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  • Day 6

    Tag 6: Phakding - Namche Bazar:

    October 2, 2023 in Nepal ⋅ ☁️ 10 °C

    10 km, 840m auf, 110m ab

    Wieder starten wir sehr früh und liefen erstmals an riesigen Wandergruppen vorbei. Bisher hatten wir eigentlich fast immer 2-4er Gruppen gesehen. Nun waren es 15 Leute und mehr. Schnell weg oder überholen lautete das Motto. Es ging erst auf und ab, über Hängebrücken, Treppen, durch Wälder bis zum Checkpoint - dem offiziellen Eingang es Nationalparks. Es war glücklicherweise nicht voll. Nach ca 30 min hatten wie unsere TIMS Cards und geprüft von dem Militär durften wir rein: in die große weite Welt des Himalaya. Die letzte Station bevor es dann lange bergauf ging nutzte ich noch für eine Nudelsuppe, die mir später Superkräfte verleihen sollte. Denn es ging heute gut. Mir tat das Knie bei jedem Schritt weh aber ansonsten konnte ich laufen und war einfach voller positiver Energie. Wir kreuzten mehrere Male den reißenden Fluss über schwankende Hängebrücken. Die Letzte hatte es in sich: In rund 50 Metern Höhe liefen wir von einer Klippe zur anderen über den Fluss. David freute sich und lief mit Handy los. Ich hinter her und merkte mit jedem Schritt wie sich die Höhenangst durch den Körper arbeitete. Als David dann in der Mitte stehen blieb, mich filmte und ich noch an ihm vorbei musste, musste ich richtig gegen die Angststarre meines Körpers arbeiten. Schritt für Schritt ging es weiter und je näher ich der anderen Seite kam, desto mehr bildete sich der Panik-Tränen-Kloß im Hals. Geschafft - pustend wartete ich auf der anderen Seite, und es musste einach raus. Die Paniktränen liefen - vielleicht war es einfach alles zu viel. Aber dennoch war es wieder eine neue Grenze, die ich gemeistert hatte. Bäm! Denn ich bin alleine rüber gelaufen und habe es geschafft. Alle Leute waren total niedlich und sprachen mir gut zu. Wir waren alle im gleichen Boot, quasi Leidensgenossinnen - das schweißte zusammen und wir merkten den Zusammenhalt aller Wanderer auf der Strecke. Wir motivierten uns, grüßten uns und erzählten uns wie lange es noch bergauf oder bergrunter ging. Das tat gut, denn wir waren vor der Natur alle gleich gut bzw. schlecht gewappnet.
    Dann kam der große Anstieg. David und ich legten unsere erste Meisterleistung hin. Bergauf konnten wir … und so schwitzen wir uns bis hoch nach Namche und waren so richtig stolz! Mit einem Schokobrownie belohnten wir uns und natürlich einer neuen Runde Tshirts auswaschen. Das gab es nach fast jeder Etappe. Was für ein gutes Gefühl als wir im Bett lagen.
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