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  • Gün 90

    Mandalao - Elefantenauffangstation

    10 Ocak 2023, Laos ⋅ ⛅ 27 °C

    Am Morgen traf ich mich mit den beiden Mädels von gestern zum Frühstück. Anschließend beschlossen wir über die Bambusbrücke in das kleine Dorf zu gehen. Dort schauten wir uns einen kleinen Schmuckladen an und tranken anschließend etwas in einem Cafe mit wunderschöner Aussicht.
    Dann musste ich aber auch schon wieder los, denn ich hatte mir eine Tour zu einem Elefantencamp gebucht. Ich wurde gegen 14 Uhr abgeholt, dort erzählte unser Guide ein wenig über sich. Wir kamen auf einer wunderschönen organischen Farm an, die vom gesamten Dorf gepflegt wird. Die Leute bauen verschiedenes Obst und Gemüse an und lernen, wie sie ihr Angebautes vor Tieren, vor allem Elefanten schützen können und mit diesen gemeinsam leben. Wir lernten, was das Arbeiten und Reiten auf den Tieren macht: Es ist so, dass die Tiere nicht nur angekettet und geschlagen werden. Sondern alleine das Tragen des Sattels und der Menschen zerstört ihre Körper. Das Unterteil das unter den Sattel kommt, wiegt 50 Kilogramm, der Sattel selber 75. Dann sind da auch noch zwei Personen im Sattel und der Mahoot auf den Schultern. Und nun stellt euch vor, ihr müsst mit so einem Balast wandern. Erstens ist das anstrengend, zweitens macht es den Rücken der Tiere kaputt. Rippen werden gequetscht und unter dem Rücken liegen wohl die Eierstöcke der Elefantendamen, die gequetscht werden und somit unfruchtbar. Außerdem bekommen diese Tiere häufig nicht genug zu essen. Das nochmal in dieser Intensität zu hören, machte einen noch betroffener und trauriger. Aber diese Elefanten, die hier gerettet wurden, haben ein gutes Leben. Sie haben viel Gewicht zugelegt, die Gruppen die sie besuchen sind sehr klein (unsere hatte ein Maximum von 4 Personen) und man bekommt nur zwei von neun Elefanten zu Gesicht. Außerdem machen Elefanten wenn sie sich freuen lustige Geräusche, wackeln mit den Ohren und dem Schwanz, wie ein Hund.
    Wir bereiteten ihnen ihr Essen vor: Eine aufgeschnittene Banane, grober Salz, Tamarinde und Reis. Das reguliert wohl ihren Salzhaushalt und hilft den Körper zu stärken. Aber auch ein riesiger Korb an einfachen Bananen wurde bereitgestellt.
    Wir zogen witzige Stiefel an und dann könnte es schon losgehen. Wir stiegen in ein Boot, fuhren auf die andere Seite des Flusses und stiefelten den Hügel hinauf. Schon standen die Elefanten bereit, wackelten mit den Ohren und freuten sich auf ihr Essen. Weit und breit waren keine Ketten zu sehen, keine Harken, mit denen sie geschlagen werden und Wunden waren alle verheilt und vernarbt, nichts frisches.
    Nacheinander stellte sich einer zu den beiden und gab ihnen je eine Banane. Danach standen wir alle gemeinsam mit einer halben Bananenstaude vor ihnen und fütterten sie. Manom und Maeven hießen die beiden. Manom mochte mich sehr und aß die Bananen am liebsten von mir. Sie ließen sich streicheln, kamen sogar ganz nah heran und wackelten mit ihren Ohren und machten Geräusche.
    Nachdem wir alles verfüttert haben, machten wir einen Spaziergang durch den Dschungel, um die Verdauung anzuregen.
    Die Elefanten durften sich frei bewegen, könnten den Weg verlassen, rieben sich an einem Baum und kamen auch wieder zurück. Hin und wieder blieben sie stehen, ließen sich streicheln und umarmen, bevor wir weitergingen.
    Irgendwann kamen wir ans Ende, verabschiedeten uns von den beiden, wanderten durch die Felder, stiegen ins Boot und fuhren zurück.
    Oben gab es nochmal Bananen und Frühlingsrollen als Snack während wir uns über verschiedene Länder und Reisen unterhielten.
    Zurück im Hostel, lud ich mein Handy ein wenig auf und beschloss zum Nachtmarkt zu gehen. Dort traf ich Rozanne, mit der ich drüber schlenderte und etwas aß: gegrilltes Gemüse, eine Nudelsuppe und wir teilten uns ein Schokoroti. Und das alles für 3euro.
    Morgen werde ich nach Nong Khiaw fahren, um dort ein bisschen die Aussicht zu genießen und zu chillen. Vielleicht kann ich mir sogar eine Auszeit nehmen und ein bisschen lesen - das hab ich lange nicht mehr gemacht.

    Ein paar interessante Facts über die Elefanten (und anderes):

    - Sie leben in meist ausschließlich weiblichen Gruppen, Bullen werden im Alter zwischen neun und elf Jahren vertrieben
    - Sie sind sehr soziale Tiere und suchen Körperkontakt zueinander. Manom und Maeven kennen sich seit vier Monaten, teilen aber alles miteinander. Eigentlich klaut Manom Maeven das Essen (auch aus dem Mund), aber Maeven lässt das zu oder schiebt ihr auch hin und wieder etwas rüber. Außerdem kuscheln sie sich mit den Pos aneinander.
    - Wenn Elefanten pinkeln, pinkeln sie bis zu 10l
    - Aus Elefantenkot kann Papier hergestellt werden
    - Wenn sie eine Jackfruit oder Durian gegessen haben und wieder ausscheiden, wächst aus den Ausscheidungen eine neue Jackfruit oder Durian - Pflanze
    - die Laotische Regierung hat mittlerweile das halten von Elefanten als Arbeitstiere verboten
    - Früher hieß Laos "Laos Lane Xang", was übersetzt Land der Millionen Elefanten bedeutet, heute heißt es nur noch Laos und die Population ist unter 1000
    - Mit ihrem Rüssel können Elefanten bis zu 150kg heben
    - Asiatische Elefanten haben fünf Zehen vorne und vier hinten, afrikanische hingegen je einen weniger. was vermutlich daran liegt, dass es in Asien bergiger ist und vor allem in der Regenzeit nasser und sie so mehr Halt haben.
    - Manda heißt übersetzt Mama, MandaLao steht deswegen für "Mama von Laos" und hat sich als Ziel gesetzt Elefanten zu schützen und die Population wieder zu steigern
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