Germany
Molitz

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Travelers at this place
    • Day 201

      Letzte Etappe: Bahn mit Hindernissen

      May 16 in Germany ⋅ 🌬 24 °C

      Wir hatten nicht richtig geschaltet und unsere Rückreise auf die Vorpfingstwoche terminiert. Das führt dazu, dass die Autoverleihfirmen gegenwärtig Mondpreise aufrufen und wir dadurch für die einfache Strecke Hamburg-Stralsund nahezu 500 € für ein Auto hätten bezahlen dürften. Also Rückreise mit der Bummelbahn.

      Aparterweise ist nun aber gerade auch noch die Verbindung Hamburg - Rostock bis Pfingsten durch Bauarbeiten lahmgelegt, wodurch die Strecke momentan nur mit Ersatzverkehr, sprich Autobussen, bedient wird. Begeisterung!

      Also Weiterreise dann mit der Ersatzvariante 2, dem ICE Hamburg-Berlin und von dort dann nach Umstieg Hauptbahnhof weiter nach Stralsund. Toll!

      Am Folgetag unserer Ankunft in Deutschland besuchten wir nachmittags unsere Freunde in Rellingen bei Hamburg. Es gab viel zu erzählen. Unser Sohn stieß später dann auch noch hinzu. Er ist beim Technischen Hilfswerk in Harburg ehrenamtlich engagiert und war in diesem Rahmen bereits am vergangenen Wochenende zum Hamburger Hafengeburtstag bei der Logistik voll eingespannt gewesen.

      Heute nun war er mit seinen Kollegen in Kiel gewesen und hatte dort per LKW eine Ladung solider Bodenplatten abgeholt und nach Hamburg-Allermöhe kutschiert. Dort richtet der THW-Landesverband Hamburg diesmal das alljährliche Pfingstlager für die Kinder und Jugendlichen der Landesverbände Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und eben Hamburg aus.

      Rund 800 Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 17 Jahren werden von Pfingst-Sonnabend bis -Montag erwartet, und hierfür müssen ausreichend Strom- Wasser- und Abwasseranschlüsse, Sanitärbereiche, Unterkünfte und Verpflegungsmöglichkeiten geschaffen und auch wieder abgebaut werden. Eine verantwortungsvolle und fordernde Aufgabe. Für die jeweilige individuelle Betreuung der Jugend sind dann vor Ort deren jeweilige Leiter der Ortsverbände zuständig.

      Die Rhododendren am und um das Haus der Freunde stehen gerade in voller Blüte und schufen einen vielfarbigen Hintergrund.

      Nach einer weiteren erholsamen Nacht im Flughafenhotel kam Benedikt heute, am 16. Mai, mit gepackter Tasche zu uns zum Frühstück. Anschließend half er uns, unser Reisegepäck im mit etwas Schwierigkeiten durch das Vier-Sterne-Hotel (!!!) georderte Taxi zu verstauen und begleitete uns anschließend noch bis zum Fernbahnhof HH-Altona. Dort setzte dann die von Ulrike online vororganisierte Gepäckassistenz der Deutschen Bahn ein, die uns entlang des gesamten über 200m langen Zug zu dessen Spitze half und dafür sorgte, daß wir wohlbehalten unsere Plätze erreichten.

      Benedikt zog anschließend von Altona weiter nach Allermöhe, um dort ab heute, Donnerstag, bis zum Pfingstmontag für das THW logistisch im Hintergrund mit die richtigen Strippen ziehen zu helfen.

      Hamburg Hauptbahnhof, jetzt gerade noch planmäßig 11:38h, plötzlich die Durchsage: voraussichtlich 90 Minuten Verspätung vor uns, da in Büchen die gesamte Oberleitung runtergekommen ist. Daher nun Umleitung über Celle und Lehrte und weiter nach Berlin. Die Anschlüsse sind dadurch natürlich nicht mehr gewährleistet. Die gebuchte DB-Assistenz für das umfangreiche Gepäck an den jeweiligen Bahnhöfen ist somit auch fraglich. Begeisterungssturm!

      Immerhin werden durch den Zugchef für die Reisenden zum Abholen an angekündigtem Ort kostenlos Wasser, kleine Schokoladentäfelchen und die zur Beantragung der Kostenerstattung bei ausreichend langen Fahrplanverspätungen erforderlichen Formulare bereitgestellt.

      Die Gepäckassistenz am Berliner Hauptbahnhof war mit zwei freundlichen Frauen pünktlich auf dem gedrängt vollen Bahnsteig zur Stelle und half uns beim Gleiswechsel. Der Reiseverkehr zu Pfingsten hat wohl bereits begonnen. Der als Ersatz für den durch die Verspätung verpaßten ICE gen Norden gewählte Zug fuhr - in Berlin Hauptbahnhof beginnend - nach Binz. Auch er war gut gebucht, doch gelang es uns dennoch zwei Sitzplätze ohne Reservierung zu ergattern.

      Um 18:32h langten wir endlich in der Hansestadt am Strelasund an. Dort war dann von der Gepäckassistenz der Bahn allerdings weit und breit nichts zu sehen. Wir hatten dennoch Glück, denn unser Wagen befand sich an der Zugspitze und da bis auf zwei alle übrigen Gleise unseres Hauptbahnhofs diesen zum Kopfbahnhof machen, befanden wir uns dadurch nah an der Eingangshalle, hatten also nur einen ganz kurzen Gepäckmarsch zu den vor dem Haupteingang wartenden Taxis zu absolvieren.

      Aber dort ereilte uns fast die Rache der Provinz. Die Taxiversorgung ist hier in der Stadt schon tagsüber nicht optimal, wird abends dann sehr lückenhaft und ist nachts fast nicht mehr vorhanden. Es stand derzeit nur ein einziger Wagen wartend vor dem Portal, zwar immerhin ein Kleinbus, jedoch meinte der Chauffeur zunächst, er könne uns nicht fahren, er sei vorbestellt. Leise Panik. Schließlich wurde die Vorbestellung offenbar doch noch storniert, so daß wir die letzten knapp drei Kilometer bis zu unserer Haustür dann noch samt Gepäck bewältigt bekamen, allerdings zum stolzen Taxameterpreis von annähernd 12 Euro.

      Für die letzte Etappe Hamburg-Stralsund benötigten wir auf diese Weise auf der Schiene sage und schreibe 8 1/2 Stunden.

      Fidibus, der Chef unserer Katzen-Viererbande, begrüßte uns so, als wären wir nur kurz verreist gewesen und war über unsere erneute Anwesenheit sichtbar hoch zufrieden.
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    You might also know this place by the following names:

    Molitz, Q46552012

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