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  • Day 27

    Die Tour im Rückblick

    September 12, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 15 °C

    7852 Kilometer mit dem Motorrad sind es geworden als ich gegen 16 Uhr in Winnenden heimkomme. Es sind von Hamburg aus noch einmal 650 km hinzugekommen. Autobahn, Baustellen, Staus, Regen und Sonne, das ist die Kurzfassung der Rückfahrt.
    7852 Kilometer durch wunderbare Landschaften, durch eintönige Wälder, bei Regen, Eiseskälte und Sonne. Auf Autobahnen und kilometerlange Geraden oder kurvenreich über Pässe und Fjorde entlang. Fähren wurden mit der Zeit Routine und kilometerlange Tunnel auch - mithin bis zu 24,5 km lang. Bei bis zu 12 Stunden Fahrtdauer an einem Tag war Sitzfleisch gefragt. Fiel auch manchmal schwer, man wird halt nicht jünger. Zelten fiel nahezu aus, des Wetters wegen, aber Hütten sind eine wunderbare (und meiste heizbare) Alternative.
    Es ist schon etwas besonderes mit dem Motorrad. Anders als von der Umwelt isoliert in Auto oder Wohnmobil. Man ist nah dran an der Natur, dem Wetter völlig ausgeliefert - auch den Unbillen. Man ist viel näher dran an den Menschen, wird immer wieder angesprochen, hat Kontakt mit anderen Reisenden und Einheimischen. Das Nordkap selber, das erste Ziel aber nicht das alleinige, es ist nicht mehr und nicht weniger als ein geographischer Punkt. Aber ein Besonderer. Auch wenn es nicht der nördlichste Flecken des Kontinents ist, macht nichts. Aber es ist ein Unterschied, ob ich selber auf eigener Achse dort ankomme, oder vom Schiff aus mit Bussen hingekarrt werde. War schon vor fünf Jahren so, als ich von Windhoek aus durch Wüste und über Berge 2500 km mit einer Enduro zum Kap der guten Hoffnung gefahren bin, dem südlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents. Also entgegengesetzt, geografisch und klimatisch. Im Norden Kälte und Nässe, die in die Knochen zieht, im Süden Hitze und Staub.
    Norwegen selber, der Schwerpunkt der Fahrt, bietet wunderbare Landschaften, eine gute Infrastruktur, wunderbare Museen, sympathische Menschen. Und in meinem Fall ein sehr wechselhaftes Wetter, was beim Motorrad natürlich eine ganz andere Rolle spielt als beim Auto. Wenn es jedoch darauf ankam, am Nordkap, den Lofoten, die Fahrten am Trollstieg und Geirangerfjord sowie die durch den Jostedalsbreen- und dem Jotunheimen-Nationalpark, da stimmte einfach alles. Generell, die Fahrt über die Hochebene in den Nationalparks waren sicherlich Höhepunkte, die so gar nicht absehbar waren. Norwegen, wir kommen wieder - und zwar schon kommendes Jahr.
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