Traumstrände, Tabakplantagen und Rum, dafür steht Kuba. Aber auch für Revolution, Fidel Castro und Che Guevara. Die Menschen versprühen viel Lebensfreude, trotz der wirtschaftlichen Probleme. Und ihre gute Laune lassen sie sich nicht verderben. Read more
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  • Day 2

    La Habana - Morbide aber Quicklebendig

    June 7, 2019 in Cuba ⋅ ☀️ 30 °C

    Traumstrände, Tabakplantagen und Rum, dafür steht Kuba. Aber auch für Revolution, Fidel Castro und Che Guevara. Die Menschen versprühen viel Lebensfreude, trotz der wirtschaftlichen Probleme. Ihre gute Laune lassen sie sich nicht verderben. Was sie wirklich von ihrer Regierung, dem Sozialismus und seiner Zukunft halten, das bekommen wir als Besucher nicht mit – offiziell. Inoffiziell doch. Viele Kubaner spiegeln uns einfach unsere Meinung wieder. Warum auch nicht. Will er doch soviel Trinkgeld wie möglich heraus leiern. Revolutionsnostalgiker mit Che-T-Shirt? Schön. Schon ist er der tapferste aller Revolutionäre. Kritiker der schwierigen Lebensumstände? Ja, auch er leidet, kein Geld, keine Medikamente, keine Kleider für die Kinder. Auch nicht einfach bei einem durchschnittlichen Monatseinkommen von 25 bis 30 Euro.
    Wir waren drei Tage meist zu Fuß unterwegs, aber auch in einem Tuk-Tuk, mit dem Taxi zur berühmtesten Tanzshow des Landes, ins Tropicana, und mit einem Oldtimer. Im Tropicana gibt es zum Eintritt eine Flasche Rum, für den Herren eine Zigarre, die Dame eine Blume und Coca-Cola dazu. Den ersten Tag verbrachten mit einem kubanischen Reiseleiter, der uns das Wichtigste zeigte.
    Faszinierend ist der morbide Charakter der Stadt. Er kommt nicht von ungefähr, auch wenn heute versucht wird, viele Gebäude wieder instand zu setzen. Rechtzeitig zur 500 Jahr-Feier im Oktober. Gut, das wird schwierig, eigentlich eine Aufgabe für Generationen. Überließ man die städtebauliche Pracht nach der Revolution doch sich selbst. Geprägt von der maurischen Kultur Andalusiens sind die Arkaden, die manchmal ganze Straßenzüge überdecken und der Patio, ein meist üppig bepflanzter Innenhof typisch für die Altstadt.
    Den Rhythmus der Stadt, den gibt die Musik vor. Das bekommt man überall mit. Straßenfeger tanzen im Rhythmus der Musik aus den Bars und Restaurants. Davon gibt es inzwischen viele, lockerte die Regierung doch viele Regelungen um privates arbeiten zu erleichtern. Der Rest läuft über eine gut funktionierende Schattenwirtschaft. Leicht ist es dennoch nicht. Der Film "Buena Vista Social Club" verschaffte der kubanischen Musik Weltgeltung. Der Wechselgesang zwischen Chor und Sänger, der macht die kubanische Musik aus.
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  • Day 4

    Stimmung am Abend

    June 9, 2019 in Cuba ⋅ 🌙 29 °C

    Hier ein kurzer Videoclip von einem Abend in der Altstadt. In dieser Kneipe waren wir mehrmals. Und ja, auch im kubanischen Sozialismus geht es voran, inzwischen gibt es 600.000 genehmigte Privatinitiativen, Restaurants, Privatunterkünfte, Agenturen...Read more

  • Day 5

    Zigarren par excellence

    June 10, 2019 in Cuba ⋅ ⛅ 37 °C

    Rund 120 km westlich ging es nun nach Vinales. Was nicht viel ist, aber in Kuba vier Stunden bedeuten kann. Richtung Vinales fuhren wir jedoch hauptsächlich auf einer guten „Autobahn“, die man sich mit Radfahrern, Kutschen, Fußgängern oder Ochsenkarren teilt. Die kommen einem auch mal entgegen. Wobei der Verkehr sich sehr in Grenzen hält, Autos sind für Kubaner unerschwinglich. Deswegen auch die vielen Oldtimer im Land, sie werden gefahren und repariert und gefahren und repariert.
    20 km vor Vinales machten wir noch einen Umweg zu einem der besten und berühmtesten Tabakanbauer Kubas. Ausgezeichnet mit zahlreichen Preisen, auch dem ´Oscar´ der Tabakbauern. Sein Name: Hector Luis Prieto, die Farm: Quemado de Rubi la Finca in San Juan y Martinez, nahe Pinar del Rio gelegen. Die Zigarrenmarke bekam den Namen Robaina nach einem Hausherren der 1845 gegründeten Farm. Er schaffte es, so erzählt man, dem Maximo Leader Fidel Castro zu überzeugen, den Tabakanbau in privater Hand zu lassen. Sein Enkel führt heute die Geschäfte weiter.
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  • Day 6

