Germany
Stahlbrunnen

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Travelers at this place
    • Day 64

      Tag 61: Von Bamberg nach Staffelstein

      June 10, 2022 in Germany ⋅ ☀️ 21 °C

      Ein Geschenk. Das Geschenk der Freiheit. Und so nehme ich mir heute die Freiheit, meine Tour umzuplanen. Eigentlich hatte ich vor, von Bamberg in Richtung Nürnberg an dem 1845 fertiggestellten Ludwig-Donau-Main-Kanal (kurz Ludwigskanal, benannt nach Ludwig I. von Bayern) entlang zu radeln. Von der Nordsee bei Rotterdam bis zum Schwarzen Meer bei Constanta konnte man auf ihm und den den Kanal angrenzenden Wasserstraßen reisen. 100 Schleusen bewältigten den Höhenunterschied von 264 Metern. Erst 1950 wurde er "aufgelassen", Nachfolger wurde der Main-Donau-Kanal.
      Es wäre bestimmt eine schöne und interessante Strecke geworden, aber mich zieht es dann doch zu der Quelle des Mains. Von der Mündung bis...nur nach Bamberg? Das fehlt etwas. Der Main begleitet mich nun schon seit fast 500 km, da möchte ich auch sehen, wo sein Ursprung ist. Aber welcher Ursprung? In Kulmbach entsteht er, aus dem Zusammenfluss des Roten und Weißen Mains. Der Weiße entspringt im Fichtelgebirge unterhalb des Ochsenkopfes, der Rote beginnt seinen Lauf südlich von Bayreuth. Kurz auf die Karte geblickt und ich weiß, wohin es mich treiben wird.
      Mit Bamberg verlasse ich endgültig das fränkische Weinland, ab jetzt geht's nur noch ums Bier. Und eigentllich fängt das Bierfranken ja schon in Bamberg mit seinen neun! Brauereien an. Eine verlässliche Statistik über die Anzahl der hiesigen Brauereien gibt es nicht, aber zumindest die Oberfranken behaupten, in der Region mit der höchsten Brauereidichte zu leben. Über 260 Brauereien sollen es sein!
      So verlasse ich Bamberg in der Erwartung auf Hopfen und Malz. Fehlanzeige. Der Mainradweg führt mich durch unbedeutende kleine Ortschaften und ewig an der Straße entlang. Schön ist es hier nicht. So beschließe ich, den offiziellen Radweg zu verlassen und mich von meiner App Komoot führen zu lassen. Gut so. Ich treffe zwar weiterhin auf nichts, was mit der Bierbrauerei zu tun hat, noch nicht mal auf nen schönen Gasthof oder nen Keller, aber immerhin ist der Weg recht schön. Es ist flach hier. Das Heu ist schon eingefahren, die Wiesen nur braun. Nur, wenn man näher hinguckt, sieht man das Grün der neu nachwachsenden Halme. Aber immerhin besser, als nur an der Straße entlang zu fahren.
      Auf einem Seitenweg stoße ich auf ein altes Wiesenbewässerungssystem. Zweimal im Jahr wurden die Wiesen über ein spezielles Schleusensystem für die Ertragssteigerung bewässert, so ganz verstehe ich die Beschreibung allerdings nicht. Aber die alten Schleusenanlagen sehen schon sehr imposant aus. Und die Art der Bewässerung wurde auch erst in den 70er Jahr mangels Effektivität eingestellt. Heuernte mal ganz anders.
      So erreiche ich Bad Staffelstein, einen echt eingeschlafenen Ort. Überhaupt, die ganze Gegend hier wirkt ärmlich und zurückgeblieben. Vielleicht ist es auch der bedeckte Himmel und die schwülwarme Luft, aber so richtig wohl fühle ich mir hier nicht.
      So freu ich mich echt total, als ich in Staffelstein ankomme und wieder auf meine liebe Karin treffe. Klar doch, dass sie mir mit ihrem Willi hinterhergereist ist...
      Und schön ist, dass heute abend der Gasthof Schwarzer Adler Schlachtfest hat...., das Bier und die Schnäpse schmecken...gute Nacht
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