Germany
Kahlenberg

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Travelers at this place
    • Day 3

      Der Landregen

      October 2, 2022 in Germany ⋅ 🌧 10 °C

      Was wir gestern erwartet hatten ist dann heute eingetreten: Dauerregen bis zum Nachmittag. Also haben wir keine Chance, dem Regen auszuweichen und müssen quer durch. Außerdem hält uns in unserer Unterkunft auch nichts länger als unbedingt nötig und so stapfe ich noch vor der Dämmerung durch Regen und Matsch zum Pferdestall. Die Mädels haben die Nacht scheinbar entspannter verbracht als die letzte. Kraftfutter verschmäht Inima noch immer, Heu aber immerhin mümmelt sie etwas und auch Curly scheint happy auf der Painthorse Ranch. Sie genießt die Bewunderung und Abwerbungsversuche.
      Beide Pferde haben heute morgen leicht angelaufene Beine, die letzte Etappe hat ihre Spuren hinterlassen. Richard zeigt uns vor dem Frühstück auf der Karte noch unsere heutige Route, es sind wieder knapp 18km mit ähnlich viel hoch und runter wie gestern.
      Wir stehen immer wieder im Scheunentor und blicken hinaus in den Regen, unschlüssig ob wir nun losgehen. Irgendwann bepacken wir aber unsere treuen Pferde, schützen unsere Sättel und stapfen los. Nach 1-2 motivierten Kilometern mit sanftem bergab auf einfachen Wegen sind wir warm gelaufen, der Regen sieht wie immer von innen schlimmer aus, als wenn man unterwegs ist und auch die Pferdebeine sind wieder klar.
      Der Weg gefällt uns gut, bei den rutschigen Verhältnissen freuen wir uns über breite, einfache Wege. Über sanfte Weidehügel geht es vorbei an Windrädern Richtung Märchenwald auf dem Ernstberg - immerhin auf knapp 700m. Dort traben wir fleißig die Waldwege hoch bis es zu steil wird, und die Ladies uns tapfer mit voller Hinterhandkraft im Schritt bergan tragen. Der Regen und das diesige Wetter tragen ihren Teil zur mystischen Stimmung im Wald bei. Das ist ein Abstecher, der sich lohnt. So richtig in Pausenstimmung kommen wir heute nicht, irgendwann machen wir aus Vernunftgründen eine Viertelstunde Rast und lassen die Pferde am Waldrand grasen. Inima tritt sich im Schreck vor - wissen wir wieder nicht - wieder ihren Hufschuh hinten links ab. Alles aber glimpflich verlaufen, kaputt gegangen ist diesmal nichts. Leider hat Richard uns an einer ungünstigen Stelle über die Bundesstraße schicken wollen, wir müssen hier etwas improvisieren und überqueren eine Wiese und dann mutig die Straße und auf der gegenüberliegenden Seite einen kleinen Graben bis wir wieder auf Wanderwegen angekommen sind. Hier geht es noch mal richtig steil bergauf, Inima macht Tempo, wir drei müssen irgendwie mit… Curly ist insgesamt deutlich ruhiger als gestern, zum Teil wirkt sie müde, fängt sich aber immer wieder und macht einen super Job. Inima möchte unterwegs am liebsten die ganze Futterentbehrung der letzten Tage aufarbeiten und ist sehr am Gras, und seien es noch so kleine Halme interessiert. Schnell laufen, dann hat sie Zeit zum Fressen bis Curly kommt, scheint sie zu ihrer Taktik erkoren zu haben. Zum Schluss wird es nochmal richtig rutschig als wir das - wie wir später von unseren Gastgebern erfahren - Fuchsloch durchqueren.
      Heute bilden Mario und Jenny unser Empfangskomitee, die Pferde bekommen Wasser und dürfen - ja, pünktlich zu unserer Ankunft hat der Regen aufgehört - noch ein paar Stunden auf die Weide.
      Wir organisieren den beiden aber für die Nacht Boxen oben am Stall, Mario räumt dafür mal schnell die Scheune leer und baut 2 Boxen rein. Nach der Erfahrung der letzten Nächte ist es in Pferdegesellschaft eindeutig entspannter für Hanni und Nanni.
      Wir sind diese Nacht in einer Schäferhütte untergebracht. Hat Ähnlichkeit mit einem großen Holzfass, ist picobello sauber, schön eingerichtet und mollig warm beheizt. Jenny nimmt uns unsere durchnässten Kleider, Schuhe und Schabracken zum trocknen im Heizungskeller ab, wir genießen im Badezimmer Fass nebenan eine warme Dusche und dann danach bei der Familie neben dem knisternden Ofen selbst gebackenen Kuchen. Vor dem Ofen kuriert sich ein krankes Huhn aus, die Katze schmust, der Hund ist süß und wir fühlen uns schon in die Familie aufgenommen.
      Die Mädels sind heute beide zu aufgeregt zum Fressen (später sollte sich noch herausstellen dass es Curly einfach nicht geschmeckt hat), gewöhnen sich aber immerhin einigermaßen in ihren Boxen ein und nach unserem Abendessen mit Familie Schuh bekommt Inima sogar ein paar Happen Mash runter.
      Auch heute leuchtet über uns wieder ein funkelnder Sternenhimmel.
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    • Day 2

