Udon Thani
15 februari 2023, Thailand ⋅ ⛅ 23 °C
Nachdem mir in Khao Lak zu viel los war, ist hier genau das Gegenteil der Fall. Das an sich finde ich nicht schlimm. Nur schade, dass man um in einen der Nationalparks, in den historischen Park oder zum Red-Lotus-Lake mit dem Taxi fahren muss. Busse fahren nicht, Touren sind rar, eine Touristeninfomatiom gibt es nicht (es gibt sogar in Phitsanulok eine und da sind deutlich weniger Hotels und co. Aber dazu später) und einen Roller hier auszuleihen gestaltet sich ebenfalls unmöglich. Und ein Taxi oder ein Grab sind mir einfach zu teuer für eine mind. 1,5h Fahrt.
Also sah ich mir die Stadt genauer an. Zu Fuß! Mein erster Weg führte mich zum Busterminal, denn ich wollte mir den Fahrplan (sofern er denn stimmt) genau anschauen. Danach lief ich über einen Markt, der jedoch sehr nach allem Möglichen gestunken hat. Es mischten sich Gerüche wie Durian, Fleisch, Fisch, Knoblauch sowie irgendwelche gekochten Gerichte. Angenehm war das nicht. Aber die Leute strahlten, wenn sie mich sahen und schauten immer wieder zu mir.
Anschließend trugen mich meine Beine quer durch die Stadt, bis ich bei einer kleinen Tempelanlage ankam. Ziemlich unspektakulär. Ich steuerte auf den einzigen grünen Fleck der Stadt zu: den Park. Mit einem See sieht er ganz nett aus. Innen führen ein rosaner, ein gelber und ein blauer Weg hindurch. Immerwieder sind bunte Klötze aufgestellt. Ich nehme an, es soll Kunst sein. Hin und wieder erblickt man zwischen den Palmen Kinderspielplätze mit Plastikspielgeräten. Schön ist anders, aber die Kinder haben ihren Spaß und kennen vermutlich nichts anderes.
Irgendwann hatte ich genug gesehen. Ich war 5 h unterwegs und mir war warm. Ich machte mich auf den Heimweg und genoss im Hostel meine Klimaanlage.
Später führte mich mein Weg nochmal hinaus. Ich musste zu Abend essen. Ich hatte bei Google ein gut bewertetes, deutsches Restaurant gefunden. Ich hätte Lust auf Schnitzel und Spätzle. Als ich so unterwegs war fiel mir auf, dass auffallend viele weiße Männer jenseits der 50 in dieselbe Richtung liefen und in die gleiche Straße abbogen. Und dann merkte ich auch gleich warum: ich war in einer Straße mit vielen verschiedenen Etablissements. Es gab Bars, Nachtbars, Stundenhotels, Massagen mit Happy-end. Es war zwar alles auf den ersten Blick sehr diskret, jedoch widerum so indiskret wie die Damen mit ihren Nummern und Namen da saßen, da wusste ich, ich bin im Rotlichtdistrikt gelandet. Und wurde kritisch beäugt. Ich jedenfalls aß ein Cordon Bleu mit Pommes, denn es gab keine Spätzle heute. Das Restaurant war etwa am anderen Ende der Straße und Recht ruhig.
Auf dem Rückweg hörte ich viele deutsche Gespräche und deutsche Englischakzente.
Scheinbar ist das hier DAS Paradies für ältere Männer, die nach jungen Frauen lechzen, denen der Strand in Phuket und Pattaya nicht wichtig ist und lieber hier günstig alles bekommen was sie brauchen.
Irgendwann durfte ich auf dem Heimweg sogar noch etwas Natur erleben: stinkende Gehwege und eine riesige Rattenkolonie am Straßenrand.
Man merkt schon, Udon Thani ist ein Reinfall. Und selbst wenn man Naturliebhaber ist und in Internet steht, dass man deswegen hier her kommen soll, so sehr ich das anders. Ich denke es gibt bessere Orte als diesen hier.Läs mer








