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  • Day 5

    Tag 5: Chheubas - Phakding

    October 1, 2023 in Nepal ⋅ ☁️ 12 °C

    13,2 km, 630m auf, 710m ab

    Wir gingen wieder früh los, denn heute ging es nun eine lange Etappe bergab … und auf was für einem Weg. Er bestand aus großen Steinen, war voller Schlamm und Eselkacki und richtig steil. Das ganze ging ca zwei Stunden (reine Gehzeit). Mein rechtes Knie schmerzte, es war einfach überlastet. Auf dem Weg kamen uns wieder diverse Eselgruppen entgegegen - teilweise an recht engen Stellen. An der einen Stelle drängelte sich ein Esel an dem anderen vorbei - ich dachte eigentlich ich stehe sicher aber der Henkel der Gasflasche streifte meinen Rucksack und ich hab fast einen Abgang gemacht. Was für ein Schreckmoment. Achja, ich vergaß, dass es mal wieder regnete, das machte richtig Laune. Kurz vor Mittag hatte David sein Tief, seine Schulter schmerzte so sehr. Wir schleppten uns zum Lunchspot und waren - mal wieder - am Rande der Erschöpfung. Sogar Furba machte sich Sorgen und massierte David die Schulter locker. Das half ein Bisschen. Die Pause tat wieder gut. Wieder rafften wir uns auf und gingen weiter.
    Plötzlich kreuzten sich die Wege mit dem Touri-Strom aus Lukla. Hier landen die Massen per Flugzeug und laufen ebenfalls nach Phakding. Von einsamen Wegen und Ländereien waren wir plötzlich auf dem „Highway“ umgeben von etlichen Wanderern. Ein komisches Gefühl, denn nun wurde es Ernst. Wir waren zumindest für die nächsten Etappen in der Everest-Maschinerie. Wir genossen trotzdem den Weg. Kurz vor dem Ziel entdeckte ich leider aur jeder!! Seite meiner Fersen eine große Blase. Was für ein Scheiss! Das konnte doch nicht sein. Der Knöchel, das Knie und nun beide Füße… mit letzten Kräften humpelte ich noch 30min weiter, bis wir endlich im Hotel waren. So konnte es nicht weitergehen. Ich war mir nicht mehr sicher, ob es überhaupt nach Namche schaffen würde und es liefen Frustrationstränen. Ich war definitiv an einer körperlichen Grenze angekommen. Warum ließ mich mein Körper so im Stich noch bevor es eigentlich in die hohen Berge ging. Ich hatte Angst vor dem nächsten Tag. Die Etappe nach Namche ist entscheidend, denn sie geht über 800m hoch. Das musste ich irgendwie schaffen. David umarmte mich ganz fest und tapte alles was möglich war. Ich hatte festen Wandersiegeswillen in mir.
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