• Hanoi Tag 2 - Kultur pur

    28 décembre 2024, Vietnam ⋅ 🌙 13 °C

    Heute war ein langer, ereignisreicher und tatsächlich sehr sonniger und warmer Tag (hatten sogar 23°C). Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Thang Long Wasserpuppentheater, um Tickets für eine Vorstellung zu kaufen. Leider war fast alles ausverkauft, und wir mussten auf die Vorstellung um 12:30 Uhr ausweichen. Mit zwei Stunden Zeit zu überbrücken, änderten wir unseren Plan und besuchten den Ngoc-Son-Tempel auf der Schildkröteninsel. Der Tempel liegt malerisch auf einer kleinen Insel im Hoan-Kiem-See und ist dem General Tran Hung Dao gewidmet, der für seine Siege gegen die Mongolen verehrt wird.

    Anschließend spazierten wir entlang des Sees, wo die Straßen am Wochenende für Autos und Roller gesperrt sind – zumindest theoretisch, denn ein paar hartnäckige Rollerfahrer schien das nicht zu stören. Vorbereitungen für einen bevorstehenden Halbmarathon waren ebenfalls im Gange, und verschiedene Promoter verteilten Snacks und Getränke, darunter Lays-Chips und Softdrinks.

    Um die Zeit weiter zu überbrücken, suchten wir uns ein Café, setzten uns und beobachteten das bunte Treiben um uns herum. Papa bestellte vietnamesischen Kaffee mit Eiswürfeln, wobei das nirgendwo drinstand, Alex probierte einen Kokosnuss-Kaffee, Mama und Christiane gönnten sich Cappuccinos, und ich hielt mich an eine Cola.

    Kurz vor der Vorstellung im Theater musste ich mich noch um eine SIM-Karte kümmern. Das klappte zwar, aber nicht sofort, sodass ich ein paar Minuten zu spät zur Vorstellung kam. Die anderen waren schon vorgegangen. Die Wasserpuppenvorstellung war, wie erwartet, speziell: Die Puppenspieler, begleitet von Live-Musik und Gesang, erzählten Episoden aus vietnamesischen Mythen und dem Alltag, darunter auch die Legende vom von der Schildkröte zurückgegebenen Schwert.

    Nach der Vorstellung gönnte ich mir Pitomba-Früchte. Diese kleinen, orangen Früchte sind etwa pflaumengroß und haben ein weiches, saftig-säuerliches Fruchtfleisch – fast wie Litschi. Alex meint allerdings, die schmeckt nach Gurke.

    Am Nachmittag entschieden wir uns für eine Runde mit dem Hop-On-Hop-Off-Bus. Unser erster Stopp war die Tran-Quoc-Pagode am Westsee, die älteste Pagode Hanois. Sie liegt malerisch auf einer kleinen Halbinsel, und mit ihren roten Stupas und der ruhigen Lage war sie ein schöner Kontrast zum Trubel der Altstadt. Die halbe Stunde, die wir dort hatten, reichte völlig aus.

    Weiter ging es zur Tao-Sach-Pagode, die ruhig und nahezu verlassen war. Keine Touristen, nur Stille – bis ich mir dummerweise auf dem unebenen Boden den Fuß verknackste. Das war natürlich doof und der Fuß ist ein bisschen blau. Aber ich kann gehen. 🤷🏼‍♂️

    Das nächste Problem ließ nicht lange auf sich warten: Der Bus, der uns abholen sollte, kam erst verspätet, war dann aber voll und nahm uns nicht mit. Der nächste Bus, der kurze Zeit später kam, war komplett ausgebucht. Erst nach einer Stunde und einer Menge Genervtheit nahm uns endlich ein Bus mit. Das war nicht nur ärgerlich, sondern kostete uns auch wertvolle Zeit.

    Unser nächstes Ziel war der Literaturtempel. Der Tempel, eine der ältesten Universitäten Vietnams, war extrem überfüllt. Überall posierten Mädchen in traditionellen Kleidern, perfekt geschminkt, während professionelle Fotografen ihre Bilder machten. Es war mehr eine Foto-Kulisse als ein Ort der Geschichte.

    Da das Hoa-Lo-Gefängnis bereits um 17 Uhr schließt, schafften wir es nicht mehr rechtzeitig dorthin. Stattdessen fuhren wir zurück zum Hotel. Dort kümmerte ich mich um meinen Fuß und wir ruhten uns kurz aus, bevor wir uns zum Abendessen aufmachten.

    Nach dem Essen zog sich Alex ins Hotel zurück, da er ziemlich erkältet war. Wir anderen schlenderten noch über den Nachtmarkt und die Pub Street. Kreuzungen wurden immer wieder für spontane Aufführungen oder musikalische Darbietungen gesperrt, und große Menschenmengen versammelten sich, um zuzusehen. Es war bunt, laut und chaotisch, aber faszinierend.

    Gegen 21:30 Uhr machten wir uns auf den Rückweg ins Hotel. Morgen müssen wir früh raus, denn es steht ein Tagesausflug zur Halong-Bucht an.

    Gute Nacht! 🙃
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