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  • Päivä 3

    Julische Alpen zum Zweiten

    17. toukokuuta 2022, Slovenia ⋅ ⛅ 24 °C

    In aller Frühe ging es wieder in Richtung der Julischen Alpen, in den Triglavski Narodni Nationalpark. Hier finden sich einige wunderbare Straßen mit fantastischen Ausblicken, vielen Kurven und Kehren und auch der höchste Gipfel der Julischen Alpen und ganz Sloweniens, der Triglav – absolut lohnenswert seien die Strecken, so sagt man jedenfalls. Zum Besichtigen gebe es auch einiges. Tja, was soll ich sagen, könnte stimmen, oder auch nicht.
    Ein erstes kurzes Teilstück durch Wald und Wiesen ist vielversprechend. Nach kurzer Fahrt im Park findet sich am Weg eine Ruine mit einem Mahnmal. Das macht neugierig. Eine traurige Geschichte verbirgt sich dahinter. Als Vergeltung für den Tod zweier Soldaten durch Partisanen brannten deutsche Soldaten im September 1944 alle Häuser des Weilers nieder und töteten die 24 Bewohner. Das jüngste Opfer war elf Monate alt, das älteste 89 Jahre.
    Nachdenklich geht es weiter. Etwas weiter durch den Wald findet sich ein altes Sägewerk, das auch eine Inspektion lohnt. Kurz darauf erreiche ich Mojstrane, hier beginnt die Strecke zum 2864 m hohen Triglav. Doch was sehe ich, ein Schild mit der Aufschrift ‚Zufahrt gesperrt‘. Und zwar von Montag bis Freitag, jeweils von 9 bis 17 Uhr. Das verstehe, wer will. Früh morgens und abends ist die Strecke frei und auch das ganze Wochenende über. Hilft nichts, also weiter zu einer Rundtour auf das Hochplateau Pokljuka. Nach einer halben Stunde bin ich am Ausgangspunkt, und was sehe ich? Ein Schild, dass die Strasse komplett gesperrt ist, kein Hinweis warum, keine Umleitung, nichts. Auch online kein Hinweis, nichts. An der Kommunikation müssen die Nationalparkbehörden hier noch arbeiten.
    Nicht weit weg liegt die Stadt Bleg mit einer sehenswerten Burg. Die dürfte ja wohl offen sein. Also dort hin, und ja, man kann sie besuchen. Es ist schon Mittag, also bietet sich erstmal ein Cappuchino und ein Stück Kuchen an, bevor ich mit der Besichtigung beginne.
    Die auf einem weißen Felsen hoch über einem smaragdfarbenen See thronende Burg geht auf das Jahr 1004 zurück und ist eine der ältesten Sloweniens. Ihre heutige Form und Aussehen erhielt sie durch die Renovierung nach einem Erdbeben im Jahr 1511. Charakteristisch für die Burg ist die Doppelstruktur: innen der befestigte zentrale Teil für die feudalen Herren, außen der Teil mit Mauern und Räumlichkeiten für die Diener. Auf der Burg gibt es u. a. ein Kaffee mit einer wunderschönen Terrasse mit Blick über die Bergwelt und den See, allein dafür lohnen die 13 € Eintritt. Weiter finden sich ein gehobenes Restaurant, ein Museum und ein Weinverkauf im alten Weinkeller sowie eine Buchdruckermanufaktur. Und zwei Souvenirshops. Der Besuch lohnt.
    Wieder auf dem Moped fahre ich einem Hinweisschild Richtung Pokljuka nach, der Hochebene im Nationalpark, die ich morgens nicht erreichte. Nach einigen Irrungen und Wirrungen erreiche ich tatsächlich wieder den Nationalpark, nur nicht die Hochebene. Dafür geht es durch dunkle Wälder, Bärenland. Ich sehe aber keinen der Gesellen, sie scheuen Menschen und Fahrzeuge sowieso. Dennoch, die Berge hoch und runter, wie Achterbahnfahren, nur dass man selbst steuert. Wieder den Berg runter geht es einen Fluss entlang zum See Bohinjska jezero. Auf dem Wasser zahlreichen Kanufahrer, StandUp-Paddler und auch Badende. Man sollte seine Badesachen dabei haben, liegen im Hotel. Zumal das Wetter mitspielt: Sonne und 28 Grad, nur die Wetterapp prognostizierte für heute eine Regenwahrscheinlichkeit von 90 Prozent. Tatsächlich hatte es mal ganz kurz oben auf den Bergen geregnet, das war es aber dann schon.
    Weiter ging es Richtung Süden wieder hoch auf die Berge, bin bald allein unterwegs. Oben gibt es größere Skigebiete, jedenfalls im Winter. Durch weite Waldstrecken komme ich dann auf eine wunderschöne Hochebene, die tiefstehende Sonne und die Landschaft ist Balsam für die Seele. Hier kann ich auch mal die Drohne aufsteigen lassen, in den Nationalparks ist es ja verboten. Im Tal unten hat mich dann die Realität wieder. Stadtverkehr, Lastwagen, Ampeln, es geht im Stopp an Go vorwärts. Also ab auf die Autobahn und zurück nach Lesce in mein Hotel. Alles in allem wieder ein gelungener Tag, trotz der Streckensperrungen im Nationalpark. Ich weiß ja nicht, was ich versäumt habe. Am Ende kamen rund 280 Kilometer auf dem Tacho hinzu.
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