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- Dia 12
- domingo, 26 de janeiro de 2025 18:18
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MéxicoGustavo Díaz Ordaz18°29’10” N 89°39’27” W
Calakmul, eine wenig besuchte Metrolope

Wir sind bei den Ruinen von Calakmul, einst eine der größten Maya-Städte mit über 100.000 Bewohnern. Doch kommen nur um die 30.000 Besucher jährlich hier her, etwa so viel in zwei/drei Tagen in Chitzen Itza oder Tulum. Der Grund ist die lange Anreise. Man muss in der Region übernachten, um von den größeren Touristenzentren hier her zu kommen, dauert schon mal einen Tag. Zudem liegen die Ruinen in einem Nationalpark, vom Eingang sind es 60 Kilometer bis zu den Ruinen auf einer inzwischen geteerten Straße. Wer mit Mietwagen oder eigenen Auto kommt, darf bis zu den Ruinen fahren, auch als Tourist. Wer wie wir mit Reiseleiter und Fahrer kommt, darf nicht mit dem Auto hinein, sondern muss einen extra lizenzierten Fahrer für rund 100 Euro engagieren. Die Logik erkläre mir mal einer. Egal. Dafür ist dort wenig los, obwohl die Ruinen denen der anderen großen Maya-Städte in nichts nachstehen. Auch darf man auf die Pyramiden hoch, was bei den Besuchermassen bei den anderen Maya-stätten richtigerweise verboten ist. Sonst bräuchte man hier einen stationären Krankenwagen bei den steilen und schmalen und oftmals auch ausgesetzten Stufen. Von der größten Pyramide mit rund 50 Meter Höhe hat man einen wunderbaren Blick auf den Regenwald, immer wieder sieht man auch die Reste einstiger Paläste und andere Pyramiden aus dem Dickicht des Dschungels ragen. Wieviel hier und auch andernorts noch unter der Erde liegt oder unentdeckt ist, kann man wohl kaum erahnen. Auch entdeckte Ruinen legt man oft nur teilweise frei, so lässt sich von hier oben etwa eine große Pyramide entdecken, bei der ist nur eine Seite restauriert, auf den anderen drei wachsen noch die Bäume und Büsche. Bei anderen sieht man nur einen großen bewachsenen Schutthügel. Hat schon etwas.
Einst handelte es sich bei Calakmul um eine der größten und mächtigsten Städte der Maya-Zivilisation, die Stadt erstreckt sich über bald 70 Quadratkilometer und umfasst Tausende von Strukturen wie Tempel, Paläste und Wohngebäude und erreichte seinen Höhepunkt zwischen 600 und 900 n. Chr. Eines der bekanntesten Gebäude ist zugleich auch eine der größten Maya-Pyramiden, die über die Baumkronen des Dschungels hinausragt. In Calakmul fand man mehrere Stelen mit Inschriften, die wertvolle Informationen über die Geschichte, Politik und Gesellschaft der Maya liefern. Viele wurden aber noch bis in die 70er-Jahre gestohlen, zersägt und im Kunsthandel in Teilen verkauft. So gingen wertvolle Informationen auf immer verloren. Selbst ein bekannter Chefarchäologe plünderte noch vor zwanzig Jahren die Stätte, wird gedeckt von korrupten Politiken und Beamten. Auch diese Stücke sind der Forschung entzogen, da er verhinderte, dass die Artefakte erfasst werden. Einen untergeordneten Archäologen, der diese dokumentieren wollte, entließ er einfach.
Zurück zur Geschichte: Calakmul war ein bedeutender Rivale der Stadt Tikal - die wir später auch noch besuchen und spielte eine zentrale Rolle im politischen Gefüge der Maya-Welt. Es war Teil eines größeren Netzwerks von Maya-Städten und hatte Einfluss auf weite Teile der Region.
Der Nationalpark Calakmul Biosphäre-Reservat, in dem die Ruinen liegen umfasst rund 7200 Quadratkilometer, ist einer der größten Mexikos. Die Umgebung des Parks ist reich an Flora und Fauna, einschließlich seltener Tierarten wie Jaguare, Tapire und verschiedene Primaten. Der Park ist auch Unesco-Weltkulturerbe. Hier sollen inzwischen um die 1000 Jaguare leben.Leia mais