Satellite
Show on map
  • Day 4

    Hamburg | Hauptkirche St. Michaelis

    May 24, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 17 °C

    Am Nachmittag sah der Himmel wieder freundlicher aus. Wir setzten daher unsere Besichtigungstour wie geplant fort. Vorbei am Verlagshaus Gruner + Jahr liefen wir auf ein weiteres Wahrzeichen von Hamburg zu: den „Michel“, wie die Hauptkirche St. Michaelis von den Einheimischen genannt wird.

    Die Kirche liegt sehr zentral, so dass sie von vielen Ecken und Winkeln der Innenstadt zu sehen ist. Der 132 m hohe, markante Turm tut sein Übriges dazu. Nebenbei bemerkt ist in ihm Deutschlands größte Turmuhr verbaut. Jedes Zifferblatt misst acht Meter im Durchmesser.
    Wir gingen zuerst in den Kirchenraum. Kaum zu glauben, dass hier 2.500 Personen Platz finden. Das sind erheblich mehr als im großen Konzertsaal der Elbphilharmonie. Das jetzige Gebäude ist bereits der dritte Sakralbau der Kirche. Zweimal ist sie vollständig abgebrannt (am 10. März 1750 und am 3. Juli 1906). Der Innenraum wurden letztmals im Jahr 2009 renoviert. Um das Gotteshaus in Schuss zu halten, sind aber weiterhin Arbeiten an der Bausubstanz notwendig.
    Für die Finanzierung des Unterhalts werden Eintrittsgelder von Touristen erhoben. Doch die blieben während der COVID-19-Pandemie weitgehend aus, weshalb die laufenden Kosten gegenwärtig nicht gedeckt werden können.
    Nennen wir es also eine Spende, dass wir pro Person 8 € Eintritt für den Zugang auf die Aussichtsplattform bezahlt haben. Obwohl man sie bequem mit dem Aufzug erreichen kann, wäre der Obolus ansonsten schlichtweg überteuert. Wer zudem die Krypta sehen will, muss nochmal extra löhnen. Da wir jedoch wegen der mittäglichen Regenpause zeitlich im Zugzwang waren, haben wir auf die Besichtigung des Gruftgewölbes verzichtet.

    Der Ausblick aus 106 m Höhe war aber schon genial. Wir freuten uns über das fesselnde 360°-Panorama auf die gesamte Stadt, wenngleich dort oben der Wind heftig blies. Einzig vom „Telemichel“, dem Fernsehturm, der nach dem in Hamburg geborenen Physiker Heinrich Hertz benannt worden ist, erhält man eine noch höhere Perspektive.

    Kennt jemand den „Nachtmichel“? Wir haben ihn leider nicht erlebt. Das heißt, die Aussicht vom „Michel“ auf das beleuchtete Hamburg bei Nacht. Das Erlebnis kostet sogar 11,50 € Eintritt pro Person.
    Außer sonntags ist um 21 Uhr auch ein 300 Jahre alter Brauch zu hören. Der „Türmer vom Michel“ bläst dann mit seiner Trompete einen Choral aus den geöffneten Fenstern von Plattform 7 jeweils in alle vier Himmelsrichtungen. Das Ritual war bis 1861 das Signal zur Schließung der Stadttore.
    Read more