, die mich bereits von Weitem auf dem Dach ihres Häuschen stehend begrüßt. Es fühlt sich schon an wie nach Hause kommen. Natürlich ist auch die aggressive Cruella mit ihren Baby wieder da. Diesmal hab ich aber mit Lene und Willow Verstärkung und mit vereinten Kräften und einem Apfel schaffen wir Cruella vom Erdmännchenbau abzulenken, sodass diese ganz in Ruhe ihr Frühstück bekommen. Wobei es nicht wirklich ruhig am Frühstückstisch zugeht, denn heute gibt es ausnahmsweise eine Delikatesse. Lebendfutter! Kaum mache ich die Box mit den Käfern auf, ist der Familienfrieden dahin. Alles stürzt sich ohne Rücksicht auf Verwandtschaft auf die Leckereien. Ich rette meine Füße und Beine die in der allgemeinen Schlacht um den fettesten Käfer gekrallt und gezwickt werden über die Mauer und entscheide mich dazu mich aus diesem Familienstreit rauszuhalten. Sollen die unter sich klären. Man kann sich seine Familie halt nicht aussuchen.
    Am Nachmittag werden wir wieder für‘s Outside Feeding eingeteilt. Bedeutet für mich erstmal wieder Fleischbrocken aus der Kühlung holen, Transporter beladen und dann den Geparden, Hyänen, Wildhunden und Löwen das Abendmahl über den Zaun schmeißen. Es ist immer wieder großartig und Respekt einflößend diesen Tieren so nahe sein zu können. Ein unglaubliches Gefühl. Ja, das werde ich definitiv vermissen, wenn ich diesen tollen Ort hier wieder verlassen muss.
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