- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 4
- Tuesday, September 10, 2024 at 11:00 AM
- ☀️ 31 °C
- Altitude: 52 m
JapanGenji Yama35°19’46” N 139°32’40” E
Kamakura - zurück ins alte Japan

Etwa eine Stunde dauerte die Zugfahrt nach Kita-Kamakura. Von der Station aus machten wir eine Wanderung entlang einiger Sehenswürdigkeiten bis zum großen Buddha. Vorab, es waren fast 13 Kilometer bei über 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit. Gott sei Dank finden sich hier alle paar Hundert Meter Getränkeautomaten an der Straße, die einem mit kühlen Getränken aller Art versorgen. Die braucht man dringend.
Kamakura war während des Kamakura-Shogunats von 1185 bis 1333 die Hauptstadt Japans. Heute ist die Stadt mit ihren 180.000 Einwohnern ein beliebtes Ausflugsziel. Finden sich doch eine größere Zahl an Tempeln und Schreinen, die einen in das alte Japan zurückzuversetzen.
In und um Kamakura finden sich etwa fünf Tempelanlagen, die dem Zen-Buddhismus angehören. Zwei davon besichtigen wir. Der älteste, 1252 gegründet und wichtigste von ihnen ist der Kenchō-ji mit dem Zen-Garten. Er liegt nahe der Bahnstation Kita-Kamakura. Der Tempel wird bis heute genutzt. In der zentralen Buddhahalle steht eine Jizō-Botsatsu-Statue, etwas ungewöhnlich für einen Zentempel. Sie spiegelt jedoch die alte Funktion des Tales wider, als Hinrichtungsstätte. Jizō spendet verlorenen Seelen Trost.
Etwa 1,5 Kilometer entfernt besichtigten wir dann den Tempel Engaku-ji. Ihn hat man 1282 gegründet, vermutlich zur Ehrung der Krieger, die ihr Leben bei der Verteidigung des Landes 1274 und 1281 gegen Kublai Khan verloren hatten. Alle Tempelbauten hier wurden in Laufe der Zeit erneuert, das aktuell älteste der Bauwerke, die Shariden-Halle hat man zuletzt im 16. Jahrhundert überholt. Hier soll ein Zahn Buddhas aufbewahrt werden. Zu sehen bekommt man ihn aber nicht. Man kann nur Teile des Tempels besuchen, da er heute noch eine große Bedeutung im Buddhismus hat. Die Shariden-Halle selbst ist nur an drei Tagen im November für die Öffentlichkeit zugänglich. Dann strömen Menschenmassen zum Beten her, entsprechend schwierig ist das Hineinkommen.
Der Tsurugaoka-Hachiman-gu Schrein, das nächste Etappenziel ist Kamakuras wichtigster Shintō-Schrein und dem Gott des Krieges Hachiman geweiht. Er wurde ursprünglich im Jahr 1063 dem 15. Tennō Ojin und seiner Frau gewidmet und 1180 an den jetzigen Standort verlegt und vergrößert. Er gilt als die Seele der Stadt Kamakura. Die Schreingebäude stammen teilweise aus dem frühen 19. Jahrhundert und wurden historisierend im Stil der Momoyama-Zeit errichtet. Der Schrein verfügt über eine von drei Torii unterteilte, von Kirschbäumen und Azaleen gesäumte Allee, sowie über einen japanischen Garten.
Dann schlenderten wir durch die Wakamiya-Õji, die etwa zwei Kilometer lange Hauptstraße durch Kamakura, gesäumt von vielen Souvenirgeschäften und Restaurants. Besonders hervorzuheben sind die Kamakura-bori, Schnitzereien im Kamakura-Stil.
Etwas über zwei Kilometer die Straße entlang geht es dann in der sengenden Sonne zum Hase-dera Tempel, gelegen an einem Berghang nahe der Küste. Von hier aus hat man einen großartigen Ausblick über die Stadt Kamakura. Zentrum des Hase-dera ist die große Halle mit der elfköpfigen Statue der Kannon, der Göttin der Barmherzigkeit. Die neun Meter hohe, aus Holz geschnitzte Statue hat man vergoldet. Die elf Köpfe repräsentieren die Stufen der Erleuchtung. Der Legende nach wurde die Statue aus dem 8. Jahrhundert aus der Hälfte eines uralten Baumes geschnitzt. Aus der anderen Hälfte des Baumes soll man die Kannon Statue im Hase-dera Tempel in Nara geschnitzt haben, den wir noch besuchen werden.
Die berühmteste Attraktion der Stadt ist sicherlich der 1252 errichtete große sitzende Buddha „Kamakura Daibutsu“. Der Daibutsu – übersetzt großer Buddha – von Kamakura ist das Symbol oder Wahrzeichen der Stadt und die am meisten besuchte Attraktion. Gefertigt ist sie aus Bronze und ohne Sockel 11,4 m hoch. Sie wiegt 121 Tonnen und stand einst in einer riesigen Halle. Die jedoch hat ein Tsunami 1498 weggespült, seitdem steht der Buddha im Freien. Nach der Buddha-Statue des Todai-ji in Nara ist der Daibutsu von Kamakura die zweitgrößte Buddha-Statue in Japan.
Zurück zum Bahnhof ging es mit dem öffentlichen Bus und mit der U-Bahn wieder ins Zentrum Tokyos.Read more