Germany
Braubach

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Travelers at this place
    • DIE TRAGÖDIE…

      August 28, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 24 °C

      ….ereignete sich an diesem Tag. Aber dazu später.

      Es war kurz nach 5 Uhr als ich vom Getümmel und Getue vor unserer Zimmertür aufgeweckt wurde. Es war schon hell und ein Blick aus dem Fenster verriet mir, dass es ziemlich nebelig war. Ich zog mich rasch an und schlich mich mit meiner Drohne im Gepäck leise aus dem Zimmer. Die große Tür, ein zusätzlicher Eingang in die Jugendherberge, war geöffnet. Also schnell hier raus und zur Aussichtsplattform. Ich filmte ungestört ein paar Szenen und war froh, dass ich durch selbigen Eingang wieder zurück ins Gebäude gelang.
      Im Zimmer angekommen wurde Soulboy nun auch langsam wach.
      Wir machten uns für das Frühstück fertig und waren heute so ziemlich die ersten.
      In Jugendherbergen sind die Tische ja immer für jedes Zimmer reserviert. Die Wanderin, welche wir öfter trafen und die gestern mit uns den Abend auf der Terrasse verbrachte, hatte wohl einen eher nicht so netten Frühstücksplatz und so luden wir sie an unseren Tisch ein, welcher sich direkt in einer Nische an einem Fenster mit Blick aufs Deutsche Eck befand.
      Es war ein netter Moment und nachdem wir ausgiebig gefrühstückt hatten standen wir gemeinsam auf liefen noch ein Stück in Richtung unserer Zimmer und verabschiedeten uns nun endgültig und zum letzten Mal.
      Wir packten unsere Rucksäcke, kontrollierten noch einmal mit einem letzten Blick, ob wir auch wirklich nichts vergessen hatten, zahlten unser Zimmer an der Rezeption und machten uns daran sämtliche Filmaufnahmen von der Festung, wie wir durch die Tunnel und den großen Innenhof liefen und alle Einzelheiten. Wir waren damit sicher fast um die zwei Stunden beschäftigt.
      Als wir die Festung verließen war der Himmel noch bedeckt. Unten in der Stadt angekommen gingen wir erstmal in einen Supermarkt und gönnten uns noch einen Kaffee. Die Fähre über den Rhein zum Deutschen Eck fuhr heute aus einem uns unersichtlichen Grund nicht und wir standen wie bedeppert an der Anlegestelle. Ein schlechtes Omen? War damit unsere Glückssträhne vorbei? Hatten wir denn wirklich immer Glück oder glaubten wir an all diesen Blödsinn überhaupt nicht? Auf jeden Fall konnten wir dort nicht filmen, was ich mir eigentlich fest vorgenommen hatte. Wenn man einmal etwas vom Deutschen Eck in einem Film über den Rheinsteig sieht, dann war es höchstens der Blick von der Festung. Ich wollte mehr. Viel mehr. Das konnte ich nun vergessen.
      Enttäuscht machten wir uns auf den Weg.
      Ein kurzes Stück weiter machten wir an einer Bank Pause. Der Grund dafür war allerdings der, dass wir auf Manuel warten wollten, der unterwegs auf dem NST, gerade auf der Festung angekommen war. In den letzten Tagen verfolgten wir seine Wanderung intensiv und rätselten schon, wann er uns einholen würde. Bald sollte es soweit sein und es dauerte auch nicht all zu lange bis wir ihn in der Ferne erblickten.
      Wir freuten uns sehr über das Treffen und Manuel wollte uns nun 1 -2 Tage begleiten.
      Von nun an gab es neue Gespräche und bald verließen wir die Stadt.
      Der Weg verlief sanft aber stetig bergan.