    Vinales im Westen

    June 11, 2019 in Cuba ⋅ ☀️ 37 °C

    Am frühen Abend kamen wir in Vinales an. Von einem Aussichtspunkt eröffnet sich ein fantastischer Blick auf das Valle de Vinales, zugleich eine der ältesten Landschaften Kubas. Vor rund 170 Millionen Jahren stieg die Gegend aus den Meeresfluten auf. Wasser wusch aus den Kalksteinfelsen Höhlen, diese stürzten ein und die stehen gebliebenen Säulen bilden durch Wind und Wetter geformt die heutigen sanften, bis zu 400 m hohen Hügel.
    In dieser tropischen Karstlandschaft ist die Natur eng mit dem Tabakanbau verbunden. Die Unesco adelte dieses Gebiet 1999 mit der Auszeichnung ´Kulturlandschaft der Menschheit´, 2001 entstand hier ein Nationalpark.
    Wir machten am Folgetag natürlich eine Wanderung zu Fuß durch diese schöne Landschaft, es heißt, sie sei mithin die schönste Kubas. Bei über 37° C und 95 % Luftfeuchtigkeit nicht ohne. Auch besuchten wir mit der Cueva del Indio eine der vielen Höhlen hier, davon 300 m auf dem Boot, führt sie doch noch Wasser.
    Abends schlenderten wir durch die Stadt Vinales, waren gut Essen. Und schauten uns den Sonnenuntergang von der Finca Paul Reyes aus an. Bisher waren wir übrigens in zwei Privatquartieren untergebracht, was absolut empfehlenswert ist. Und das Geld bleibt bei den Menschen.
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  • Day 7

    Karibischer Traumstrand

    June 12, 2019 ⋅ ☀️ 29 °C

    Am Mittwoch ging es nördlich zu einem Traumstrand al la Karibik. Hier erfuhren wir, was kubanische Nebenstraßen bedeuten. Schlagloch an Schlagloch, diesen Strand suchen vorwiegend Einheimische auf. Man benötigt die gesamte Straßenbreite und mehr, fährt nicht selten in Schrittgeschwindigkeit, bremst bis zum Stillstand ab, um nicht ein zu tiefes Schlagloch zu übersehen. Zumal sie teilweise mit Wasser gefüllt sind. So benötigen wir für die 46 km über zwei Stunden. Weiter nach Soroa, unserem nächsten Etappenziel ist die Straße Anfangs ebenso, für etwas mehr als 100 km rund 4 ½ Stunden.
    Der Strand selber, ein Traum. Und wenig los. Gut, der Service in den wenigen Strandbuden lässt zu wünschen über, ist halt staatlich. Motivation, Fehlanzeige. Aber das Wasser, der Strand, das Wetter. Hier sprechen die Bilder am besten für sich selbst.
    Abends dann im Hotel Castello en las Nubes. Es ist unser erstes Hotel auf der Tour, auch staatlich. Aber hier passt der Service. Traumhaft gelegen auf einem Berg, wunderbar in Schuss, großes, schönes Zimmer und Bad, eine Bar, Terrasse und Pool. Wir sind die einzigen Gäste.
    Eine Flasche kubanischer Wein ist inbegriffen, also auch getrunken. Für den gibt es jedoch keine Empfehlung. Aroma, nahezu Fehlanzeige. Nun wissen wir auch, warum wir in Havanna vor kubanischen Weinen gewarnt wurden.
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  • Day 8

    Las Terrazas, die Modellkommune

    June 13, 2019 in Cuba ⋅ ☀️ 21 °C

    Am Donnerstag erreichten wir die Kommune Las Terrazas. Sie liegt inmitten Kubas ältestem Biosphärenreservat, ist mithin dessen Basis. 1971 war die Region vorwiegend Ödland. Kahlschlag, Waldbrände und falsche Anbautechniken hatten die Gebirgshänge entwaldet. Also kaufte die Regierung die an die Bauern früher verteilten Flächen zurück (wer nicht wollte wurde halt enteignet), und errichtete auf 50.000 ha eine Modellsiedlung. Die Bauern legten unzählige Terrassen an, pflanzten Millionen an endemischen Bäumen und bauten den Ort auf, in den sie dann einzogen. 1985 nahm die Unesco die Region unter ihre Obhut und heute zieht die Öko- und Künstlerkommune Naturliebhaber mit ihrer Tier- und Pflanzenwelt in ihren Bann.
    Hier ist alles sauber und geregelt, die 1200 Einwohner leben vom Tourismus, Kaffee und Viehwirtschaft. Es finden sich Schule, Kindergarten , Arztpraxis, Apotheke, Läden, Bibliothek, Gemeinschaftsräume, alles was man benötigt. Es gibt zudem diverse Künstlerwerkstätten, zwei besuchten wir. So auch die des weltberühmten Malers Lester Campa, dessen Landschaftsbilder im Ausland Preise einheimsen. Er zeigte uns in seinem kleinen Atelier ein auf Holz gemaltes Bild – so ganz erschloss es sich uns nicht – welches er gerade verkauft hatte, für 30.000 Dollar an einen Amerikaner. Das Geld darf er übrigens selbst behalten, auch im Sozialismus.
    Was Sonnenseiten hat, hat aber auch Schattenseiten. Darüber wird aber kaum gesprochen – nur hinter der Hand. So herrscht über die Kommune ein einzelner, sagen wir mal ´Partron´, ein Bruder eines in der Revolution ausgezeichneten Kommandanten. Er hat das Sagen. Paare finden sich auch nicht von selber, sondern würden verheiratet. Alles wird streng überwacht. Stasi 0.5. Der Preis der Sicherheit und des bescheidenen Wohlstandes ist die Freiheit des Einzelnen.
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  • Day 9

