Ballan-Miré

Nach über einer Woche Atlantikküste mussten wir leider wieder fahren. Die Zeit, das Wetter und der Campingplatz waren super schön. Aber wir wollten ja noch mehr sehen und so hieß das nächste Ziel Saint-Jean-d‘Angely, was auf der halben Strecke nach Tours lag. Dort wollten wir eine Nacht bleiben. Tilda schlief gut ein und dann ging es los. Vorbei an der Dune du Pyla, wo wir vor 9 Jahren schon einmal waren. Gigantisch diese Sandmassen. Wir nahmen uns vor, sie das nächste Mal, wenn wir wieder in der Ecke sind, erneut zu besichtigen. Die Fahrt verlief gut und Tilda schlief 2 Stunden. Am Campingplatz angekommen, stellten wir fest, dass wir ohne Baby und Strom gebucht hatten😄. War aber kein Problem, der Platz war recht leer. Den zugewiesenen Stellplatz fanden wir auch gar nicht so praktisch zum Einparken und fragten kurzerhand, ob wir den daneben haben könnten. Kein Problem hieß es in der Rezeption, wobei wir nicht wussten, warum das Ändern des Platzes so lange dauern konnte😄. Wir packten die nötigsten Sachen aus, bereiteten alles vor und machten Tilda etwas zu essen. Da wir langsam auch Hunger bekamen, entschieden wir, das kleine Städtchen zu erkunden und nach Essen Ausschau zu halten. Das Städtchen war fußläufig zu erreichen und echt typisch alt französisch. Die Bordsteine waren nichts für den Kinderwagen, so wechselten wir mindestens vier mal die Straßenseite. Irgendwann fanden wir mit Hilfe von Google auch etwas zu essen in einem kleinen Restaurant. Zum Nachtisch gab es ein Éclaire auf die Hand und dann schlenderten wir noch etwas durch die Stadt bis wir auf ein Radrennen stoßten. Wir dachten kurz, Tour de France auch hier, aber das war natürlich Quatsch. Den Abend verbrachten wir auf dem Campingplatz, der uns für den Preis, als aus der Dusche nur kaltes Wasser kam, dann doch nicht mehr so gut gefiel. Außerdem grenzte direkt eine Straße abgegrenzt durch eine Hecke an unseren Platz. Eigentlich durfte dort nur 30 gefahren werden, aber Franzosen halt…
Heute Morgen ging es weiter mit dem Ziel Tours. Wir hatten uns einen Campingplatz rausgesucht, aber nicht reserviert. Die Fahrt klappte wieder super, nachdem wir nach 3 km anhalten mussten, weil Tilda ihr Geschäft erledigt hatte. Danach konnte sie aber super gut einschlafen. Der Tag sollte heiß werden. So waren wir froh, dass wir ohne Probleme einen Stellplatz in Tours bekamen, weil uns der Gedanke einer Abkühlung im Pool gut gefiel. Wir durften uns unseren Platz selbst aussuchen. Schön schattig sollte er sein. Nach einem schnellen Mittagessen ging es in den Pool. Anfänglich war Tilda nicht so begeistert, was sich aber schnell legte. 14. Juli heißt hier Nationalfeiertag und wir wollten noch in die Stadt mit der Hoffnung auf ein Feuerwerk. Tilda bekam nach ihrem Schläfchen ihr Abendbrei und dann ging es los Richtung Tours Centre. Wir suchten einen Parkplatz. Einige Straßen waren wegen der Feierlichkeiten gesperrt. Wir schauten uns das Centre de Ville an und gingen die Haupteinkaufsmeile ab, mit dem Wunsch nach einem netten Restaurant, Tilda war wie immer happy, sie fand die Springbrunnen super interessant und die ganzen Menschen natürlich. Ein Riesenrad in der Ferne führte uns direkt zur Loire. Es war sehr schön dort. Aber der Hunger machte uns weiter auf die Suche nach was Essbaren. Wir fanden eine Brasserie, die sehr einladend wirkte. Es war eine gute Wahl - das Essen war sehr lecker und Tilda freundete sich direkt mit unserer Nachbarin an und zeigte ihr immer stolz, was sie zu Essen bekam. Bei der Nachbarin stellte sich schnell heraus, dass sie Deutsch konnte und 10 Jahre in Berlin gewohnt hat.
Unsere Hoffnung auf Feuerwerk wurde dann aber leider vom Kellner zerstört, weil es wegen der Vögel in Tours nicht stattfindet. Naja der Besuch in der Stadt war trotzdem sehenswert und mal schauen, was wir morgen noch so erkunden werden.
Am nächsten Tag war das Wetter nicht so sonnig und wir haben erst einmal gechillt und ein Rundumschlag gemacht. Den Wohnwagen versucht etwas vom Sand zu befreien und Wäsche gewachsen. Nachmittags waren wir ein bisschen shoppen und abends haben wir einen Spaziergang zu einem nahegelegenen See gemacht. Gestern stand etwas Kultur auf dem Programm und wir haben ein nahegelegenes Schloss (Tours liegt an der Loire, an den viele Schlösser Frankreichs liegen) gegoogelt. 9 km sagte Google und so haben wir uns auf unsere Fahrräder geschwungen und los ging es. Es gab zwei Radrouten. Unsere gewählte Route führte durch kleine Dörfchen, das war eigentlich ganz nett, Tilda schlief bald ein. Das E-Bike vermissten wir dann aber doch nach einigen Bergetappen😄. Kurz vorm Schloss ging es 1 km bergab, sodass wir auf dem Rückweg auf jeden Fall die andere Route nehmen wollten. Das Schloss war wirklich sehenswert, besonders die schönen Gärten und das Labyrinth gefielen uns. Wir schauten uns alles in Ruhe an und aßen im Anschluss etwas im Bistro. Danach ging es wieder auf die Fahrräder, aber diesmal die andere Route, die sich sogar als die noch schönere herausstellte. Sie führte direkt an der Cher - einen Nebenfluss der Loire- entlang. Tilda schlief erneut ein und wir fuhren entspannt mit weniger Bergetappen zum Campingplatz zurück.Read more