      Nach einer ganzen Weile irgendwo oben im Wald auf einem Hügel angekommen, fragte mich Soulboy ob er mein Toilettenpapier und die Schaufel bekommen könnte und damit sollte das ganze Drama beginnen.
      Manu und ich waren ein kurzes Stück weiter gegangen und warteten auf einem Baumstamm sitzend bis Soulboy kam. Es dauerte verdächtig lange. Er sagte mir nur kurz und eher leise, dass da irgendwas nicht stimmt und er ein ungutes Gefühl hätte.
      Aber wir liefen weiter. An einem eher lichten Platz angekommen hielten wir an und Soulboy setzte seinen Rucksack ab. Mittlerweile sah er auch wirklich nicht so gut aus. Er setzte sich denn ab hier ging es einfach nicht weiter. Er sagte zu mir, dass es ihm schlecht geht und er so nicht weiter gehen kann. Wir überlegten wie wir helfen könnten und Manuel erklärte sich dazu bereit nach Lahnstein abzusteigen um in einer Apotheke etwas zu holen. Er ließ seinen Rucksack zurück und ging mit leichten Gepäck.
      Als er wieder kam wechselten wir den Platz und Soulboy legte sich auf seine Luftmatratze und da es ziemlich kühl wurde gab ich ihm noch seinen Quillt zum zudecken. Ab und an musste er aufstehen und verschwand im Gebüsch. Wir hörten von weitem, wie er sich übergeben musste. Er sah immer schlechter aus. Als es später begann zu regnen bauten wir schnell unsere Zelte auf. Ich kochte mir etwas zu essen konnte aber kurz darauf einfach nicht mehr ran. Also stellte ich meine Nudeln bei Seite. Irgendwie fühlte ich mich geschlaucht, von was auch immer und wollte nur noch schlafen. Später in der Nacht wachte ich vom rumoren in meinem Magen auf, ging zu Soulboys Zelt um mein Toilettenpapier zu holen. Er war wach und so sagte ich ihm, dass ich mich mittlerweile auch nicht mehr gut fühlte und verschwand in der Dunkelheit der Nacht. Ich musste noch ein paar Mal in der Nacht raus aus meinem Zelt und hatte wenig Schlaf gefunden. Wenn ich dann doch mal schlief, wurde ich wach vom Gebell eines Rehs, später war es ein Fuchs und Wildschweine kamen irgendwann auch noch.
      Kurz gesagt, wir hatten eine schreckliche Nacht und uns beide eine Lebensmittelvergiftung zugezogen. Allerdings ging es mir bei weitem nicht so schlecht wie Soulboy.
      Wer sich an den letzten Footprint erinnerte, als wir mittags einen Döner essen waren und ich schrieb dazu „großer Fehler“ , dann deshalb, weil wir vermuteten uns dort die Lebensmittelvergiftung zugezogen zu haben. Aber all das ist nur eine Vermutung und wir werden es nie genau sagen können und wollen dafür auch niemanden die Schuld geben.

      Es war schon ziemlich spät als wir zusammen packten und uns auf den Weg machten.
      An einer Sitzgruppe machten wir Pause und von hier an verlief auch ein Weg nach unten in die Ortschaft. Hier verließ uns Soulboy. Das stimmte mich sehr traurig und die Frage kam auf, was ich nun alleine machen sollte. So sollte unser Abenteuer und das Filmprojekt nicht enden.
      Ich hatte ehrlich gesagt nicht viel Lust aber wollte in dem Moment nicht aufgeben und notfalls alles alleine zu Ende bringen. Mit Manu ging ich nun durch die Ruppertsklamm, filmte nun mit ihm weiter. Er half mir an schweren Stellen die Kamera zu tragen denn ich hatte des Durchfalls wegen nun auch ziemlich an Kraft verloren und hatte auch bisher noch nichts essen können. Unten angekommen machten wir zusammen eine letzte Pause. Wir überquerten die Lahn und als es später wieder bergauf in den Wald ging sagte ich zu Manuel, dass ich ihn nicht aufhalten möchte und er doch sein Tempo weiter gehen sollte.
      So verabschiedeten wir uns mit dem Versprechen, dass wir uns irgendwo im Süden wieder treffen sollten und ich ihn dann ein Stück auf seiner Reise begleiten würde. So zog er davon. Die Silhouette wurde immer kleiner und verschwand irgendwann am Horizont in einer Kurve.

