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  • Day 80

    Tag 79 & 80

    August 10, 2022 in Norway ⋅ ☁️ 9 °C

    An Tag 79 sollte es über den Besseggen grad gehen. Ein beliebter Klassiker unter den Wander(wegen) in Nor(wegen). Wie beliebt stellte ich schon morgens fest als ich aus meinem Zelt schaute. Den ich hatte den Blick auf den Wanderweg, der erstmal steil hoch ging. Zwischen 9 und 12 Uhr liefen dort bestimmt über 200 Leute hoch. Wahnsinn, so viele Wanderer habe ich noch nirgendwo gesehen. Die kamen bestimmt alle von der bewirtschafteten Hütte oder sind mit der Fähre gekommen. Ich bin erst um 13 Uhr los gegangen, da habe ich schon seit einer Stunde keinen mehr hoch gehen sehen. So hätte ich den Besseggen grad mehr für mich allein. Nach ein paar Kilometern kam ein Schild auf dem stand "wenn sie mehr als 3 Stunden bis hierhin gebraucht haben müssen sie umdrehen" Nein habe ich nicht, aber ich bin sehr spät gestartet, muss ich jetzt auch umdrehen? Der Weg war sehr schön über den Kamm. Vom untersten Punkt, zwischen den Seen Bessvatnet und Gjende ging ein verrückter Weg steil nach oben. Die Trekkingstöcke packte ich komplett weg. Den es ging auf allen vieren dort hoch. Aber die Felsen waren gut dafür gemacht, keine losen Steine die ins rollen kommen könnten. Und die vielen Wanderer waren auch alle verschwunden. Ich traf so etwa 15 Stück auf der gesamten Strecke. Ich glaube viele von den Wanderern die ich morgens gesehen habe sind eine Alternativ Route gegangen, die gab es auch. Ein echt cooler Weg! Nach dem Besseggengrad sollte mein Weg, dem ich nur grob folge, aus Jotunheimen raus führen und über Straßen Richtung Rondane. Ich entschied mich aber noch einen kleinen Schlenker zu machen und ein bisschen anders zu gehen. Abends auf der Suche nach einem Zeltplatz lag meine Priorität bei einem windgeschützten Plätzchen. Den mein letzter Wetterbericht sagte Windböen von bis zu 95 Km/h vorraus. Als ich mir Abendessen machte liefen noch ein paar Rentiere vor meinem Zelt herum.

    Es war gar nicht so windig gewesen wie gedacht an Tag 80. Noch nicht! Ich lief sogar erst mit Shorts und Hemd los. Es kam eine Stelle mit einem Wegweiser, der nur in eine Richtung zeigte. Zur bewirtschafteten Hütte Glitterheim vom DNT. Aber auf meiner Karte hatte ich noch einen zweiten Weg, der auch dahin führte. Den ging ich. Er war auch mit Steinmännchen markiert. 11 Km größtenteils über Geröllfelder. Das war ich ja schon gewöhnt. An der Hütte angekommen, baute ich mein Zelt etwa 150m von dieser auf. Morgen wollte ich nähmlich einen ganzen Ruhetag machen. Ich bestellte mir erstmal ein Sandwich, was größer und leckerer war als erwartet. Dann ging ich duschen. Die letzte rchtige dusche war auf dem Campingplatz in Lysebotn. Sogar mit Seife! Dann Klamotten waschen und im Trockenraum aufhängen. (Die trocken extrem schnell dort) Dann begann der starke Wind, ich glaube der stärkste Wind bis jetzt auf meiner Wanderung. Ich spannte die Sturmleinen vom Zelt. Es wackelte ein bisschen aber stand wie ein kleiner Panzer und trotze dem Wind. Ein Typ der vorher sein Zelt in meinem Blickfeld aufgebaut hat, baute seins wieder ab. Es war zu windig. Er kam bei mir vorbei und wir unterhielten uns ein bisschen. Er war sehr leicht unterwegs. Mit 6Kg Basisgewicht und hatte genau die selben Schuhe an wie ich. Nur andere Farbe. Und davor hat mich eine junge Frau angesprochen die meinte sie hätte vorher auch die selben Schuhe. War aber jetzt mit anderen, aber auch leichten Trailrunnern unterwegs. Wir quatschten ein bisschen. Auch sie hat sehr auf das Gewicht ihrer Ausrüstung geachtet. Seit einer Woche war sie nun schon unterwegs und ihre Isomatte hatte ein Loch, was nicht geflickt werden konnte. Sie wollte erstmal planen wie es weiter gehen sollte. Abends gab es ordentlich zu Essen. Als vorspeiße erstmal Gemüßesuppe. Dann Lachs mit Kartoffeln und einer leckeren Soße. Und als Nachtisch Brownies mit so etwas ähnlichem wie Marmelade. Von allem konnte ich so viel Essen wie ich wollte!!!!! Am Tisch neben mir saßen zwei Herren mit denen ich mich gut über meine/ihre Wanderung und Norwegen unterhalten habe. Ich aß so viel, dass ich mich dann kaum noch bewegen konnte 😅 Ich saß als letzter noch im Speiseraum und die fragten mich ob das noch reicht, was da ist, oder die noch was neues machen sollen. Ne das reichte volkommen, das war schon zu viel. Ich konnte mich kaum noch bewegen. Dann ging ich ins Zelt. Ich musste mich erstmal hinlegen und schlief direkt ein. Ohne Schlafsack. Aber nur für etwa eine Stunde, dann war ich wieder ein bisschen wach. So spät war es ja noch nicht. Der Wind war extrem stark. Aber es war mild. Als ich das letzte mal auf das Thermometer der Hütte geschaut habe, zeigte es 15 Grad an. Das merkte ich auch nachts, denn im Schlafsack war mir irgendwie zu warm, so dass ich ihn öffnete und nur so halb benutzte. Ich glaube das lag auch irgendwie am guten Essen, dass mir so warm war.

    Liebe Grüße, Gena
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