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- Día 4
- sábado, 18 de enero de 2025, 8:00
- ☁️ 23 °C
- Altitud: 30 m
MexicoEl Castillo20°40’58” N 88°34’7” W
Chichén Itzá - eine Metropole der Maya

Von Coba knapp zwei Fahrstunden entfernt liegt mit Chichén Itzá eine der bekanntesten und bedeutendsten Maya-Stätten. Dafür nehmen wir uns entsprechend viel Zeit. Die Stätte ist Weltkulturerbe der Unesco und wurde 2007 als eines der neuen sieben Weltwunder gewählt. Chichen Itza zieht jährlich über zwei Millionen Besucher an. Mit einer Fläche von über 1500 Hektar handelt es sich um eine der größten archäologischen Stätten in Yucatán. Im Zentrum finden sich zahlreiche monumentale Repräsentationsbauten mit religiös-politischem Hintergrund, aus denen die große, weitestgehend erhaltene Stufenpyramide Kukulkan herausragt. Im direkten Umkreis befinden sich Ruinen von Häusern der Oberschicht. Zwischen dem 8. und dem 11. Jahrhundert muss diese Stadt eine überregional bedeutende Rolle gespielt haben.
Das sicherlich markanteste Bauwerk von Chichen Itza ist die Pyramide von Kukulkan, auch bekannt als El Castillo. Diese Stufenpyramide hat insgesamt 365 Stufen inklusive der obersten Plattform – eine symbolische Darstellung des Sonnenjahres und eine Höhe vom um die 30 Metern. Die Pyramide ist zudem so ausgerichtet, dass sie während der Tagundnachtgleichen im März und September eine besondere Licht- und Schattenwirkung erzeugt, die das Aussehen einer schlangenförmigen Figur hervorruft, die die Treppe hinuntergleitet. Kukulkan ist bekannt als der gefiederte Schlangengott, war eine zentrale Figur in der Maya-Mythologie.
Chichen Itza ist zudem bekannt für den großen Ballspielplatz, den größten seiner Art in Mesoamerika. Nur einer von mehreren hier in der Stadt, in der einst um die 30.000 Menschen lebten. Das Ballspiel der Maya, bekannt als Pok-a-Tok oder Pitz, war wichtiger Bestandteil ihrer Kultur und Gesellschaft. Es wurde mit einem Gummiball aus Kautschuk gespielt. Ziel war es, den Ball durch einen ringförmigen Durchlass an der Wand des Spielfelds zu befördern, ohne die Hände zu benutzen. Die Spieler mussten den Ball mit Hüften, Schultern oder Knien bewegen, so die bisherige Meinung. Das ist bei der großen Spielstätte aber nicht möglich, da die ringförmigen Tore recht weit oben an einer steilen Seitenwand angebracht sind. Unser Guide Jens Siegfried Rohark Bartusch, ein ausgewiesener Maya-Experte, Forscher, Autor mehrerer Maya-Bücher und Reiseleiter, er begleitet uns die gesamte Reise, entdeckte anhand der Reste von figürlichen Darstellungen, dass man rechts einen stabilen Schuh trug, links nur Sandalen. Das rechte Knie war mit einer Lederverstärkung geschützt, so dass man schnell niederknien konnte – auch aus dem Lauf heraus. In der rechten Hand hielt man eine Art Schläger, so konnte der Ball gezielt auch in größere Höhen geschlagen werden (am besten man schaut sich die Zeichnung von Jens an, dann wird es klarer). Es gab verschiedene Regeln und Varianten des Spiels, die Details variieren je nach Region und Zeitperiode.
Das Ballspiel hatte einen sportlichen und auch einen tiefen kulturellen und religiösen Kontext. Es symbolisierte oft den Kampf zwischen Gut und Böse und war mit den Zyklen der Natur und der Landwirtschaft verbunden. Das Spiel konnte auch rituelle Elemente beinhalten, es gibt Hinweise darauf, dass die Spiele manchmal mit Menschenopfern endeten, insbesondere wenn es um wichtige religiöse Feste oder Zeremonien ging
Das Ballspiel war ein Symbol für den Status und die Macht innerhalb der Gesellschaft, und die besten Spieler konnten einen hohen Rang erreichen. Es war ein bedeutendes gesellschaftliches Ereignis, das die Gemeinschaft zusammenbrachte und sowohl Unterhaltung als auch spirituelle Bedeutung hatte.
Hoch interessant ist zudem El Caracol, eine bemerkenswerte architektonische Struktur in Chichen Itza, die oft als Observatorium der Maya bezeichnet wird. Der Name El Caracol bedeutet auf Spanisch die Schnecke, was sich auf die spiralförmige Treppe bezieht, die zur oberen Plattform führt. Die Struktur wurde im 10. Jahrhundert n. Chr. erbaut und hebt sich durch ihre einzigartige Bauweise und Funktion von anderen Gebäuden ab.
El Caracol verfügt über runde Wände, ein gewölbtes Dach und Fenster, die auf bedeutende astronomische Ereignisse ausgerichtet sind. Die Maya waren äußerst versiert in der Astronomie und verwendeten das Bauwerk, um Himmelskörper wie die Sonne, den Mond und die Sterne zu beobachten. Es wird angenommen, dass die Struktur eine wichtige Rolle bei der Berechnung von Jahreszeiten, Feiertagen und landwirtschaftlichen Zyklen spielte
Die Fenster von El Caracol sind so positioniert, dass sie die Beobachtung von Sonnen- und Mondbewegungen ermöglichen. Die astronomischen Kenntnisse waren entscheidend für die Planung von landwirtschaftlichen Aktivitäten und religiösen Zeremonien
El Caracol ist ein faszinierendes Beispiel für die wissenschaftlichen Fähigkeiten der Maya und ihre tiefgehende Verbindung zur Astronomie. Es ist ein Beweis dafür, wie wichtig der Himmel für ihre Kultur war und wie sie ihr Wissen über die Natur in ihr tägliches Leben integrierten.
Zu sehen gab es weitere Paläste oder einen Cenote mit stehendem Wasser, der als Opferbrunnen genutzt wurde. Die Bevölkerung der Maya-Städte bestand aus verschiedenen sozialen Schichten wie Priester, Krieger, Händler und Bauern. Priester spielten eine zentrale Rolle im religiösen Leben, führten Zeremonien durch und waren für die Astronomie und den Kalender verantwortlich. Die Maya glaubten an zahlreiche Götter, und viele ihrer Rituale waren mit landwirtschaftlichen Zyklen und astronomischen Ereignissen verbunden
Die Wirtschaft basierte vor allem auf Landwirtschaft, wobei Mais, Bohnen und Kürbisse die Hauptnahrungsmittel waren. Das Überschussangebot an landwirtschaftlichen Produkten ermöglichte den Handel mit anderen Maya-Städten und Regionen. Chichen Itza war ein wichtiger Handelsplatz, der Waren wie Jade, Kakao und Textilien anbot
Das soziale Leben war geprägt von Gemeinschaftsaktivitäten, Festen und Sport.
Abends besuchten wir dann noch eine Lasershow in der archäologischen Stätte, in der die Geschichte mit Projektionen auf der großen Pyramide dargestellt wurde.Leer más