      Jetzt war ich allein und fühlte mich auch so. Allein.

      Also stapfte ich nun eher langsam aber dennoch stetig bergauf. Eine Kurve. Noch eine Kurve. Stehen bleiben. Luft holen. Weiter. Noch eine Kurve hinein in die heiße Sonne. Die nächste Kurve zum Glück im Schatten. Mir ging so vieles durch den Kopf. Dazu fehlte mir die Kraft und als ich fast oben angekommen war, trank ich den letzten Tropfen Wasser. Ich wollte mich ausruhen. Lange ausruhen. Aber ich hatte keine Ruhe. Schaute auf mein Handy und sah, dass ich ja kurz vor dem Mittelpunkt des Rheinsteiges war. Und wenn ich Glück hätte, dann wäre das Gasthaus dort oben geöffnet. Mit der Hoffnung lief ich weiter.

      Oben nun endlich angekommen ging ich zum Gasthaus und setzte mich in den Biergarten unter einen Sonnenschirm.
      Ich hatte jetzt ein wenig Hunger, bekam aber leider nichts mehr, da ich zu spät dran war und die Küche schon geschlossen hatte. So begnügte ich mich mit kalten Getränken und unverständlicher Weise begann ich in der Mittagshitze zu frieren. Ich verbrachte etwa zwei Stunden dort bevor ich wieder aufbrach.
      Im Abstieg nach Oberlahnstein meldete sich auch mein Magen wieder. Verdammt!

      Im Ort angekommen kämpfte ich mich zum Supermarkt und dann letztendlich wieder bergan.

      Es war etwa 18 Uhr als ich mein Tagesziel erreichte. An der Grillhütte oberhalb von Braubach wollten wir gestern Abend schon sein. Jetzt stand ich einen Tag später alleine hier.

      Ich inspizierte die Hütte und entschied mich heute Nacht auf dem Boden zu schlafen, kramte meine Isomatte aus dem Rucksack und legte mich außerhalb der Hütte auf eine der Bänke und schlief ein. Ich wachte etwas später wieder auf da ständig Leute vorbei kamen. So stand ich wieder auf und filmte ein bisschen. In dem Moment kamen zwei Reiterinnen und fragten mich ob ich von Ihnen und ihren Pferden ein Foto mit der Marksburg im Hintergrund machen würde.
      Klar doch, mache ich gerne. Als sie weg waren stellte ich meine Kamera auf um von diesem traumhaften Ausblick eine Timelapse zu machen. Es dauerte nicht lange und ein älteres Ehepaar kam. Sie nahmen auf mich Rücksicht und setzen sich hinter die Kamera.
      Eigentlich war ich müde und wollte schlafen. Doch die beiden blieben noch bis es schon fast dunkel war.
      Ich bekam von Soulboy eine Voicemail. Er war gut zuhause angekommen aber es ging ihm dreckig. Er sagte mir, ich solle auf mich aufpassen und wenn es mir nicht gut geht doch lieber auch hier abbrechen. Wir würden unser Projekt zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen. Wir waren ja nicht hier um den Rheinsteig an einem Stück zu gehen, sondern für ein Filmprojekt. Es wird so viel getrickst und niemandem fällt es auf, wenn wir im nächsten Jahr die zweite Hälfte des Weges filmen. Und einzig wichtig ist, dass wir dieses Projekt gemeinsam zu Ende bringen. Zusammen hatten wir viel mehr Möglichkeiten und dazu kommt ja noch die Erkenntnis, dass zwei kreative Köpfe noch viel mehr schaffen können.
      Ich hatte nun auch keine Kraft mehr um all das alleine zu filmen. Es war nicht mehr das, was wir uns vorgestellt hatten.
      Nachdem ich den ganzen Abend mit Durchfall zu kämpfen hatte und mir ständig einen Platz im Gebüsch suchen musste, kam ich nun zur Erkenntnis und beschloss einfach mal vernünftig zu sein. Und so buchte ich mir in der Nacht noch ein Zugticket nach Hause und als ich hier oben letztendlich alleine war, legte ich mich schlafen.

