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  • Day 13

    Das antike Olympia

    April 14, 2022 in Greece ⋅ ☀️ 18 °C

    Ein geistiges Zentrum der Antike, Sportstätte, heiliger Bezirk – das alte Olympia war vieles, aber sicherlich kein Vorbild für den modernen Hochleistungssport und die heutige funktionärsgetriebene Geldmaschinerie Olympia. Entstanden sein sollen die olympischen Spiele aus den zu Ehren des mythischen Königs Pelops veranstalteten Leichenfeiern, als kultische Handlung, anfangs eher nicht als sportlicher Wettkampf.
    Dennoch, ein symbolträchtiger Ort und Touristenmagnet, und das zu Recht. Die ersten Spiele fanden 776 v. Chr. statt und wurden bis 393 n. Chr. abgehalten. Wobei man heute weiß, dass auch schon früher sportliche Wettkämpfe in diesem Areal stattfanden, die Besiedlungsgeschichte geht auf das Jahr 3000 v. Chr. zurück. Und bis auf zweimal wurden in diesen Tagen alle kriegerischen Handlungen eingestellt.
    Anfangs gab es nur einen Wettlauf über die Distanz des Stadions (192,27 m), später dauerten die Spiele dann fünf Tage. Sie umfassten u.a. den Wettkampf der Knaben im Laufen, Ringen und Faustkampf, ein Wettreiten und Wagenrennen – das Areal für die Pferderennbahn von 600 x 200 m entdeckte Forscher des Deutschen Archäologischen Instituts erst 2008 durch geophysikalische Messungen, rund 100 Jahre, nachdem die Ausgrabungen begannen – weiter wurden Kurz- und Langstreckenläufe abgehalten und die Wettkämpfe der Sportler im Ringen, Boxen, dem Waffenlauf sowie der Pankration – eine spezielle Kampfkunst. Am fünften Tag fanden die Siegesfeiern und eine Prozession der Sieger zum Zeustempel statt. In ihm stand die sitzende Zeus-Statue des Phidias, eines der sieben antiken Weltwunder. Sie war aus Gold und Elfenbein gefertigt, der Thron aus Ebenholz und maß 13 m in der Höhe. Sie ließ sich aus antiken Münzfunden mit Abbildungen rekonstruieren, nur ihr Fundament konnte ausgegraben werden.
    Das Stadion selber ist eingebettet von Graswällen, auf denen die Besucher saßen. Sitzplätze aus Stein (wie im Stadion von Messene) gab es nur für die Kampfrichter in Form einer Tribüne. Die Hänge boten Platz für 45.000 Zuschauer.
    Auf dem Gelände finden sich neben dem Stadion und den Ruinen des Zeus-Tempels u.a noch Reste des Hera-Tempels - der Gemahlin und zugleich Schwester des obersten olympischen Gottes Zeus. Er stammt aus dem Ende des 7. Jhr. v. Chr., hier wird seit 1936 die Fackel für die olympischen Spiele der Neuzeit angezündet.
    Weitere Gebäudereste sind die Werkstatt des Phidias, das Gymnasion, die Echohalle, das Philippeion – ein Rundbau den Alexander der Große vollenden ließ – diverse Schatzhäuser, das Leonidaion, ein 75 x 81 m großes Gästehaus umgeben von Säulenreihen und einem Wasserbecken im Zentrum, eine monumentale Brunnenanlage sowie weitere Tempel und Häuser. Vieles gibt es auch noch zu entdecken, so finden derzeit auch wieder Grabungen statt. Manches holt sich augenscheinlich inzwischen auch wieder die Natur zurück. Hier fehlt die Instandhaltung und vermutlich Kapazitäten wie Geld. Das antike Olympia, ein Ort, der für uns zu den Plätzen gehört, die man einmal im Leben besucht haben sollte.
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