Penvénan

...mit dem Rad und zu Fuß, über Land und auf dem Meeresboden.
Zuerst radeln wir zur Anse zwischen Port Blanc und Buguelès. In dieser Meeresbucht liegen zahlreiche Inseln und Inselchen, die alle bei Ebbe zu Fuß und sogar mit dem Auto/Fahrrad zu erfahren sind. Beim letzten Haus auf dem ständigen Land hängt netterweise eine Uhr am Gartenzaun, die die nächsten Hoch- und Niedrigwasser anzeigt. Wir haben sie vor der Tour natürlich in unserer Gezeiten-App kontrolliert, um nicht auf einer der Inseln festzusitzen.
Wir radeln auf dem Meeresboden zur Île Balanec und laufen von dort über einen Sillon, einem natürlichen Steindamm, zur Enez Illiec. Hier steht nur ein Haus, welches um 1860 gebaut wurde. Von 1936 bis 1939 gehörte es Charles Lindenbergh, jetzt ist die Champagnerfamilie Heitsieck der Besitzer.
Ein Blick auf die Gezeiten-App sagt uns, dass wir nun zurücklaufen und radeln sollten, um nicht nasse Füße zu bekommen.
Wir radeln weiter auf die Landzunge Plougrescant.
Dort besuchen wir zuerst Le Gouffre, Schlund. Hier steht ein kleines Haus eingebaut zwischen zwei hohen Felsen, davor ein Salzsee, in dem sich das Häuschen spiegelt, malerisch und bizarr und daher täglich hunderte Mal fotografiert. Selbst die Tourismusorganisation der Bretagne nutzte diesen Hingucker. Nun hat die Besitzerin des Häuschens die Nutzung zu Werbe-zwecken untersagt und einen Anwalt beschäftigt. Außerdem stehen ständig zwei Autos vor der Tür, um es weniger fotogen zu gestalten. Das zweite touristische Highlight ist der eigentliche Schlund, nämlich ein Felsenkamin, in dem bei Flut das Wasser gurgelt und brodelt. Das dritte Ziel beim Schlund ist die Creperie.
Frisch gestärkt radeln wir weiter und müssen uns gleich unter einem hohen Felsen flüchten, denn ein richtiger Regenguss setzt ein.
Bald geht es aber wieder weiter in den Hauptort der Landzunge, Plougrescant. Dort müssen wir zwanzig Minuten warten, bis die Chapelle de Saint Gonery aufgeschlossen wird. Diese Kapelle wurde im 10. Jahrhundert für den britischen Heiligen St. Gonery errichtet, von dem ursprünglichen Bau blieb aber nur der Turm erhalten, ob vom Blitz oder vom Teufel selbst schief gezogen, bleibt umstritten. Die heutige Kapelle wurde im 15. Jahr-hundert errichtet und mit einer Deckenmalerei ausgestattet, die heute zu den Meisterwerken bretonischer Kirchendecken gehört. Sie wurde damals von einer Gruppe reisender Künstler ausgemalt und zeigt auf 20 Paneelen Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament. Damit wollte man der nicht lesenden Bevölkerung die Geschichten der Bibel verständlich machen.Read more