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  • Day 25

    Abschlussbericht Island

    July 10, 2020 in Iceland ⋅ ☁️ 12 °C

    Mein Bruder Michael hat mir heute einen Artikel aus der Süddeutschen Zeitung weitergeleitet. Viele der Zeilen treffen unsere Erfahrungen in Island sehr gut und daher teile ich die relevanten Teile in angepasster Form:

    Zurück zur Einsamkeit - Wasserfälle, Vulkanlandschaften, die berühmten Pferde: Island war in den vergangenen Jahren so beliebt, dass der Besucherandrang teils zu viel wurde. Momentan gehört die Insel den Einheimischen - und Familie Ganz.
    Naturbad Myvatn. So schön es ist mit seinem samtblauen Wasser und den weißen Schlamm-Ablagerungen, die der scharfkantigen Lava ihre Unnahbarkeit rauben - es galt eben auch als Ort der Überfüllung. Und nun? Lümmelt sich Familie Ganz zwar nicht allein im körperwarmen Bad. Aber man hat doch viel Platz beim Eisschlecken im Wasser um sich herum. Dass die Isländer also coronabedingt momentan so ziemlich unter sich sind, ist schön für sie und die wenigen, meist individuell und meist aus Deutschland kommenden Touristen. So ist Familie Ganz hier auf der Insel unter Isländern und Deutschen fast ganz alleine unterwegs. Sie besuchen den nicht mehr sprudelnden Großen Geysir und seinen beeindruckend aktiven Nachbarn Strokkur. Man fühlt sich aufgrund der wenigen Touristen nicht wie "ein Schaf in der Herde". Andererseits ist das monatelange Ausbleiben der Gäste eine Katastrophe für die Insel. Zwei Millionen Touristen kamen 2019 nach Island, das Geschäft mit ihnen hat längst die Einnahmen aus Fischfang, Aluminiumexport und Geothermie-Vermarktung überholt. Der Vor-Corona-Tourismus habe "nach Wildwest-Manier" funktioniert, sagt Auður Önnu Magnúsdóttir, die Geschäftsführerin des isländischen Naturschutzvereins Landvernd. "Viele haben Island nur konsumiert, nicht genossen." Die reine Anzahl der Gäste sei nicht das Problem, sagt sie, die könne das Land schon fassen. Aber man müsse Eintritte verlangen: für die Insel als Ganzes oder zumindest für deren Naturwunder.“ Seit ein paar Jahren schon sei das Geschäft mit Gruppenreisen zurückgegangen. Weil es eben schön ist, Island im eigenen Camper zu erkunden. Wer jetzt die Einreiseprozedur mit Coronatest auf sich nimmt, hat sich oft schon verliebt in diese Insel mit den heißen Quellen und der moosüberwucherten Lava. Die Insel ist gerade lavendelfarben getupft, weil überall die Alaska-Lupine blüht, jene Einwanderin, die die einen lieben, weil sie unfruchtbaren Boden besiedelt, die andere aber als Störfaktor in der heimischen Flora begreifen. Und natürlich sind da die Pferde, derentwegen nicht wenige auf die Insel kommen, die selbst einen "Isi" im Stall stehen haben. Wo andere Länder Radspuren neben der Straße bauen, hat Island halt seine Reitwege.
    Besonders schön ist auch das verkarstete Hochland mit schwarzen Bergen vor weißem Langjökull. Am Bergsee, der sich aus dem Gletscher speist, halten die Camper gern. Ein paar sind wieder unterwegs und so braust auch Mobi über die Schotterpiste.
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