• Český Krumlov | Schloss

    10 September 2024, Republik Czech ⋅ ⛅ 16 °C

    Böhmisch Krumau (nicht zu verwechseln mit dem österreichischen Krumau am Kamp) wird die »Perle Südböhmens« genannt. Nicht nur deswegen zieht es jährlich zwei Millionen Touristen hierher. Neben dem Schloss sind weitere 300 denkmalgeschützte Objekte als Ensemble in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen worden.
    Wir wollen gar nicht wissen, welche Menschenmassen die pittoreske Stadt in der Hochsaison bevölkern. Allein die vorwiegend fernöstliche Eroberung während unseres Aufenthalts befeuerte eine desillusionierte Vorahnung. Venedig lässt grüßen.

    Wir fokussierten uns anfangs auf das Schloss. Es ist nach der Prager Burg der zweitgrößte Schlosskomplex in Tschechien. Ursprünglich war es eine Burg, die um 1240 vom Adelsgeschlecht der Witigonen erbaut wurde. Die Anlage besteht aus 40 Gebäuden, die um fünf Höfe und einem 7 ha großen Schlosspark angeordnet sind. Die Lage auf einem Felsvorsprung verlieh dem Schloss nicht nur eine strategische Bedeutung, sondern auch eine malerische Erscheinung.
    Der Bärengraben im Schloss heißt nicht nur so, es leben tatsächlich Bären darin. Die nicht unumstrittene Haltung der zotteligen Tiere reicht bis auf das 16. Jahrhundert zurück.
    Für die Öffentlichkeit ist nur ein kleiner Teil des Interieurs zugänglich. Man muss sich für die Besichtigungsrouten trotzdem viel Zeit nehmen. Vor allem, wenn man die wenigen Führungen in deutscher Sprache ordern möchte. Zudem ist Fotografieren und Filmen nicht erlaubt. Da wir aber heute auch die Altstadt sehen wollten, begnügten wir uns mit Stippvisiten in die Innenhöfe und dem berühmten Blick von der mehrstöckigen Mantelbrücke.
    Halt, nicht ganz. Wir unternahmen auch einen Abstecher in die Katakomben des Schlosses – quasi in »die Stadt unter der Stadt«. Ein Rundweg, von dem wir uns dramaturgisch etwas versprachen, der jedoch keinen fundamentalen Eindruck hinterließ.
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