• Zugfahren in Japan

    September 11, 2024 in Japan ⋅ ⛅ 31 °C

    Wir verlassen Tokyo nach drei Tagen, es geht mit dem Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen nach Nagoya und weiter mit einem Schnellzug nach Takayama, einer kleinen Stadt in der Hida-Alpenregion. Zugfahren in Japan ist etwas anders als in Deutschland. Die Züge sind schnell, sauber und pünktlich. Japans Schienennetz ist sehr gut ausgebaut, sowohl für den Nahverkehr als auch für die Durchquerung des Landes. Insofern bieten sich Reisen durch das Land mit dem Zug an. Besonders bekannt sind die Shinkansen, die mit Geschwindigkeiten von durchschnittlich 260 bis 320 km/h das Land durcheilen. Für die gesamte Strecke von etwa 480 km benötigen wir rund vier Stunden inklusive Umstieg in Nagoya und Wartezeit auf den dann von uns benutzen Eilzug. Zurzeit wird eine neue Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Tokyo und Nagoya gebaut – geplante Fertigstellung 2027 – auf dem der Zug dann mit über 500 km/h verkehren soll. Für die 341 Kilometer benötigt er dann 40 Minuten.
    Besonders praktisch ist der Japan Rail Pass, der zu einem Festpreis unbegrenztes Reisen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und Zügen der Japanischen Eisenbahn (JR) auf dem gesamten japanischen Festland ermöglicht. Er ist etwa für 14 oder 21 Tage erhältlich und eignet sich gut für Reisende, die sich länger im Land aufhalten und viel mit dem Zug unterwegs sind. Zu beachten ist allerdings, dass es auch regionale und Nahverkehrsstrecken gibt, die durch den Pass nicht abgedeckt sind. Wir werden in Japan alle Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmittel, sprich Zug und Bus zurücklegen und nutzen Einzeltickets. Ist für uns günstiger. Auf eigene Faust mit dem Zug durch das Land zu reisen, ist im Grunde keine komplizierte Angelegenheit. Man sollte auf den Bahnhöfen nur genügend Zeit einplanen, um auch die richtigen Gleise zu finden. Besonders in Tokyo.
    Etwas anders ist es beim Nahverkehr. Hier nutzt man entweder im Voraus bezahlte Tageskarten, die an diesem Tag unbegrenzte Fahrten mit bestimmten Verkehrsmitteln ermöglichen wie etwa den Tokyo Subway Pass für die Tokioter U-Bahn oder den Kyoto Bus Pass für das Busnetz von Kyoto, der einen Großteil der Stadt und ihre wichtigsten Sehenswürdigkeiten abdeckt. Der Japan Rail Pass gilt für innerstädtische Fahrten nur bei Linien der Japan Rail. Alternativ - und das ist die flexiblere und von uns genutzte Methode - erwirbt man sich eine Suica-Card oder eine Pasmo IC Card, Prepaid-Smartcards, die man auflädt und bei der bei jeder Fahrt die Fahrtkosten automatisch an den Schranken abgezogen werden. Es wird dann auch immer angezeigt, wieviel Geld noch auf den Karten ist, um sie rechtzeitig aufzuladen. Nutzbar ist sie in vielen Metropolen für den Nahverkehr, in Bussen und U-Bahnen. Die Karte fungiert zudem als elektronische Geldbörse, man kann kleine Einkäufe in Zügen, an Verkaufsautomaten, Läden und Restaurants mit dem entsprechenden Suica-Zeichen tätigen oder auch Taxen bezahlen. Das Aufladen der Karte erfolgt an Fahrkartenautomaten oder in Bussen. Es gibt auch eine Welcome-Suica-Card für Besucher, die 28 Tage gültig sind und keine Kaution von 500 Yen erfordern.
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