    Über die Schweinebucht nach Cienfuegos

    June 14, 2019 in Cuba ⋅ ⛅ 33 °C

    Am Freitag hatten wir eine längere Etappe vor uns, 320 km östlich nach Cienfuegos. Eine Weile fuhren wir durch das größte Sumpfgebiet der Karibik und die Schweinebucht entlang. Die erfuhr weltweite Bekanntschaft durch die misslungene Schweinebucht-Invasion durch Exilkubaner mit Unterstützung der CIA im April 1961. Sie scheiterte kläglich nach drei Tagen, 151 Kubaner und rund 200 der Invasoren verloren dabei ihr Leben. Dies soll die Revolution, bei der es um die Befreiung Kubas von der Diktatur Batistas ging, endgültig in die Arme der Sowjetunion getrieben haben.
    Unterwegs stoppten wir an einer Krokodilfarm, der Criadero de Cocodrilos. Hier werden die zwei vom Aussterben bedrohten kubanischen Krokodilarten gezüchtet. Wobei einige in der Pfanne des angrenzenden Lokals enden oder in Teilen (Kopf) oder als Ganzes (präpariert) im Souvenirshop zu erwerben sind.
    Von hier aus machten wir eine 20-minütige Bootstour, sie führt in die Laguna del Tesoro, der Schatzlagune. Sechs künstliche Inseln bilden ein im indianischen Táino-Stil nachgebautes Hoteldorf mit lebensgroßen Indianerskulpturen. Es heißt, die Indianer sollen ihre Schätze auf den Grund des Sees versenkt haben, damit sie nicht in die Hände der Spanier fielen.
    Kurz darauf besuchten wir einen privaten Garten in dem sich Kolibris beobachten lassen. Darunter die seltenen Bienenelfen, nur zwei bis drei Zentimeter groß.
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  • Day 10

    In Cienfuegos

    June 15, 2019 in Cuba ⋅ ⛅ 29 °C

    Die Stadt Cienfuegos mit rund 160.000 Einwohnern machte bei der Anfahrt einen nicht gerade schönen Eindruck. Zahlreiche Zuckerfabriken, Raffinerie, Kraftwerk, Kubas größte Zementfabrik und viele weitere industrielle Bauten luden nicht gerade ein. Doch das täuschte. Nicht umsonst nennt man die Stadt Perla del Sur, finden sich im schönen Zentrum doch zahlreiche Prachtbauten des Neoklassizismus, Art nouveau und Art déco sowie die längste Allee Kubas. Das historische Zentrum der wohlhabendsten Stadt Kubas ist seit 2005 als Kulturerbe der Menschheit deklariert. Dennoch wird sie weit weniger besucht als etwa Havanna oder Trinidad. Auch der Besuch des alten Friedhof, dem ältesten Kubas , lohnt sich.Read more

  • Day 10

    Am Mausoleum Che Guevaras

    June 15, 2019 in Cuba ⋅ ☀️ 39 °C

    Nachmittags fuhren wir in etwas über einer Stunde nach Santa Clara um das Mausoleum Che Guevara´s zu besuchen. Etwa 200.000 Menschen pilgern jährlich dorthin. Wir waren nahezu die einzigen an diesem Tag. Hier erfährt man viel über das Werden und die Geschichte des Volkshelden und Widerstandskämpfers – aus Sicht der Kubaner (alle Erklärungen im dazugehörenden Museum sind aber in Spanisch). Die Gebeine des Revolutionärs wurden 1997 in einem Massengrab in Bolivien gefunden und in einem feierlichen Umzug von einer Million Kubanern hierher überführt. Fotos darf man im Mausoleum nicht machen. Für einen Bummel durch das Stadtzentrum Santa Claras reichte es auch noch, aufs Filmen verzichtete ich jedoch. In der Sonne stieg das Thermometer auf über 40° C, im Schatten sind es jeden Tag deutlich über 30° C bei 95 % Luftfeuchtigkeit.Read more