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  • Day 24

    El Nido

    December 30, 2023 on the Philippines

    El Nido ist wohl einer der bekanntesten Touri-Orte der Philippinen. Was eigentlich für uns vorab abschreckend wirkte, stellte sich als wahrer Glücksgriff heraus. Silvester stand vor der Tür und im mittelgroßen Küstenörtchen war mächtig was los in den Straßen. Viele aus der Keelooma-Bootsgruppe waren ebenfalls in El Nido - das konnte ja nur gut werden.

    David und ich düsten tagsüber mit dem Roller zum wunderschönen Duli Beach. Große Wellen rollten regelmäßig in die naturbelassene Bucht ein. Neben uns zog dies noch ein paar Surfer an. Ansonsten waren wir hier fernab von Touri-Ansammlungen und Tagesbootstouren. Nach einem kurzen Regenschauer, den wir glücklicherweise mit einen gekonnten Sonnentanz vertreiben konnten, ließen wir das Jahr 2023 Revue passieren. Viel Schönes, viel Schlimmes und viele Veränderungen waren passiert. Wir sprachen offen über das Gestern, das Jetzt und unsere Wünsche für das Morgen. Mit einem guten Gefühl und sehr viel Dankbarkeit für unsere unvergesslich schöne Zeit, aber auch mit viel Mut, Selbstbewusstsein und Vorfreude auf das Neue, wollten wir in 2024 starten.
    Das viele Reden hatte uns hungrig gemacht, also machten wir auf Heimweg noch einen kurzen Snack-Abstecher zum benachbarten Napcan Beach.

    Auf dem Rückweg nach El Nido passierte es dann: der Roller rutschte beim Abbiegen in der Kurve auf Rollsplitt weg. Gerade eine Minute zuvor hatten wir uns noch darüber unterhalten, wie sicher David nach den hunderten bereits zurückgelegten Kilometern auf dem Roller gefahren war. Es ging alles schnell und wir lagen auf der Seite. Ich fiel von hinten auf David und zog mir glücklicherweise nur einen Schnitt an der linken Hand zu. David zeigte sofort, dass etwas mit seiner Rippe nicht stimmte. Ein kleiner Touribus hatte wohl gesehen, was passiert war und hielt an. Zufällig saß darin eine englische Notfallärztin. Sie eilte zu uns und übernahm die Erstversorgung. Alles deutete auf einen Rippenbruch ohne innere Verletzungen hin. Als Davids Kreislauf kurz vor dem Ende war, schrie ich nach einem Krankenwagen. Aber so etwas gibt es hier einfach nicht. Hilfe! Der Bus brachte uns in die nächste Klinik. Allerdings gab es hier kein Röntgengerät. Wir sollten nach El Nido fahren. Also zurück in den Bus. Hier erfuhren wir, dass die Klinik heute wegen Silvester um 18 Uhr schloss und kein Arzt mehr da sei. Ich dachte erst an einen schlechten Scherz. Aber es war wahr. Der Motorroller wurde von den Guides aus dem Touribus mitgenommen und so standen wir alle vor der dunklen Klinik. Wie konnte an einem Abend wie Silvester die Tür verriegelt werden?! Es war uns ein Rätsel. Immerhin gab es noch eine Mitarbeiterin die von David's Brustkorb eine Röntgenaufnahme anfertigte. Ohne einen Arzt war sie jedoch nicht befugt, die Aufnahme zu interpretieren. Inoffiziell gab es netterweise trotzdem die Info: ihrer Meinung nach sei eine Rippe gebrochen. Als Andenken gab es das Bild noch per Mail aufs Handy und dann mal noch einen schönen Abend. Scheiße …

    Zurück im Hotelzimmer schickten wir die Aufnahme an Abe und Sinaz von der Keelooma-Gruppe. Sie waren beide Ärzte und gaben uns aus der Ferne eine Diagnose und Hilfestellungen. Auch Brett, mein Dive-Buddy aus Coron, war zufällig in unserem Airbnb und er war ebenfalls Arzt! Lieberweise kam er mit 3 Drinks intus von der Silvesterfeier extra für uns zurück ins Zimmer und untersuchte David. Entwarnung - es war ein glatter Bruch ohne innere Verletzungen. Eine OP oder Therapie gibt es nicht. Ruhe bewahren und Schmerzmittel nehmen. Das wars, also Glück im Unglück.

    Nach einer langen Dusche, einer grundlichen Versorgung meiner Wunde, einem großen Kuss und unendlich vielen kleinen, gingen wir wieder vor die Tür. Die Keelooma-Gruppe fiel uns in die Arme als wir in der Bar ankamen. Die Ablenkung tat uns nach dem Schock gut. Wir liefen durch die Straßen. Überall waren tanzende Menschen. Die Bars hatten ihre Lautsprecher nach draußen verlagert und die tropisch-warme Luft ließ uns ein wenig Leichtigkeit verspüren. Wir tanzten (oder im Falle von David wippten) auf der Rooftop des Frendz-Hostels in das neue Jahr 2024. Das schöne Feuerwerk am Strand sahen wir bei guter Stimmung von oben und waren dankbar, dass nichts Schlimmeres passiert ist.
    David verabschiedete sich ins Zimmer, bestand aber darauf, dass ich mit der Gruppe weiterzog. Wir tanzten auf der Straße, in der Bar und am Strand. Es tat gut kurz auszublenden, was heute passiert war. Irgendwann musste ich nach Hause. Der Schock des Tages und der Alkohol gaben sein übriges 😉 und ich schlief durch bis zum Nachmittag. Hallo 2024!
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