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Dagas

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    • Dzień 77

      Roquefort & Mont-de-Marsan

      29 czerwca 2023, Francja ⋅ ☁️ 24 °C

      Hallo Ihr Lieben! Heute melde ich mich aus der Stadt Mont-de-Marsan, in der ich gestern zur Mittagszeit einlief, um hier einen Pausentag zu verbringen und einige wichtige Besorgungen zu tätigen. Leider fühle ich mich in Mont-de-Marsan und in der, während der vergangenen Tage durchwanderten, Gegend überhaupt nicht wohl. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe....aber der Reihe nach.
      Nach meinem letzten Bericht aus Captieux, wanderte ich zunächst weiter nach Roquefort (hat nix mit dem gleichnamigen Käse zu tun!). Der sogenannte "Naturpark Gascogne" scheint ausschließlich aus wenig natürlichen Kiefernpflanzungen zu bestehen, die wegen ihres dichten, feuerfesten Unterwuchses aus Brombeeren, Stechginster und Farn nicht betreten werden können. Geeignete Plätze zum Lagern sind daher Mangelware. Zudem befindet sich in der Nähe ein Stützpunkt für Luftstreitkräfte, die fortwährend den Ernstfall am Himmel erproben. Die Tiefflüge der Düsenjäger ziehen wohl anfänglich jeden Technikbegeisterten in ihren Bann, begannen mich aber recht schnell zu nerven. Immerhin hat hier bereits die Speisepilzsaison begonnen. In meiner minimalistischen Küche kann ich die aber natürlich nich zubereiten.
      In Roquefort machte ich einen beträchtlichen Umweg zum Gemeinde-Campingplatz, um dort festzustellen, dass dieser im Augenblick wegen Sanierungsarbeiten geschlossen ist. Meinen Traum von einer erfrischenden Dusche musste ich mir daher aus dem Kopf schlagen. Da mich aber meine bisherige Erfahrung lehrte, dass in Frankreich alles erlaubt ist, was nicht explizit durch etliche Schilder verboten wird, baute ich mein Zelt dennoch auf dem verlassenen Gelände des Campingplatzes auf. Während man in Deutschland momentan Schwierigkeiten hat, auch nur einen einzigen dringend benötigten Handwerker für einen Auftrag zu begeistern, fuhren in Roquefort am frühen Morgen gleich sieben PKW mit Bauarbeitern vor, die sogleich ihr Tagwerk aufnahmen. An meiner Anwesenheit störte sich glücklicherweise niemand. Unbehelligt, aber schmutzig, zog ich meiner Wege.
      In der Kirche des Dorfes Bostens stieß ich auf einen liebevoll eingerichteten "Pausenraum" für Pilger, in dem ich etwas Trinkwasser zapfen und mein Shirt auswaschen konnte. Obendrein setzte ich einen weiteren Stempel in meinen Pilgerausweis.
      In Gaillères hielt ich meinen eigenen Mief nicht mehr aus und machte daher einen Umweg zum See von Massy, wo ich mir an einem öffentlichen Waschbecken den Kopf wusch. Danach wanderte ich weiter nach Bougue, von wo aus ein weiterer, sehr langer ''Voie Verte" bis nach Mont-de-Marsan führt. Auf diesem Weg tummelten sich außergewöhnlich viele Jogger, Spaziergänger und Radfahrer, und ich fragte mich, warum gerade dieser schnurgerade Weg so anziehend auf die Menschen wirkt. Eine Erklärung sollte ich erst am darauffolgenden Tag in Mont-de-Marsan erhalten. Zunächst suchte ich vergebens nach einem guten Lagerplatz, gab schließlich auf, und ließ mich neben einem stark frequentierten Picknickplatz nieder. Mein Zelt baute ich am frühen Morgen wieder ab, um jeglichen Konflikt mit den durch Waldbrände sensibilisierten Einheimischen zu vermeiden. Daran, dass ich durch meine Gestalt auffalle und mich Menschen neugierig beäugen, bin ich bereits gewohnt. Daraus hat sich während meiner Reise schon so manches nettes Gespräch entwickelt. Als ich auf besagtem Picknickplatz frühstückte, starrten die Passanten jedoch gar nicht freundlich, sondern eher ärgerlich und -so schien es mir- verächtlich, und manch einer verrenkte sich dabei fast den Hals. Kein schönes Gefühl.
      Wenig später erreichte ich Mont-de-Marsan und erhielt dort zum Glück die gewünschten Schuhe für die Pyrenäen-Querung und einige neue Klamotten (während die Füße immer breiter und länger werden, schrumpft indes der Taillenumfang). Ansonsten bereue ich zutiefst, mir ausgerechnet diese Stadt für meinen Zero-Day ausgesucht zu haben. Sie besteht in der Fläche überwiegend aus Einfamilienhaus-Neubausiedlungen. Solche, wie wir sie auch aus Deutschland kennen. -Mit handtuchgroßen Gärten, in denen meist ein Schwimmbecken, ein Trampolin und ein Plastikhaus für die Kinder Platz finden. Auch der alte Stadtkern haute mich weder architektonisch noch kulturell vom Hocker. Zudem war ich nie zuvor in einer so fußgängerunfreundlichen Stadt. -Auf dem Weg zum Decathlon und zu meiner Unterkunft begab ich mich mehrmals in akute Lebensgefahr. Grünflächen und Parks? -Gibt es nicht! Daher also flüchten die Bewohner Mont-de-Marsans alle auf den "Voie Verte". Was mich aber am meisten belastet, ist, dass ich der Vermieterin meiner (nicht gerade billigen) Unterkunft kein willkommener Gast zu sein scheine. Ob es an meiner Gestalt, meiner Herkunft oder dem nur kurzen Aufenthalt liegt, weiß ich nicht; aber es fiel ihr merklich schwer, mir den Schlüssel zum Studio zu überlassen. Ein noch unschöneres Gefühl.
      Zwei eindrucksvolle Naturbegegnungen hatte ich hier gestern Abend aber dennoch: Erst verirrte sich eine monströse Hornisse auf meinen Balkon...keine gewöhnliche, sondern nach meinen bisherigen Recherchen vermutlich eine Königin der Asiatischen Hornisse, die in Südwest-Frankreich inzwischen invasiv vorkommt. Habe mich ganz schön erschrocken angesichts ihrer Größe! Später verflog sich dann ein Hirschkäfer-Weibchen in meine Wohnung, das ich natürlich wieder in die Freiheit entließ. Hätte vorher nicht geglaubt, wieviel Kraft diese Insekten haben!
      Morgen Früh ziehe ich weiter gen Süden. Ein Mont-de-Marsan-Special werde ich nicht verfassen. Das hat diese Stadt nicht verdient.
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