• Los Hervideros

    March 27, 2022 in Spain ⋅ 🌬 20 °C

    Wir waren uns nicht sicher, ob wir nach der „36-Stunden-Übung“ ohne ausreichend Schlaf am Abend noch die Muse aufbringen werden, um die erste Besichtigungstour zu starten. Doch wir waren fitter als wir es vor der Reise erwartet haben.
    Abweichend von den Wetterprognosen zogen sich am späten Nachmittag die Wolken zu und der kalte Wind lebte auf. Erinnerungen vom letzten Jahr wurden wach. Sollte etwa auf allen makronesischen Inseln die Regel gelten, dass man sich auf die meteorologischen Vorhersagen nicht verlassen kann? Wir behielten es im Auge.

    Die LZ 703 war nördlich von La Hoya wegen Straßenbauarbeiten gesperrt. So mussten wir einen Umweg über die LZ 704 in Kauf nehmen, um nach Los Hervideros zu gelangen. Die Straße durchquert ein großes Lavafeld. Ein imposantes Panorama und erniedrigend zugleich, wenn man bedenkt, wie gewaltig und schonungslos die Natur hier einmal gewütet hat.
    Los Hervideros (dt.: die Sprudel) ist ein Küstenabschnitt im Nationalpark Timanfaya. In den 1730er Jahren flossen dort glühende Lavaströme ins Meer und erkalteten. Es bildeten sich bizarre Felsformationen, die mit der Zeit vom mächtigen Wellengang unterspült und ausgehöhlt wurden.
    Das Areal ist über Wege mit Aussichtsplattformen frei begehbar. Bei Flut und starkem Wind schießen hohe Fontänen wild tosend aus den Löchern. Ein spektakuläres Schauspiel, das man aus nächster Nähe beobachten kann.

    Rund 2 km nördlich wollten wir bei der Rückfahrt obendrein einen Stopp am Volcán del Guincho einlegen. Doch die Zufahrt war gesperrt. Auch ein kurzer Halt am Straßenrand war nicht möglich. Wie wir auf Fotos im Internet entdeckt haben, formten Erosionen dort einzigartige Konturen in den Fels. Nun droht wegen Verwitterungen das Gestein abzubrechen. Schade, doch zu riskant und unverantwortlich, sich in den Gefahrenbereich zu begeben.
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