Germany
Damshagen

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Travelers at this place
    • Day 9

      Viel weites Land und einsame Küsten

      July 1, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 20 °C

      Von Travemünde nach Wismar über Boltenhagen, Kap Hohen Wieschendorfer Huk , Fliemstorfer Baum; 67 Kilometer, 470 Höhenmeter

      Der heutige Tag beginnt am Hafenbahnhof in Travemünde. Nach dem Besuch der Lübecker Freunde gibt es keinen Grund auf dem recht langweiligen Radweg zurück nach dem Lübecker Ortsteil Travemünde zu fahren. Außerdem handelt es sich nicht um eine „Grenzstrecke“, also kein Stilbruch. Kurzum: wir fahren mit dem Zug nach Travemünde und danach geht es mit der Fähre auf die Halbinsel Priwall.

      Am Ende der Halbinsel verlief einst die deutsch-deutsche Grenze. Wir fahren vorbei am Sportboothafen von Travemünde und auch am Wahrzeichen von Travemünde, dem Viermaster Passat. Zu seiner aktiven Zeit segelte er unter anderem viermal um das Kap Hoorn, heute ist es ein Museums- und Hotelschiff. Am Ende einer ehemaligen Gartenanlage verlassen wir Schleswig-Holstein und kommen nach Mecklenburg.

      Wir folgen auch heute dem Auf und Ab der Küste. Nur an ganz wenigen Stellen (bei Tarnewitz nach Boltenhagen) müssen wir etwas ins Landesinnere ausweichen. Selbst der Ostseeküstenradweg wurde in den letzten Jahren über einige Streckenabschnitte näher an die Meeresküste verlegt, was in einigen Karten und elektronischen Dateien noch nicht vermerkt ist. Die ersten zwanzig Kilometer (bis Höhe Steinbeck) können wir deshalb dem gut ausgebauten und beschilderten Radweg folgen.

      Was uns sofort beeindruckt ist die unendliche Weite des Landes, sind landseitig die großen Felderlandschaften und meerseitig die einsamen Küstengebiete. Überhaupt treffen wir hier viel weniger Menschen als in Schleswig-Holstein, viel weniger Strandbesucher. Viele Menschen sind zwischen 1950 und 1989 hierher gekommen in ihren Herzen das Verlangen nach Ferne, nach dem Westen und sie wollten diese Sehnsucht verwirklichen. Zahlreiche Männer, Frauen und auch Kinder haben die Flucht mit dem Leben bezahlt.

      Auf dem Weg nach Wismar stoßen wir immer wieder auf Spuren der deutschen Teilungsgeschichte. Beispielsweise Dorf und Gut Rosenhagen. Der Gutsbesitzer war Anfang des 20. Jahrhunderts eng vertraut mit Kaiser Wilhelm II., zog daraus sicher erhebliche Vorteile. 1945 brachte dann einschneidende Veränderungen. Alle Güter mit einer Größe von mehr als 100 ha wurden enteignet. Gleichzeitig kamen die Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten. Das Gut wurde unter anderem eine Flüchtlingsunterkunft. Die Flüchtlinge wurden sesshaft, ließen sich in der Umgebung nieder. Die Flüchtlingswelle in Richtung BRD wurde in der Folgezeit immer größer. Im Rahmen verschärfter Grenzsicherungen wurden in den folgenden Jahren Teile des Gutes abgerissen. Gerade finden große Baumaßnahmen auf dem Areal und im Restgebäudebestand statt, eine Ferienhaussiedlung wird entstehen.

      Kurz vor dem Ort Steinbeck verlassen wir den ausgeschilderten Ostseeradweg. Wir biegen ab auf einen schmalen Wanderpfad. Hinter einigen Büschen schwer erkennbar wird auf einem Schild vor den Gefahren der Steilküste mit ihren Abbruchkanten gewarnt. Immer am Meer entlang folgen wir diesem Mountainbikepfad die nächsten acht Kilometer bis wir unmittelbar vor Boltenhagen wieder auf den Radweg treffen. Es ist der schönste Küstensbschnitt unserer bisherigen Tour. Auf den Anhöhen wunderbare Ausblicke in die Mecklenburger Bucht, später in die Boltenhagener Bucht, in den „Tälern“ idyllische einsame Strandsbschnitte. Der Pfad führt durch Wiesen, in denen uns die Gräser bis zur Hüfte reichen.

      Boltenhagen ist eines der ältesten deutschen Seebäder mit einem mehrere Kilometer langen Sandstrand und einer wieder errichteten Seebrücke. Zahlreiche Villen aus der Bäderarchitektur- bzw. Gründerzeit in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts liegen an der Strandpromenade.

      Auf dem Radweg geht es weiter entlang der Wohlenberger Wiek. Beim Campingplatz „Liebeslaube“ verlassen wir die ausgeschilderte Route und biegen ab auf unbefestigte Pfade um an der Küste entlang das Kap Hohen Wieschendorfer Huk zu umfahren. Die nächsten 15 Kilometer werden wir uns auf teilweise abenteuerlichen Wegen streng entlang der Küste fortbewegen. Erst nach Wendorf, kurz vor der Wismarer Werft kommen wir wieder zurück auf den Ostseeküstenradweg, dem wir die letzten wenigen Kilometer bis zu unserem Hotel in Wismar folgen.

      Die Hansestadt Wismar mit ihren Giebelhäusern und den backsteingotischen Kirchen besitzt einen der größten mittelalterlichen Stadtkerne Deutschlands und gehört deshalb zu Recht zusammen mit Stralsund zum UNESCO Weltkulturerbe. In einem vierstöckigen Jugendstilbau an der Kreuzung Krämerstraße und Lübsche Straße gründete 1881 Rudolph Karstadt sein erstes Kaufhaus.

      In Wismar endet der erste Abschnitt unserer Tour rund um Deutschland. Fortsetzung folgt voraussichtlich im Herbst.
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    • Day 1

      Gut Stellshagen

      July 2, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 20 °C

      Abfahrt mit Rädern, Kitesachen, One-Wheel, Grill, Proviant, Diesel und Wasser...mehr geht nicht. Gewicht: exakt 3500 kg....wie gesagt...mehr geht nicht.
      Abends haben wir einen Spaziergang über das Gut mit vielen Häusern und tollen Parkanlagen gemacht.Read more

    You might also know this place by the following names:

    Damshagen

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