Satellite
Show on map
  • Day 6

    Nach Fuencaliente

    October 31, 2017 in Spain ⋅ ☀️ 19 °C

    31.10.2017
    Wir frühstückten wieder am Tisch, nachdem wir alles zusammengepackt und uns im Waschhäuschen nochmals gewaschen hatten. Ich hatte mir hier auch meine Knie und Fersen neu verpflastert. Wie immer gab es Tee, Brot, Käse und Wurst. Beim Versuch, die Tüte der Wurst, die beträchtlich kleiner geworden war, ein Stück abzuschneiden, schnitt ich mir mit dem Messer in die Fingerkuppe, was noch mehrmals an diesem Tag neu verklebt werden mußte.
    Zunächst ging es durch den Wald steil bergan, dann über viele Vulkane und durch Sand in der prallen Sonne, was teils sehr anstrengend war, aber immer wieder mit wahnsinns Aussichten belohnt wurde. Man konnte quasi die komplette bislang begangene Tour sehen und hatte nach Osten und Westen gleichzeitig Meerblick neben den unglaublichen Vulkanbergen, meist schwarz, aber auch rot, braun, beige und vielen grün leuchtenden Kiefern mittendrin, die scheint’s ohne Nährstoffe und weichen Untergrund auskommen. Die Vegetation trotz des denkbar schlechten Untergrundes einfach unbeschreiblich und faßbar. Wir trafen heute viele Wanderer, die diese Etappe als Tagestour machten, da sie in allen Wanderführern als sehr aussichtsreich angepriesen wird, was durchaus zu bestätigen ist. So stießen wir auch auf einen Vater mit seiner Tochter aus Höchstadt – so klein ist die Welt.
    Später ging es sehr viel durch Pinienwälder bergab, und man mußte aufpassen, um nicht auch Nadelpolstern, Vulkangesteinsbrocken oder Pinienzapfen auszurutschen.
    Es gab noch ein letztes Bergsteigermittagessen – Nudeln in Kräutersoße – bevor wir relativ bald am Nachmittag Fuencaliente nach gut 17km Wanderung erreichten. Die Suche nach dem Zeltplatz, auf dem wir heute übernachten wollten, verschoben wir auf später und gingen zunächst in den Ort, um uns ein kaltes Bier zu gönnen. In einem Café saßen wir mit einer Frau am Tisch, um die 60, wie sich später herausstellte, und auch weit gereist und viel unterwegs. Anschließend liefen wir bei dem Hostel vorbei, in dem wir am nächsten Tag Übernachtung gebucht hatten, um zu fragen, ob wir bereits morgens unser Gepäck bringen könnten, um ohne den schweren Rucksack die Etappe GR 131 La Palma bis zum Meer runter beenden zu können. Vor uns lagen noch ca. 700hm. Der Mann im Hostel war sehr nett, und bot uns an, sogar morgen früh schon unser Zimmer zu beziehen, falls am Abend niemand mehr kommen würde, an den er es vermieten könnte. Er erklärte uns dann auch den Weg zum Zeltplatz – wieder ein ganzes Stück den Berg hoch, am Fußballplatz, den wir bereits gesehen hatten, noch ca. 1km die Straße entlang. Unseren Plan, am Abend zum Essen ins Dorf zu gehen, legten wir ab, da der Weg dann doch recht weit war, und besorgten Bier, Wein und ein bißchen Brotzeit. D.h. Flo legte den Plan ab, da ich mich nicht traute, den Vorschlag zu machen oder gar nicht daran dachte, da er ja schon den ganzen Tag von dem lecker Essen heute Abend gesprochen hatte... Aber auch er hatte kein Problem mit der Planänderung.
    Am Zeltplatz trafen wir auf ein Aussteigerpaar aus Leipzig, die seit 2 Jahren mit ihrem Wohnmobil unterwegs waren. Mit ihnen saßen wir den Abend zusammen und unterhielten uns. Sie gaben uns 4 selbst gepflückte Äpfel von hier mit auf den Weg, und es wurde für unsere derzeitigen Verhältnisse spät bis wir ins Zelt krochen. Zum Glück gaben sie uns noch den Hinweis mit ins Bett, daß auch hier am nächsten Tag Feiertag ist und die Läden geschlossen haben sollten. Sie bestätigten uns außerdem, daß wir das wohl beste Wetter in dieser Konstanz auf dieser Insel erwischt hatten. Noch in den Tagen vor unserer Ankunft war es diesig von Saharastürmen, so daß man wohl nicht mal Teneriffa und La Gomera hätte sehen können. Auch diese Wärme ist für diese Jahreszeit längst nicht die Regel.
    Read more