      Hinter Gittern

      October 1, 2022 in Germany ⋅ 🌧 9 °C

      Wenn man am Ende des Tages im Sheriffs Office hinter Gittern landet… (und nein, ich meine nicht die Pferde in Gitterboxen, sondern Leyla und mich)
      Doch erstmal zurück auf Anfang:
      Morgens in Kelberg erwartet uns im Stall ein vom Abend bereits bekanntes Szenario: Curly und Inima fixieren argwöhnisch und angespannt den Ausgang. Das Heu liegt beinahe unangetastet da, ob sie am Wasser waren lässt sich nur erahnen. Ihr Durst im weiteren Verlauf des Tages verschafft uns dann Klarheit. Wohl haben die Ladies sich wohl nicht gefühlt.
      Anita serviert uns ein reichhaltiges Frühstück, von dem wir uns noch unser Lunchpaket packen können. Noch ein paar Familiengeschichten und Wegetipps gibt sie uns mit. Bis wir den Stall gemistet und die Pferde gesattelt und bepackt haben ist es nach 11. Aufgrund der Wettervorhersage wollten wir früher nicht los, in der Hoffnung, die heutige Etappe ohne Starkregen und Sturm zu erleben.
      Der Pfad zu Beginn ist unwegsam, steil bergan und rutschig. Oben angekommen ist uns warm und wir suchen einen geeigneten Platz zum Aufsteigen.
      Curly ist noch ziemlich elektrisch aufgeregt und auch Inima ziemlich auf Zack. Wir suchen einen Weg zum Traben, um etwas Spannung raus zu lassen, so richtig reicht das aber nicht. Dann kommen wir auch noch an einem Hundezwinger und einer Schafherde vorbei. Die Stütis sind brav, aber mit ruhigem Wanderreiten hat das bis hier noch nichts zu tun. Doch die Kilometer regeln das schon und als es auf einsamerem Wegen bergauf Richtung Wald geht kommt auch Curly zur Ruhe.
      Im weiteren Verlauf versperrt uns ein umgefallener Baum den Weg und wir machen einen Umweg, einmal komplett runter, dann wieder hoch…
      An einen schönen Weiher rasten wir ausgiebig und satteln die Pferde im Sonnenschein ab. Wir genießen unser Lunchpaket und die Pferde das saftige Gras.
      Auf lang gezogenen Bergaufetappen merken wir den Damen nun so langsam leichte Ermüdung an, sie bringen uns aber tapfer bis zu Bonnie und Richard-Clyde auf die Painthorse Ranch.
      Hier stehen über 30 Pferde und es sind noch ca 15 weitere Reiter untergebracht.
      Der Stil ist bis ins kleinste Detail auf American Ranchlife ausgelegt. Wir sind im Sheriff Office eingebuchtet: originell, dreckig und kalt.
      Den Pferden aber geht es im Stall gut, nach dem leckeren Essen gibt es Schnaps, unterm Strich alles ok also.
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    You might also know this place by the following names:

    Kahlenberg, Q30651401

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