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  • Giorno 8

    Las Terrazas, die Modellkommune

    13 giugno 2019, Cuba ⋅ ☀️ 21 °C

    Am Donnerstag erreichten wir die Kommune Las Terrazas. Sie liegt inmitten Kubas ältestem Biosphärenreservat, ist mithin dessen Basis. 1971 war die Region vorwiegend Ödland. Kahlschlag, Waldbrände und falsche Anbautechniken hatten die Gebirgshänge entwaldet. Also kaufte die Regierung die an die Bauern früher verteilten Flächen zurück (wer nicht wollte wurde halt enteignet), und errichtete auf 50.000 ha eine Modellsiedlung. Die Bauern legten unzählige Terrassen an, pflanzten Millionen an endemischen Bäumen und bauten den Ort auf, in den sie dann einzogen. 1985 nahm die Unesco die Region unter ihre Obhut und heute zieht die Öko- und Künstlerkommune Naturliebhaber mit ihrer Tier- und Pflanzenwelt in ihren Bann.
    Hier ist alles sauber und geregelt, die 1200 Einwohner leben vom Tourismus, Kaffee und Viehwirtschaft. Es finden sich Schule, Kindergarten , Arztpraxis, Apotheke, Läden, Bibliothek, Gemeinschaftsräume, alles was man benötigt. Es gibt zudem diverse Künstlerwerkstätten, zwei besuchten wir. So auch die des weltberühmten Malers Lester Campa, dessen Landschaftsbilder im Ausland Preise einheimsen. Er zeigte uns in seinem kleinen Atelier ein auf Holz gemaltes Bild – so ganz erschloss es sich uns nicht – welches er gerade verkauft hatte, für 30.000 Dollar an einen Amerikaner. Das Geld darf er übrigens selbst behalten, auch im Sozialismus.
    Was Sonnenseiten hat, hat aber auch Schattenseiten. Darüber wird aber kaum gesprochen – nur hinter der Hand. So herrscht über die Kommune ein einzelner, sagen wir mal ´Partron´, ein Bruder eines in der Revolution ausgezeichneten Kommandanten. Er hat das Sagen. Paare finden sich auch nicht von selber, sondern würden verheiratet. Alles wird streng überwacht. Stasi 0.5. Der Preis der Sicherheit und des bescheidenen Wohlstandes ist die Freiheit des Einzelnen.
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