      Die Nacht überstand ich nicht ohne wieder vor die Hütte gehen zu müssen. Es war gegen 1 Uhr. Bei der Gelegenheit baute ich meine Kamera ab welche immer noch aufnahm und ging schlussendlich schlafen.

      Es wurde gerade hell als ich aufwachte. Ich packte alles zusammen und schlenderte langsam nach Braubach ins Tal. Im Supermarkt kaufte ich mir noch das allernötigste und schon saß ich im Zug zurück nach Koblenz. Ich hatte fast 2 Stunden Aufenthalt und wollte dennoch nachholen, was uns vor 2 Tagen vergönnt geblieben war und stand um 9 Uhr am Deutschen Eck. Genau in dem Moment bekam ich von Soulboy eine Nachricht in der er mir mitteilte, er sei froh darüber, dass ich vernünftig war und kein Risiko einging. So fuhr ich dennoch mit einem seltsamen Gefühl nach Hause.

      Inzwischen haben wir uns für das nächste Jahr genau hier wieder verabredet. Wir wollen dieses Projekt gerne zusammen zu Ende bringen. An ein paar Filmschnipseln habe ich euch Teilhaben lassen. Das lässt euch ein kleines bisschen vermuten wie der Film am Ende aussieht. So ein kleines Projekt macht man auch nicht nebenbei. Dazu gehört viel Herzblut , Enthusiasmus und Liebe. Und dies wird auf jeden Fall fortgesetzt. Wer möchte kann uns oder der offiziellen Instagram Seite des Nord Süd Trails folgen, denn dort gibt es immer mal wieder Fotos oder kurze Videos.

      Wir hatten eine wundervolle Zeit. Haben zusammen gelacht und geflucht. Wir erlebten uns in den stärksten und schwächsten Momenten. So wie das Leben auch einfach nur ist…..

      …Fortsetzung folgt!
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    • Day 2–3

      Braubach und Rüdesheim

      October 9, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 22 °C

      Ankunft in Braubach-geführter Rundgang auf der Marksburg, eine sehr schön erhaltene Burg, gut ausgestattet.
      Weiterfahrt nach Rüdesheim
      Ausflug Musik und Wein, ein Museum mit alten Musikinstrumenten, welche wie von Geisterhand von selbst spielten. Spaziergang durch die Drosselgasse.Read more

    • Day 7

      Marksburg und Ruppertsklamm

      July 28, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 21 °C

      Heute Nacht in der Hütte an der Ruppertsklamm geschlafen. Traumhafter Ort mit Quelle direkt vor der Tür. Sozusagen fließend Wasser 😁
      Es regnet die ganze Nacht aber das war für den Abstieg durch die Klamm eher positiv. Mehr Wasser, mehr Abenteuer 😁
      Jetzt Mittagspause auf der Marksburg und ich darf hier meine Akkus laden.
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    • Day 3–5

      2 Tage in Braubach am Rhein.

      October 27, 2023 in Germany ⋅ 🌧 13 °C

      Nach 2 Tagen Dauer -🌧️ und etlichen 🚧 auf der Autobahn jetzt am Rhein angekommen. Und.....hier scheint sogar die 🌞

    You might also know this place by the following names:

    Braubach, براوباخ, Браубах, برواباخ, ブラウバッハ, 布劳巴赫

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