Germany
Großlittgen

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Travelers at this place
    • Day 11

      Tag 11 - Dann geh doch zu Netto!

      May 12, 2022 in Germany ⋅ ☁️ 19 °C

      Ca. 2 Km vor Kloster Himmerod hatte ich endlich einen Lagerplatz am Tag zuvor gefunden. Die Strecke war traumhaft, aber kein Platz zum Zelten war dabei. Nach über 30 Kilometern, die sehr anstrengend auf und ab gingen, schlafe ich wie ein Stein am Waldrand an einen großen Feld.
      Am Morgen stelle ich fest, dass mindestens zwei Rehe nur wenige Meter entfernt von mir geschlafen habe 😱

      Bequem geht es über Feldwege zum Kloster, an dem auch am frühen Morgen schon einiges los ist. Erfreut finde ich eine Ladestation mit Stecker- und USB-Anschlüssen! Kostenlos, nur Pfand zum Verschließen der Box. Also Handy angedockt und auf zum Anlage erkunden.
      Die Klosterkirche kann mich nicht allzu sehr begeistern. Meiner Meinung nach spürt man, dass es keine alten Mauern sind. Die im 17. Jahrhundert erbaute Klosterkirche fiel dem WK II zum Opfer und wurde originalgetreu wieder aufgebaut.
      Mehr beeindruckt mich die Tatsache, dass Bernhard von Clairveaux 1135 dort war und das Kloster gestiftet hat!

      Da es immer voller wird schnappe ich mir mein Handy und ziehe weiter. Nachdem ich gestern der Lieser gefolgt bin, begleitet mich heute die Salm. Sie erinnert mich ein wenig an die Dhünn, an der ich als Kind viel Zeit verbracht habe.
      Sehr schöne Pfade und Wege wechseln sich ab. Immer bin ich von Wald in den schönsten Grüntönen umgeben und die Sonne strahlt unablässig. Fantastisch! 🌞

      Zum Eifelsteig ist der Mühlenweg an Lieser und Salm hinzugestoßen und naturgemäß wandere ich nun auch immer wieder an alten Mühlgebäuden vorbei. Die meisten sind in Privatbesitz und ich bin ein ganz klein bisschen neidisch 😁

      Auf einmal sehe ich Absperrband flattern! Oh nein, eine eingestürzte Brücke - und nun?
      Da hat doch tatsächlich ein lieber Mensch (vielleicht die Besitzer der Mühle in direkter Nähe?) eine Leiter an die Überreste gekettet und ich kann sie einfach emporklettern - Danke!

      Ich mache mir Gedanken, wo ich endlich wieder etwas einkaufen kann. Auch Manderscheid war ein Reinfall gewesen. Lebensmittelgeschäfte gab es nur außerhalb und der einzige Bäcker macht um 13 Uhr zu 😳
      Mein Handy sagt mir, in Landscheid soll es einen Netto geben, direkt am Weg 😱
      Hoffnungsvoll stapfte ich durch die Hitze, kämpfe mich eine fiese Steigung unter einer Autobahn hoch und seufze auf dem folgenden Stauweg. Herrlich, wie sich der Staub auf meinen Beinen mit der Sonnecreme und dem Schweiß verbindet. Nein, es ist keine Sonnebräune, ich bin einfach nur dreckig 😂
      Und dann, dann, das gelobte Land namens Netto!

      Zuerst zum Bäcker und zwei riesen Baguettbrötchen verputzt, dazu Kaffee - Heaven, I'm in heaven 🎶
      Dann kaufe ich bei Netto soviel ich tragen kann 😁Apfel, Schoki, MezzoMix (finde ich plötzlich super lecker 😋 ), Süßigkeiten, Wasser und ein Meloneneis. NomNomNom, mein armer Rucksack platzt fast und ich muss die Gurte erst mal wieder neu einstellen, damit er wieder vernünftig sitzt...

      Wieder geht es über malerische Feldwege und schließlich zurück an die Salm mit ihren idyllischen Pfaden. Der Weg ist heute sehr entspannt zu laufen, im Höhenprofil tut sich nicht viel. Das ist auch mal schön nach den letzten Tagen 🥴

      Bruch erreiche ich über eine Umleitung, da eine Brücke beschädigt ist. Das erfahre ich von einem älteren Herren, der auf dem Dorfplatz sitzt und mir "Hallo Wanderer, komm doch mal her" entgegen ruft. Er erzählt mir viel über den wirklich schönen Ort, alte Keramikbacköfen, die alte Ölmühle, die Burg Bruch (jetzt ein B&B) und vieles mehr. Irgendwann muss ich mich aber doch loseisen und verabschiede mich. Möge er noch lange dort sitzen und Wandere mit seinen Geschichten erfreuen!
      Auf dem Marktplatz gibt es übrigens auch einen Trinkbrunnen👍🏼

      Ich besichtige die alte Ölmühle (frei zugänglich) und komme schließlich auch an der Burg vorbei.
      Der ältere Herr sagte noch zu mir, wäre ich ein bisschen früher gekommen, dann hätte ich sie für drei Millionen kaufen können. Dumm aber auch, denn besichtigen kann man sie ansonsten nur noch als Gast des B&B.

      Seit wann gibt es eigentlich die Maitanne? 🤔

      Langsam wird es Zeit, mir Gedanken um einen Schlafplatz zu machen. Irgendwo zwischen Gladbach und Greverath sieht es für mich laut Karte ganz gut aus. Bis zu dem sehr verschlafenen Ort Gladbach folge ich dem namensgebenden Bach auf einem weiteren schönen Pfad (der Pfadanteil in den letzten Tagen lässt jedes Wanderherz höher schlagen!), dann steige ich einen kurzen knackigen Pfad auf und befindet mich in einem stillen schönen Waldstück. Am Waldrand stehen locker Kiefern, Lärchen und Laubbäume - hier gefällt es mir.
      Ich verlasse den Weg und biege in den Wald ab, kurz danach habe ich einen sehr schönen Spot gefunden. Schön geschützt, ein paar Meter vom Waldrand entfernt in den Wald hinein.

      Der Wind weht leicht, das Sonnenlicht tanzt zwischen den Bäumen und ich fühle mich so wohl, dass ich erst mal gar nichts machen möchte. Also rolle ich nur schnell meine Evazote aus, nehme meinen Rucksack als Kopfkissen und schaue beglückt in die Baumwipfel. Dabei lausche ich einem prächtigen Froschkonzert (Spoiler: Das Konzert war so erfolgreich, dass die Sänger:innen die ganze Nacht vielstimmig durchsangen 🐸🐸🎶🎵)

      Ein weiteren eindrucksvoller Tag auf dem Eifelsteig geht zur Neige und mir wird bewusst, dass mich nur noch zwei Etappen von Trier trennen...
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    Großlittgen, Grosslittgen

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